Apple-Vertreter stellten gestern während der Keynote mehrere Abo-Dienste vor, mit denen Apple den Durchbruch schaffen will. Vom Multimedia-Streaming Apple TV+ über den Gaming-Apple Arcade bis hin zum Zeitungs-/Zeitschriftendienst Apple News +. Es ist das erste Produkt, das ausgewählten Benutzern zur Verfügung steht, sodass viele Menschen es als erstes ausprobiert haben. Und fast sofort trat das erste ernsthafte Problem auf.
Wie erwähnt auf TwitterApple hat elektronische Kopien von Zeitschriften nicht mit DRM-Schutz gebündelt. Darüber hinaus werden die Zeitschriften im klassischen .pdf-Format verbreitet und in Kombination mit dem fehlenden Schutz und der Möglichkeit der Vorschau einzelner Ausgaben ist der Zugriff auf komplette Zeitschriften auch ohne Zahlung einer Gebühr für Apple News+ möglich.
Apple bietet Ihnen die Möglichkeit, Vorschauen aller angebotenen Zeitschriften zu erstellen. Allerdings sind diese Vorschauen voller Metadaten, die zum Herunterladen unsicherer Dateien von Apples Servern verwendet werden können. Daher ist es unwahrscheinlich, dass ein durchschnittlicher Laie mit diesem Prozess zurechtkommt. Für eine Person mit zumindest ein wenig Geschick wird es jedoch kein Problem sein, ein Tool zu erstellen, mit dem ganze Zeitschriftenausgaben heruntergeladen werden können. Von dort ist es nur noch ein kleiner Schritt bis zur Verbreitung beispielsweise über Torrent-Server.
Es wird besser! Auch ohne Abonnement lädt die Magazinvorschau in Apple News ein Manifest herunter, das zufällig alle Seiten auflistet. All dies, öffentlich gehostet, ohne jeglichen Schutz. Es dauert also Minuten, ein Tool zu schreiben, das eine ganze Zeitschriftenausgabe Seite für Seite herunterlädt pic.twitter.com/anh4BoGKN6
- Steve Troughton-Smith (@stroughtonsmith) 26. März 2019
Apple geht in dieser Hinsicht bei der Sicherung der Zieldateien etwas lax vor. Wir können auch mit negativen Reaktionen von Verlagen rechnen, denen es nicht gefällt, dass ihre Zeitschriften in voller Qualität öffentlich verfügbar sind. Höchstwahrscheinlich handelt es sich hierbei um ein Missverständnis, das Apple in den kommenden Tagen aufklären wird. Es ist schwer vorstellbar, dass es auf lange Sicht möglich sein wird, diese exklusiven (und hinter einer Paywall versteckten) Inhalte so einfach im Web zu teilen.