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Auch Apple-Mitbegründer Steve Jobs war für sein kreatives Denken bekannt. Er kam im Laufe der Zeit auf seine Ideen – im wahrsten Sinne des Wortes. Zur Zeit von Jobs‘ Amtszeit waren Brainstorming-Meetings bei Apple üblich, bei denen der Chef des Apfelkonzerns viele Kilometer zurücklegte – je ernster und wichtiger das besprochene Thema war, desto mehr Kilometer hatte Jobs in seinen Beinen.

Gehen, gehen, gehen

In seiner Jobs-Biographie erinnert sich Walter Isaacson daran, wie Steve einmal zu einer Podiumsdiskussion eingeladen wurde. Steve lehnte die Einladung zum Panel selbst ab, schlug jedoch vor, an der Veranstaltung teilzunehmen und sich während des Spaziergangs mit Isaacson zu unterhalten. „Damals hatte ich keine Ahnung, dass lange Spaziergänge seine liebste Art waren, ernsthafte Gespräche zu führen“, schreibt Isaacson. „Es stellte sich heraus, dass er wollte, dass ich seine Biografie schreibe.“

Kurz gesagt, das Gehen war untrennbar mit Jobs verbunden. Sein langjähriger Freund Robert Friedland erinnert sich, wie er ihn „ständig ohne Schuhe herumlaufen sah“. Gemeinsam mit Apple-Chefdesigner Jony Ive lief Jobs viele Kilometer über den Apple-Campus und diskutierte intensiv über neue Designs und Konzepte. Isaacson hielt Jobs‘ Wunsch nach einem langen Spaziergang zunächst für „seltsam“, doch Wissenschaftler bestätigen die positive Wirkung des Gehens auf das Denken. Laut einer Studie der Stanford University fördert Gehen das kreative Denken um bis zu 60 %.

Produktive Wanderer

Im Rahmen der Untersuchung wurden 176 Universitätsstudenten gebeten, bestimmte Aufgaben zunächst im Sitzen und dann im Gehen zu erledigen. In einem der Experimente wurden den Teilnehmern beispielsweise drei verschiedene Objekte präsentiert und die Schüler mussten für jedes davon eine Idee für eine alternative Verwendung entwickeln. Die Teilnehmer des Experiments waren ungleich kreativer, wenn sie beim Erledigen ihrer Aufgaben zu Fuß gingen – und ihre Kreativität war auch dann noch höher, wenn sie sich nach dem Gehen hinsetzten. „Gehen gibt dem Gedankenfluss freien Lauf“, heißt es in der entsprechenden Studie.

„Gehen ist eine einfach anzuwendende Strategie, die dazu beitragen wird, die Generierung neuer Ideen zu steigern“, sagen die Studienautoren und fügen hinzu, dass die Integration des Gehens in den Arbeitsalltag in vielen Fällen eine Reihe von Vorteilen mit sich bringen könnte. Laut Experten ist eine Sitzung jedoch die bessere Lösung, wenn Sie ein Problem mit nur einer richtigen Antwort lösen müssen. Dies beweist ein Experiment, bei dem Studienteilnehmer die Aufgabe hatten, ein Wort zu finden, das den Ausdrücken „Hütte“, „Schweizer“ und „Kuchen“ gemeinsam ist. Schüler, die bei dieser Aufgabe saßen, zeigten eine höhere Erfolgsquote beim Finden der richtigen Antwort („Käse“).

Jobs war nicht die einzige Führungskraft, die bei Meetings lieber zu Fuß ging – zu den berühmten „Walkern“ zählen beispielsweise Facebook-Gründer Mark Zuckerberg, Twitter-Mitbegründer Jack Dorsey oder LinkedIn-CEO Jeff Weiner. Dorsey geht am liebsten draußen und fügt hinzu, dass er sich beim Gehen mit Freunden am besten unterhalten kann, während Jeff Weiner in einer seiner Notizen auf LinkedIn sagte, dass das Verhältnis von Gehen zu Gehen in Meetings für ihn 1:1 sei. „Dieses Meetingformat schränkt die Möglichkeit der Ablenkung grundsätzlich ein“, schreibt er. „Ich empfand es als eine viel produktivere Art, meine Zeit zu verbringen.“

Source: CNBC

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