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Heute eine sehr interessante Neuigkeit über Entwurf eines neuen Gesetzes von der EU, wonach das iOS-Betriebssystem deutlich geöffnet werden soll – theoretisch könnten wir problemlos darauf warten, dass Sprachassistenten wie Amazon Alexa oder Google Assistant in unseren iPhones Einzug halten. Den verfügbaren Quellen zufolge sollte der oben erwähnte Gesetzesentwurf zu digitalen Märkten durchsickern, wodurch wir einen Einblick in die Absichten der EU in dieser Richtung erhalten können.

Es ist kein Geheimnis, dass die EU seit langem versucht, nicht nur auf dem Mobilfunkmarkt, sondern praktisch überall ein Gleichgewicht herzustellen. Bei Mobiltelefonen erinnert sich wohl jeder an ihre Kampagne zur Einführung eines standardisierten USB-C-Anschlusses. Dies bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich (Geschwindigkeit, Möglichkeiten, Offenheit, weite Verbreitung), so dass es nicht schädlich wäre, wenn jedes geeignete Gerät über diesen Anschluss verfügen würde. Theoretisch ließe sich dadurch der Abfall (durch unterschiedliche Netzteile) minimieren und auch Einzelanwender könnten sich darüber freuen, dass ein Kabel für praktisch alle Geräte ausreicht.

Apple fb Unsplash Store

Aber kommen wir zurück zum aktuellen Gesetzentwurf. Ihm zufolge könnten Elektronikhersteller einzelne Entwickler nicht dazu zwingen, ihre eigenen Browserlösungen (im Fall von Apple ist es WebKit) zu verwenden, während die Vereinheitlichung der Kommunikatoren ebenfalls erwähnt wird und im letzten Punkt eine erhebliche Offenheit im Bereich von Sprachassistenten, was natürlich hauptsächlich Apple betrifft. Letzteres bietet Siri als Teil seiner Betriebssysteme an und es gibt keine Möglichkeit, einen konkurrierenden Assistenten zu verwenden. Sollte dieser Vorschlag aber angenommen werden, gäbe es hier die Option – und zwar nicht nur hier, sondern auch umgekehrt, also im Fall von Siri auf Geräten mit dem Android-Betriebssystem.

Welche Veränderungen würde die Öffnung von Sprachassistenten mit sich bringen?

Für uns Apfelbauern ist es von entscheidender Bedeutung, welche Veränderungen uns ein ähnliches Gesetz tatsächlich bringen würde. Obwohl Apple für seine Zurückhaltung in Bezug auf seine Betriebssysteme und Software bekannt ist, ist diese Offenheit für den Durchschnittsbenutzer möglicherweise nicht ganz schädlich. Damit meinen wir vor allem das Smart Home. Leider sind Apple-Produkte nur mit dem Apple HomeKit Home kompatibel. Doch es gibt viele smarte Produkte auf dem Markt, die nicht HomeKit-kompatibel sind und stattdessen auf Amazon Alexa oder Google Assistant setzen. Hätten wir diese Assistenten zur Verfügung, könnten wir unser Smart Home ganz anders bauen, ohne HomeKit berücksichtigen zu müssen.

Auch die Frage der Sprache ist sehr wichtig. Im Fall von Siri wird seit Jahren über die Einführung der tschechischen Sprache diskutiert, aber vorerst ist sie nicht in Sicht. Leider würden wir in dieser Richtung nicht viel verbessern. Weder Amazon Alexa noch Google Assistant unterstützen Tschechisch, zumindest im Moment. Andererseits könnte eine größere Offenheit paradoxerweise Apple helfen. Der kalifornische Riese steht oft in der Kritik, dass Siri deutlich hinter der Konkurrenz zurückliegt. Wenn es zu direkter Konkurrenz kommen würde, könnte dies das Unternehmen motivieren, die Entwicklung zu beschleunigen.

Werden wir diese Veränderungen sehen?

Es ist notwendig, mit größerer Vorsicht an den durchgesickerten Gesetzentwurf heranzugehen. Dabei handelt es sich nur um einen „Vorschlag“ und es ist überhaupt nicht klar, ob er jemals in Kraft treten wird oder ob tatsächlich daran gearbeitet wird. Wenn ja, haben wir noch viel Zeit. Ähnliche Gesetzesänderungen dieser Größenordnung können nicht über Nacht gelöst werden, ganz im Gegenteil. Darüber hinaus wird auch ihre spätere Einführung einen erheblichen Zeitaufwand in Anspruch nehmen.

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