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Arbeitsautomatisierung ist ein zweischneidiges Schwert. Es spart den Herstellern viel Zeit, Geld und Energie, gefährdet jedoch den Arbeitsmarkt bei bestimmten Gruppen der Belegschaft. Die Produktionskette Foxconn wird nun zehntausend menschliche Arbeitsplätze durch Robotereinheiten ersetzen. Werden uns in Zukunft Maschinen einen Teil der Arbeit abnehmen?

Maschinen statt Menschen

In Innolux, Teil der Foxconn Technology Group, soll die massive Robotisierung und Automatisierung der Produktion stattfinden. Innolux ist nicht nur einer der immer wichtiger werdenden Hersteller von LCD-Panels, zu seinen Kunden zählen auch zahlreiche bedeutende Elektronikhersteller wie HP, Dell, Samsung Electronics, LG, Panasonic, Hitachi oder Sharp. Die überwiegende Mehrheit der Innolux-Fabriken befindet sich in Taiwan und beschäftigt Zehntausende Menschen, einige von ihnen sollen jedoch in absehbarer Zeit durch Roboter ersetzt werden.

„Wir planen, unsere Belegschaft bis Ende dieses Jahres auf weniger als 50 Mitarbeiter zu reduzieren“, sagte Tuan Hsing-Chien, Vorsitzender von Innolux, und fügte hinzu, dass Innolux Ende letzten Jahres 60 Mitarbeiter beschäftigte. Wenn alles nach Plan läuft, sollten laut Tuan 75 % der Produktion von Innolux automatisiert sein. Tuans Ankündigung erfolgt nur wenige Tage, nachdem Foxconn-Vorsitzender Terry Gou Pläne angekündigt hat, 342 Millionen US-Dollar zu investieren, um künstliche Intelligenz in den Herstellungsprozess zu integrieren.

Eine glänzende Zukunft?

Bei Innolux schreitet nicht nur die Optimierung und Verbesserung der Produktion, sondern auch die Entwicklung von Technologien voran. Der Executive Vice President des Unternehmens, Ting Chin-lung, gab kürzlich bekannt, dass Innolux an einem völlig neuen Displaytyp mit dem Arbeitsnamen „AM mini LED“ arbeitet. Es soll Nutzern alle Vorteile von OLED-Displays bieten, darunter besseren Kontrast und Flexibilität. Flexibilität ist ein vieldiskutiertes Element der Zukunft von Displays und der Erfolg von Smartphone- oder Tablet-Konzepten mit „faltbarem“ Display deutet darauf hin, dass es möglicherweise nicht an Nachfrage mangelt.

Große Pläne

Die Automatisierung bei Foxconn (und damit auch bei Innolux) ist kein Produkt neuer Ideen. Im August 2011 gab Terry Gou bekannt, dass er innerhalb von drei Jahren eine Million Roboter in seinen Fabriken haben wollte. Ihm zufolge sollten Roboter die menschliche Kraft bei einfachen manuellen Arbeiten an Produktionslinien ersetzen. Auch wenn Foxconn es nicht geschafft hat, diese Zahl innerhalb der gesetzten Frist zu erreichen, schreitet die Automatisierung zügig voran.

Im Jahr 2016 verbreitete sich die Nachricht, dass eine der Foxconn-Fabriken ihre Belegschaft zugunsten von Robotern von 110 auf 50 Arbeiter reduziert hatte. In seiner damaligen Pressemitteilung bestätigte Foxconn, dass „eine Reihe von Herstellungsprozessen automatisiert wurden“, weigerte sich jedoch zu bestätigen, dass die Automatisierung mit langfristigen Arbeitsplatzverlusten einherging.

„Wir setzen Robotertechnik und andere innovative Produktionstechnologien ein und ersetzen repetitive Aufgaben, die zuvor von unseren Mitarbeitern ausgeführt wurden. Durch Schulungen ermöglichen wir unseren Mitarbeitern, sich auf Elemente mit höherem Mehrwert im Produktionsprozess zu konzentrieren, wie z. B. Forschung, Entwicklung oder Qualitätskontrolle. „Wir planen weiterhin, in unseren Fertigungsbetrieben sowohl Automatisierung als auch menschliche Arbeitskräfte einzusetzen“, heißt es in der Erklärung von 2016.

Im Interesse des Marktes

Einer der Hauptgründe für die Automatisierung bei Foxconn und in der Technologiebranche im Allgemeinen ist der starke und schnelle Anstieg des Wettbewerbs auf dem Markt. Innolux hat sich zu einem erfolgreichen Anbieter von LCD-Panels für Fernseher, Monitore und Smartphones zahlreicher wichtiger Hersteller entwickelt, möchte aber noch einen Schritt weiter gehen. Daher entschied er sich für LED-Panels im kleineren Format, deren Produktion er vollständig automatisieren möchte, um mit der Konkurrenz, die OLED-Panels herstellt, zu konkurrieren.

Source: BBC, TheNextWeb

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