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Apple hat iOS 15.1 für die breite Öffentlichkeit freigegeben, das nicht nur die SharePlay-Funktion, den COVID-19-Impfausweis in der Wallet-Anwendung, verbesserte Startseite und Verknüpfungen auf den unterstützten iPhones bringt, sondern auch deren Kamera im Fall des iPhone 13 Pro verbessert und 13 Pro Max. Bei diesen Modellen kann man nun den automatischen Objektivwechsel beim Aufnehmen von Makrofotos abschalten, endlich aber auch ProRes-Videos aufnehmen. 

So wiederholt sich die Situation auch beim Apple ProRAW-Format, das erst mit dem nächsten zehnten Update des iOS 14-Systems kam. Auch hier müssen Sie, wenn Sie ProRes-Videos aufnehmen möchten, diese Funktion zunächst aktivieren Einstellungen -> Kamera -> Formate. Erst danach steht Ihnen die Funktionsauswahl in der Oberfläche der Kameraanwendung selbst zur Verfügung.

Beachten Sie jedoch, dass dieses Format den internen Speicher des Geräts stark beansprucht. Apple gibt hier an, dass eine Minute 10-Bit-HDR-Video im ProRes-Format in HD-Qualität etwa 1,7 GB einnimmt, bei Aufnahme in 4K sind es 6 GB. Auf dem iPhone 13 Pro mit 128 GB internem Speicher wird das Format „nur“ in 1080p-Auflösung, bis zu 30 Bildern pro Sekunde, unterstützt. Bis zu Kapazitäten ab 256 GB Speicher ermöglichen 4K mit 30 fps oder 1080p mit 60 fps. Derzeit gibt es keine Möglichkeit, ProRes-Video auf anderen Geräten als dem iPhone 13 Pro zu aktivieren.

Arbeiten mit ProRes 

Wenn Sie ProRes in den Einstellungen aktiviert haben, können Sie diese Option nach dem Starten der Kameraanwendung oben links auf der Benutzeroberfläche selbst sehen. Es ist zunächst durchgestrichen, wenn Sie es aktivieren möchten, tippen Sie einfach darauf. Wenn Sie jedoch eine andere Videoauflösung oder Bildrate eingestellt haben, werden Sie darüber informiert. Sie müssen also die Videoqualität an die Bedürfnisse der Funktion anpassen. Sobald Sie dies getan haben, können Sie erneut auf die Option ProRes tippen, um die Funktion zu aktivieren. Danach müssen Sie nur noch den Auslöser drücken und eine Aufnahme machen.

Nach Aktivierung der Funktion zeigt Ihnen die Oberfläche jedoch an, wie viele Minuten einer solchen Aufnahme Sie in der gewählten Qualität aufnehmen können. Beim iPhone 13 Pro Max mit 128 GB Speicher, das noch 62 GB Speicherplatz übrig hat, sind es nur 23 Minuten (bei HD und 30 fps). Durch einfache Rechnung ergibt sich, dass eine Minute ProRes-Video in diesem Fall 2,69 GB einnimmt. Sobald Sie das Video hochgeladen haben, wird es natürlich in Fotos gespeichert. Wenn Sie es öffnen, werden Sie durch eine Beschriftung darüber informiert, dass es sich um ein ProRes-Video handelt. Wenn Sie auf die Aufnahmeinformationen klicken, finden Sie hier auch die ProRes-Bezeichnung. Konkret handelt es sich um ProRes 422HQ.

Die ersten Smartphones der Welt 

Erwähnenswert ist auch, dass das iPhone 13 Pro und 13 Pro Max die ersten Smartphones sind, die den gesamten professionellen Workflow abdecken und die Aufnahme und Verarbeitung von Videos im ProRes- oder Dolby Vision HDR-Format ermöglichen. Aber auch andere Anwendungen können ProRes, wie zum Beispiel FiLMiC Pro in der Version 6.17. Darüber hinaus können Sie bei diesem Titel aus mehreren seiner Qualitäten wählen, nämlich ProRes Proxy, ProRes LT, ProRes 422 und ProRes 422 HQ, er kommt jedoch nicht mit Dolby Vision HDR zurecht. Wenn Sie also wirklich die höchstmögliche Qualität wünschen, empfiehlt es sich dennoch, die native Kamera für die Aufnahme zu verwenden. 

Bis zur Veröffentlichung von iOS 15.1 auf dem iPhone 13 Pro konnten Apple-Telefone Videos nur in HEVC (H.265) oder AVC (H.264) aufnehmen. Diese Codecs sind aufgrund ihrer relativ geringen Dateigröße ideal, allerdings sind sie stark komprimiert, was in der Postproduktion nicht ideal ist. Daher eignen sich sowohl HEVC als auch AVC hervorragend für den täglichen Gebrauch, sind jedoch für die Videobearbeitung und Farbkorrektur mit nichtlinearer Bearbeitungssoftware wie Final Cut Pro nicht sehr geeignet.

ProRes ist zwar kein RAW-Video und immer noch ein verlustbehaftetes Format, bietet aber eine viel bessere Qualität. Da es sich um einen weniger komplexen Codec als H.264 oder H.265 handelt, bietet er Benutzern einfach eine bessere Leistung bei der Echtzeit-Videobearbeitung. Obwohl ProRes oft das endgültige Format für kommerzielle Projekte, Spielfilme und Fernsehsendungen ist, wird es normalerweise nicht als Format für die allgemeine Internetverbreitung (YouTube) verwendet. Das liegt gerade an den extremen Dateigrößen. 

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