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Die Augen der Technologiewelt sind nun auf die University of Michigan gerichtet, wo ein Expertenteam einen neuen Typ wiederaufladbarer Batterien entwickelt hat, der bis zu doppelt so viel Energie speichern kann wie aktuelle. In naher Zukunft könnten wir Smartphones mit doppelter Ausdauer erwarten, aber auch Elektroautos mit einer Reichweite von über 900 Kilometern mit einer einzigen Ladung.

Das neue Batteriekonzept heißt Sakti3 und es sieht so aus, als wäre es wirklich eine Technologie mit viel Potenzial. Dies zeigt sich daran, dass das britische Unternehmen Dyson, das hauptsächlich Staubsauger herstellt, 15 Millionen Dollar in das Projekt investiert hat. Auch Unternehmen wie General Motors, Khosla Ventures und andere spendeten kleinere Beträge an Sakti3. Im Rahmen der Investitionsvereinbarung begann Dyson auch, sich direkt an der Entwicklung zu beteiligen.

Die Batterietechnologie ist eines der größten Hindernisse für die Reife heutiger tragbarer Geräte. Während sich die Hardware in Computern, Tablets und Mobiltelefonen rasant weiterentwickelt, hat sich bei Lithiumbatterien seit ihrer Einführung durch das japanische Unternehmen Sony im Jahr 1991 nicht viel verändert. Obwohl sich ihre Lebensdauer verbessert und ihre Ladezeit verkürzt hat, ist die Menge an Energie, die in ihnen gespeichert werden kann, nicht wesentlich gestiegen.

Der Trick, mit dem Wissenschaftler der University of Michigan die plötzliche Innovation erreichten, liegt in der Konstruktion der Elektroden. Anstelle einer Mischung aus flüssigen Chemikalien kommen bei der Sakti3-Batterie Lithium-Elektroden in festem Zustand zum Einsatz, die in einem Liter über 1 kWh Energie speichern können. Gleichzeitig erreichen gängige Lithium-Ionen-Batterien bei der Energiespeicherung maximal 0,6 kWh pro Liter.

Daher könnten Geräte, die einen solchen Akku verwenden, gleichzeitig dünn, leicht und langlebig sein. Sie könnten in der gleichen Batteriegröße fast doppelt so viel Energie speichern. Auf diese Weise würde es kein schwieriges Dilemma geben, ein Gerät wie das iPhone dünner zu machen oder das Design in den Hintergrund zu rücken und der Haltbarkeit Vorrang zu geben.

Laut Wissenschaftlern sollen nach der neuen Technologie hergestellte Batterien auch günstiger in der Herstellung, länger haltbar und nicht zuletzt auch weniger gefährlich sein. Bei Batterien mit festen Elektroden besteht beispielsweise keine Explosionsgefahr, wie dies bei Flüssigbatterien der Fall ist. Gleichzeitig sind Sicherheitsrisiken eines der größten Hindernisse bei der Entwicklung neuer Batterietechnologien. Wir tragen die betreffenden Batterien so nah wie möglich am Körper.

Die Investitionsvereinbarung zwischen den Wissenschaftlern und dem Unternehmen Dyson garantiert, dass die neuen Batterien zunächst in die Produkte des britischen Unternehmens gelangen. Pilotträger der neuen Technologie werden daher Roboterstaubsauger und -reiniger sein. Der Einsatz der Technologie sollte jedoch weit über die High-Tech-Reinigung hinausgehen.

Source: The Guardian
Fotos: iFixit

 

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