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Letzte Woche haben wir Sie darüber informiert, dass iOS 12 eine neue Funktion enthält, die die Möglichkeit eines Hackerangriffs auf das iPhone erheblich verringert. Diese Nachricht war ursprünglich als eine der Funktionen in der Betaversion von iOS 11.4 enthalten, Apple hat sie jedoch nicht in die endgültige Version aufgenommen. Allerdings ist es jetzt in der aktuellen Beta verfügbar und es scheint, dass Apple plant, dies auch beizubehalten. Jetzt hat sich ein offizieller Vertreter des Unternehmens zum Vorhandensein dieses Tools geäußert.

Die neu hinzugefügte Funktion schränkt die Möglichkeiten des Lightning-Anschlusses ein, wenn das iPhone oder iPad in der letzten Stunde nicht entsperrt wurde. Sobald seit dem letzten Entsperren des Geräts eine Stunde vergangen ist, wechselt der Ladeanschluss in eine Art eingeschränkten Modus, in dem er nur zum Laden und nicht zum Datentransfer funktioniert.

Mit diesem Schritt will Apple den Einsatz spezieller Einbruchswerkzeuge verhindern, mit denen im vergangenen Jahr begonnen wurde, den Schutz von iPhones und iPads zu brechen. Hierbei handelt es sich um sogenannte GreyKey-Boxen und es handelt sich im Wesentlichen um spezielle Boxen, die nach dem Anschluss über den Lightning-Port versuchen, die Sperre des Geräts per Software zu knacken. Dies geschieht in der Regel innerhalb weniger Stunden. Diese Boxen sind allgemein erhältlich und wurden von amerikanischen Behörden bereits mehrfach eingesetzt, wenn es darum ging, den Schutz eines iPhones oder iPads zu durchbrechen. Aber das sollte das Ende sein.

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Mit dem neuen Tool wird die GreyKey Box nicht mehr funktionsfähig sein, da sie im „eingeschränkten Modus“ in keiner Weise eine Verbindung zum iPhone und iPad herstellen kann. Dieser Modus kann in den Einstellungen deaktiviert werden. Mit der Einführung von iOS 12 wird er standardmäßig aktiviert (sofern sich in den nächsten drei Monaten nichts ändert).

Die Polizei und andere Regierungsbehörden sind über diesen Schritt nicht erfreut. Beispielsweise hat die Polizei in Indiana, USA, im vergangenen Jahr den Schutz von fast hundert iPhones durch den Einsatz der GreyKey Box gebrochen. Dies wird jedoch jetzt nicht möglich sein und die Polizei/Ermittler müssen einen neuen Weg der Informationsbeschaffung finden. Dies bedeutet jedoch nicht, dass Apple direkt gegen sie vorgehen würde. Allein im letzten Jahr hat das Unternehmen fast 30 Anfragen zur Entsperrung einiger Geräte durch staatliche Ermittlungsbehörden (in den USA) registriert.

Hier stellt sich die Frage der Ethik und des Umgangs von Apple mit den persönlichen Daten seiner Benutzer. Einerseits mag es gut sein, dass Strafverfolgungsbehörden Zugriff auf wichtige Beweismittel haben, andererseits sind es die privaten und persönlichen Daten der Nutzer, zu deren Weitergabe sie keine Einwilligung gegeben haben. Darüber hinaus werden ähnliche Tools wie GreyKey Box nicht immer für „gute“ Zwecke eingesetzt. Sie können auch Hackern dienen, die an sie gelangen und die persönlichen Daten der Benutzer auf ihre eigene Art und Weise nutzen – meist auf illegale Weise. Was halten Sie von dieser neuen Funktion?

Source: Macrumors

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