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Wir schreiben das Jahr 1998. Ein Nachrichtenportal startet iDnes.cz, Tschechische Eishockeyspieler gewinnen die Olympischen Winterspiele in Nagano, Japan. Johannes Paul II besucht Kuba, Bill Clinton gerät in eine Affäre mit Monica Lewinsky und Apple bringt einen Computer auf den Markt, wie ihn die Welt noch nie gesehen hat – den iMac G3.

Ein Computer von einem besseren Planeten

Im Jahr 1998 begannen Personalcomputer langsam, ein fester Bestandteil der Ausstattung normaler Haushalte zu werden. In den allermeisten Fällen bestand das Heim-PC-Set aus einem schweren, beigen oder gräulichen Gehäuse und einem sperrigen Monitor in derselben Farbe. Im Mai 1998 stürmten Apple-All-in-One-Computer in mehreren Farben und mit transparenter Kunststoffkonstruktion in dieses beige Einerlei. Zu dieser Zeit würde es kaum jemanden geben, der sich nicht zumindest im tiefsten Inneren nach dem revolutionären iMac G3 sehnte. Der iMac G3 ist zu einem der prominentesten Symbole für Steve Jobs‘ spektakuläre Rückkehr zum Unternehmen aus Cupertino geworden und ein Beweis dafür, dass Apple wieder einmal besseren Zeiten entgegensieht.

Wenn man die damaligen iMacs mit einem einzigen Wort beschreiben müsste, wäre es „andere“. Der iMac ähnelte kaum einem klassischen Computer der zweiten Hälfte der neunziger Jahre. „Sie sehen aus, als kämen sie von einem anderen Planeten“, sagte Steve Jobs damals. „Vom guten Planeten. Von einem Planeten mit besseren Designern“, fügte er selbstbewusst hinzu, und die Welt musste ihm zustimmen.

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Für das Design des iMac G3 war kein Geringerer als der damals erst 31-jährige legendäre Jony Ive verantwortlich. Ich war vor Jobs‘ Rückkehr mehrere Jahre bei Apple gewesen und habe darüber nachgedacht, zu gehen. Doch am Ende stellte er fest, dass er so viel mit Jobs gemeinsam hatte, dass seine Rücktrittspläne schließlich scheiterten.

Farben und das Internet

Als der iMac G3 auf den Markt kam, kostete der günstigste Apple-Computer 2000 US-Dollar, fast doppelt so viel wie Benutzer für einen typischen Windows-Computer zahlen würden. Steve Jobs wollte den Menschen etwas Einfaches und Kostengünstiges bieten, das ihnen den Zugang zum Internet, das sich massiv verbreitete, so einfach wie möglich machen würde.

https://www.youtube.com/watch?v=6uXJlX50Lj8

Aber das Endergebnis war nicht allzu billig. Das transparente und farbenfrohe Design des iMac G3 hat allen den Atem geraubt. So perfekt es auch schien, es löste keine XNUMX-prozentige Begeisterung aus – vor allem die runde Maus in Form eines Hockey-Pucks erntete Kritik, konnte sich aber nicht allzu lange in den Regalen der Geschäfte erwärmen.

Der ursprüngliche iMac G3 enthielt einen 233-MHz-PowerPC-750-Prozessor, 32 GB RAM, eine 4G-EIDE-Festplatte und ATI Rage IIc-Grafikkarten mit 2 MB VRAM oder ATI Rage Pro Turbo mit 6 MB VRAM. Zum Teil verfügte der „Internet“-Rechner zwar auch über ein eingebautes Modem, andererseits fehlte ihm ein Laufwerk für die damals noch relativ verbreiteten Disketten, was für großes Aufsehen sorgte.

Apple wiederholte später das Design des iMac G3 mit unkonventionell geformten tragbaren iBooks und schaffte es sogar, die Farbpalette der angebotenen Computer zu ändern.

Auch wenn seine Leistung den Anforderungen der heutigen Zeit verständlicherweise nicht mehr genügt, gilt der iMac G3 immer noch als hervorragend gestalteter Computer, für den sich sein Besitzer sicherlich nicht zu schämen braucht.

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