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Wenn sich Apple und andere Technologieunternehmen durchsetzen, wird es immer schwieriger, Ihre Telefone und andere Geräte von Drittanbietern reparieren zu lassen. Smartphones und viele andere elektronische Geräte sind zunehmend so konstruiert, dass es schwierig ist, ihre einzelnen Komponenten zu reparieren oder auszutauschen. 

Dies kann das Verlöten des Prozessors und des Flash-Speichers mit der Hauptplatine, unnötiges Verkleben von Komponenten oder die Verwendung von nicht standardmäßigen Pentalobe-Schrauben sein, die den Austausch problematisch machen. Dazu gehört aber auch die Einschränkung des Zugriffs auf Teile, Diagnosesoftware und Reparaturdokumentation. 

Recht auf Berichtigung 

Z.B. Im vergangenen Jahr forderte Australien Hersteller verschiedener Technologien auf, für einen fairen und wettbewerbsfähigen Reparaturmarkt zu sorgen und die Reparatur ihrer Produkte zu vereinfachen. Das Recht auf Reparatur bezieht sich auf die Möglichkeit der Verbraucher, ihre Produkte zu einem wettbewerbsfähigen Preis reparieren zu lassen. Dazu gehört die Möglichkeit, einen Reparaturbetrieb auszuwählen, anstatt gezwungen zu sein, die Dienste des Geräteherstellers in Anspruch zu nehmen.

Widerstand gegen einen solchen Schritt war von Technologieunternehmen zu erwarten. Wenn Verbraucher dazu gebracht werden, ihre Service-Center zu nutzen, steigern sie ihren Umsatz und bauen ihre Marktbeherrschung aus. Der recht interessante Schritt von Apple war daher der im Herbst, als das Unternehmen ein neues Reparaturprogramm ankündigte, das nicht nur Komponenten, sondern auch Anleitungen für Reparaturen „zu Hause“ bereitstellen wird.

Auswirkungen auf die Umwelt 

Ist die Reparatur zu aufwändig und damit natürlich auch teuer, wird sich der Kunde genau überlegen, ob es sich lohnt, sein Geld dafür zu investieren, oder ob er am Ende doch lieber kein neues Gerät kauft. Doch die Herstellung eines Smartphones verbraucht genauso viel Energie wie die Nutzung über zehn Jahre hinweg. Die Welt ist dann mit Elektroschrott gesättigt, denn nicht jeder recycelt seine Altgeräte optimal.

Deshalb ist es auch sehr schön, die aktuellen Bemühungen von Samsung zu sehen. Wenn Sie die Galaxy S22-Serie vorbestellen, erhalten Sie einen Bonus von bis zu 5 CZK, wenn Sie dem Unternehmen im Gegenzug einige Ihrer Geräte überlassen. Dabei spielt es keine Rolle, wie alt es ist oder wie funktionsfähig es ist. Addieren Sie dann den Preis des gekauften Telefons zu diesem Betrag. Für ein nicht funktionsfähiges Gerät bekommen Sie natürlich nichts, aber wenn Sie ein passendes Gerät abgeben, erhalten Sie dafür auch einen angemessenen Kaufpreis. Auch wenn Apple einen solchen Bonus nicht gewährt, kauft man in bestimmten Ländern auch alte Geräte zurück, hier jedoch nicht.

Wir können hier also ein gewisses Paradoxon beobachten. Unternehmen sprechen zwar von Ökologie, wenn sie den Produktverpackungen nicht einmal einen Ladeadapter beilegen, andererseits erschweren sie die Reparatur ihrer Geräte, sodass Kunden lieber ein neues Gerät kaufen. Wenn Unternehmen den Benutzern jedoch bei Reparaturen helfen würden, indem sie Drittanbietern Ersatzteile, Reparaturdokumentation und Diagnosetools zur Verfügung stellen, könnten sie ihren CO2-Fußabdruck verringern und ihre Umweltziele vielleicht sogar etwas früher erreichen.

Reparierbarkeitsindex 

Aber auch außerhalb Australiens gewinnt der Kampf um die Beseitigung von Reparaturhemmnissen an Stärke, etwa in Kanada, Großbritannien und den USA und natürlich der Europäischen Union. Frankreich hat beispielsweise einen Reparierbarkeitsindex eingeführt, nach dem Unternehmen, die elektronische Geräte herstellen, Verbraucher auf einer Skala von eins bis zehn über die Reparierbarkeit ihrer Produkte informieren müssen. Dabei werden die Reparaturfreundlichkeit, die Verfügbarkeit und Kosten von Ersatzteilen sowie die Verfügbarkeit technischer Dokumentation für die Reparatur berücksichtigt.

Natürlich wird der Reparierbarkeitsindex auch von einer beliebten Zeitschrift vorgestellt iFixit, der nach der Einführung neuer Geräte sein Werkzeug nimmt und versucht, es buchstäblich bis zur letzten Schraube zu zerlegen. Z.B. das iPhone 13 Pro schnitt nicht so schlecht ab, weil es eine Note bekam 6 von 10, aber es muss hinzugefügt werden, dass dies erst nach der Entfernung von Softwareblöcken der Kamerafunktionalität durch Apple geschieht. 

Wir können bereits die ersten Pannen des neuen Galaxy S22 sehen. Das Magazin schaltete sich ein PBK-Bewertungen mit der Tatsache, dass die Neuheit eine relativ freundliche Aufnahme fand 7,5 von 10 Punkte. Vielleicht kommen die Hersteller also zurecht und können langlebige Geräte herstellen, die vielleicht doch nicht so schwer zu reparieren sind. Hoffen wir nur, dass dies nicht die Ausnahme ist, die die Regel bestätigt. Allerdings muss auch hier mit der Erwärmung der Bauteile durch den Einsatz von Kleber gerechnet werden und der Zugang zur verklebten Batterie ist nicht sehr schonend. Um es zu entfernen, muss außerdem Isopropylalkohol verwendet werden.  

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