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Sie erschien vor ein paar Tagen Flut an Bewerbungen aus der Microsoft-Werkstatt. Eine der interessantesten war die OneNote-App für iPad, die mobile Version des Microsoft Office-Notizprogramms, dessen iPhone-Version zuvor im App Store erschien.

Vom ersten Start an wirkt die Anwendung eher wie eine Propaganda für Microsoft-Produkte. Um OneNote überhaupt nutzen zu können, ist die Einrichtung eines Windows Live-Kontos nötig, ohne dieses kommt man nicht weiter. Dies dürfte viele Nutzer bereits abschrecken. Aus Microsoft-Sicht macht es natürlich Sinn. Sie können so Nutzer für ihre eigenen Dienste gewinnen, zudem erfolgt die Synchronisierung der Notizen über SkyDrive, Microsofts Äquivalent zu Dropbox.

Nach dem Start steht Ihnen ein einziges Notizbuch zur Verfügung, das weiter in Abschnitte unterteilt ist und nur in den Abschnitten die Notizen selbst stehen. Hier kommt ein weiteres Problem. Sie können auf dem iPad keine neuen Notizbücher oder Abschnitte erstellen, sondern nur in der SkyDrive-Weboberfläche, die Sie auch nicht öffnen können, um im mobilen Safari etwas zu erstellen.

Wenn man das Webinterface zum Beispiel in Chrome (gleicher Kern wie Safari) auf dem Desktop startet, dann funktioniert schon alles. Sie können selbst Blöcke, Abschnitte und Notizen erstellen. Dabei ist der OneNote-Notizeditor wie die anderen Programme des Office-Pakets (Word, Excel, Powerpoint) hervorragend verarbeitet und konkurriert auch nicht mit dem beliebten Google Docs. Die Ironie besteht darin, dass Sie im Browser viel umfangreichere Bearbeitungsmöglichkeiten haben, die sich die Formatierungsoptionen des Rich Text Format (RTF) zunutze machen. Andererseits ist die Bearbeitung in OneNote recht eingeschränkt.

Mit dem einfachen Editor können Sie lediglich Kontrollkästchen und Aufzählungslisten erstellen oder ein Bild von Ihrer Kamera oder Bibliothek einfügen. Damit sind alle Möglichkeiten beendet. Obwohl das Versenden der gesamten Notiz per E-Mail eine tolle Ergänzung ist (es wird keine Datei, sondern direkt der Text versendet), bleiben die sehr eingeschränkten Bearbeitungsmöglichkeiten dadurch nicht erhalten.

OneNote für iPad ist eine Freemium-App. In der kostenlosen Version sind nur 500 Notizen möglich. Sobald Sie Ihr Limit erreicht haben, können Sie Notizen nur noch bearbeiten, anzeigen oder löschen. Um diese Einschränkung aufzuheben, müssen Sie unglaubliche 11,99 € (3,99 € für die iPhone-Version) per In-App-Kauf bezahlen, dann können Sie unbegrenzt Notizen schreiben.

Es ist sehr schade, dass Microsoft OneNote nicht fertiggestellt hat, die Anwendung ist hinsichtlich Grafik und Benutzeroberfläche sehr gut entwickelt. Darüber hinaus ist die Umgebung vollständig ins Tschechische lokalisiert. Leider hat die Anwendung viele unerledigte Aufgaben, darunter das Fehlen einer automatischen Synchronisierung.

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