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Apple hat vor relativ kurzer Zeit durch die Einführung eines Systems zur Erkennung von Kindesmissbrauch große Aufmerksamkeit auf sich gezogen. In der Praxis funktioniert es ganz einfach. Das Gerät scannt Fotos, insbesondere deren Einträge, und vergleicht sie mit einer vorbereiteten Datenbank. Erschwerend kommt hinzu, dass es auch Fotos in iMessage überprüft. Ganz im Sinne des Kinderschutzes erfolgt der Abgleich auf dem Gerät, es werden also keine Daten gesendet. Diesmal lässt sich der Riese jedoch etwas Neues einfallen. Laut einem Bericht des Wall Street Journals erforscht Apple Möglichkeiten, die Kamera eines Telefons zu nutzen, um Autismus bei Kindern zu erkennen.

iPhone als Arzt

In der Praxis könnte es dann fast genauso funktionieren. Die Kamera würde vermutlich ab und zu die Mimik des Kindes scannen und so besser erkennen, wenn etwas nicht stimmt. Beispielsweise kann das leichte Schwanken eines Kindes Gegenstand von Autismus sein, was Menschen auf den ersten Blick völlig übersehen können. In dieser Richtung hat Apple mit der Duke University in Durham zusammengearbeitet, und die gesamte Studie dürfte vorerst ganz am Anfang stehen.

Neues iPhone 13:

Aber das Ganze kann man auf zwei Arten betrachten. Auf den ersten Blick sieht es ganz gut aus und es ist klar, dass etwas Ähnliches auf jeden Fall großes Potenzial hätte. Auf jeden Fall hat es auch seine Schattenseiten, die mit dem erwähnten System zur Aufdeckung von Kindesmissbrauch zusammenhängen. Die Apfelbauern reagieren eher negativ auf diese Nachricht. Die Wahrheit ist, dass Autismus hauptsächlich von einem Arzt aufgeklärt werden sollte und definitiv keine Aufgabe ist, die von einem Mobiltelefon erledigt werden sollte. Gleichzeitig bestehen Bedenken, dass die Funktion theoretisch missbraucht werden könnte, unabhängig davon, ob sie in erster Linie helfen soll.

Mögliche Risiken

Umso überraschender ist es, dass Apple sich etwas Ähnliches einfallen lässt. Der kalifornische Riese verlässt sich seit vielen Jahren auf die Privatsphäre seiner Nutzer. Davon zeugen jedenfalls nicht seine jüngsten Schritte, die auf den ersten Blick erstklassig und für manche sogar gefährlich erscheinen. Sollte etwas Ähnliches tatsächlich auf iPhones eintreffen, müssten alle Scans und Vergleiche natürlich innerhalb des Geräts stattfinden, ohne dass Daten an externe Server gesendet würden. Aber wird das für Apfelbauern ausreichen?

Apple CSAM
Wie das Fotokontrollsystem gegen Kindesmissbrauch wirkt

Die Ankunft des Features steht in den Sternen

Allerdings steckt das ganze Projekt, wie oben erwähnt, noch in den Kinderschuhen und es ist möglich, dass Apple im Finale ganz anders entscheidet. Das Wall Street Journal macht weiterhin auf einen weiteren interessanten Punkt aufmerksam. Seiner Meinung nach wäre etwas Ähnliches niemals für normale Benutzer zugänglich, was das Unternehmen aus Cupertino vor erheblicher Kritik bewahren würde. Dennoch ist es erwähnenswert, dass Apple auch in die Herzforschung investiert hat und wir anschließend ähnliche Funktionen in der Apple Watch sahen. Erschwerend kommt hinzu, dass sich der Riese auch mit dem amerikanischen Biotechnologieunternehmen Biogen zusammengetan hat, mit dem er Aufschluss darüber geben will, wie das iPhone und die Apple Watch zur Erkennung von Depressionssymptomen eingesetzt werden könnten. Wie es im Finale ausgehen wird, steht allerdings noch in den Sternen.

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