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Die Diskussion um die Sperrung der Kerne entbrannte im Jahr 2020, als Apple das iPad Pro mit dem A12Z Bionic-Chip vorstellte. Die Experten untersuchten diesen Chipsatz und stellten fest, dass es sich praktisch um das gleiche Teil handelt, das auch in der Vorgängergeneration des iPad Pro (2018) mit dem A12X Bionic-Chip zu finden war, dieser jedoch nur einen Grafikkern mehr bietet. Auf den ersten Blick schien es, als hätte Apple diesen Grafikkern bewusst gesperrt und seine Einführung zwei Jahre später als bedeutende Neuheit präsentiert.

Dieser Diskussion folgten dann die ersten Macs mit dem M1-Chip. Während das 13″ MacBook Pro (2020) und der Mac mini (2020) einen Chip mit 8-Core-CPU und 8-Core-GPU boten, startete das MacBook Air mit einer Variante mit 8-Core-CPU, aber nur 7-Core-GPU . Aber warum? Gegen Aufpreis war natürlich auch eine kernbessere Version erhältlich. Verschließt Apple diese Kerne also absichtlich in seinen Chips, oder gibt es da einen tieferen Sinn?

Kernsortierung zur Abfallvermeidung

Tatsächlich handelt es sich hierbei um eine sehr gängige Praxis, auf die auch die Konkurrenz setzt, die jedoch nicht so sichtbar ist. Dies liegt daran, dass es bei der Chipherstellung relativ häufig vorkommt, dass ein Problem auftritt, aufgrund dessen der letzte Kern nicht erfolgreich fertiggestellt werden kann. Da Apple jedoch auf ein System on a Chip, kurz SoC, setzt, bei dem Prozessor, Grafikprozess, einheitlicher Speicher und andere Komponenten miteinander verbunden sind, würde dieser Mangel es ziemlich teuer und vor allem unnötig machen, wenn die Chips sein müssten Wegen eines so kleinen Fehlers weggeworfen. Stattdessen setzen Hersteller auf das sogenannte Core-Binning. Dies ist eine spezifische Bezeichnung für eine Situation, in der der endgültige Kernel ausfällt, sodass er nur durch Software gesperrt ist. Dadurch werden keine Komponenten verschwendet und dennoch steckt ein voll funktionsfähiger Chipsatz im Gerät.

iPad Pro M1 fb
So präsentierte Apple den Einsatz des M1-Chips im iPad Pro (2021)

Tatsächlich täuscht Apple seine Kunden nicht, sondern versucht, Komponenten zu verwenden, die sonst zum Scheitern verurteilt wären, und verschwendet nur teures Material. Wie wir oben bereits erwähnt haben, ist dies jedoch nicht völlig ungewöhnlich. Wir können die gleiche Praxis bei Wettbewerbern beobachten.

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