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Da das Gehör der zweitwichtigste Sinn ist, hat sein Verlust enorme Auswirkungen auf das Leben eines Menschen. Apple bietet in Zusammenarbeit mit Cochlear eine einzigartige Lösung für Menschen, die ihr natürliches Gehör verloren haben.

Heutzutage werden Hörprobleme auf zwei Arten mit Hilfsmitteln gelöst: mit einem externen Hörgerät oder einem Cochlea-Implantat, einem unter der Haut betriebenen Gerät, dessen Elektrode mit der Cochlea verbunden ist, einem Teil des Innenohrs, der für die Luftumwandlung sorgt Schwingungen in elektrische Signale um, die vom Gehirn verarbeitet werden.

Die zweite Lösung ist verständlicherweise deutlich teurer und technisch anspruchsvoller und wird von Menschen mit nahezu vollständigem oder vollständigem Hörverlust genutzt, denen ein klassisches Hörgerät nicht mehr hilft. Weltweit haben 360 Millionen Menschen Hörprobleme und etwa 10 Prozent von ihnen würden von einer Operation profitieren. Bisher sind nur eine Million Menschen mit Hörverlust davon betroffen, aber mit zunehmender Komplexität des Geräts und zunehmender Bekanntheit kann davon ausgegangen werden, dass diese Zahl allmählich ansteigt.

Cochlea-Kern

Eine neue Version des Cochlea-Implantats des Unternehmens, das als eines der ersten mit der Produktion begonnen hat, wird dazu wahrscheinlich einen wesentlichen Beitrag leisten. Cochlears Nucleus 7 nähert sich diesem Gerätetyp auf eine neue Art und Weise. Bisher wurden Implantate durch spezielle Controller gesteuert. Telefonisch war es auch möglich, allerdings sehr unzuverlässig.

Allerdings ist der Nucleus 7 in der Lage, sich über das neue Bluetooth-Protokoll ohne zusätzliche Geräte mit dem iPhone zu verbinden und der Ton vom iPhone kann direkt auf das Implantat gestreamt werden. So muss der Nutzer das Telefon nicht ans Ohr halten und benötigt keine Kopfhörer, um Musik zu hören. Mit der Live Listen-Funktion kann sogar das Mikrofon des iPhones als Tonquelle für das Implantat genutzt werden.

Apple ist seit langem als Unternehmen bekannt, das sich um Benutzer mit Behinderungen kümmert. So verfügen iOS-Geräte beispielsweise über einen speziellen Bereich für Hörgeräte in den Einstellungen mit der Möglichkeit, Geräte zu koppeln, und einen speziellen Modus zur Verbesserung des Klangs einiger Hörgeräte. Die für die Kopplung mit iOS-Geräten erforderlichen Protokolle stehen Hörgeräteherstellern frei zur Verfügung und ihre Verwendung verleiht dem Gerät das Label „Made for iPhone“.

Für die Kopplung von iOS-Geräten mit Hörgeräten nutzt Apple bereits seit 2014 das eigene Bluetooth-Protokoll Bluetooth LEA, also Low Energy Audio. Dieses Protokoll baut auf dem weiter verbreiteten Bluetooth LE auf, das vor allem der Datenübertragung dient, während LEA speziell auf eine qualitativ hochwertige Audioübertragung bei minimalem Energieverbrauch setzt.

In Zusammenarbeit mit einem dritten Unternehmen, ReSound, Apple und Cochlear entwickelten sie dann ein weiteres System, das ein Smartphone, ein Cochlea-Implantat und ein klassisches Hörgerät kombiniert. Der Nutzer trägt nur auf einem Ohr ein Implantat und auf dem anderen ein Hörgerät und kann diese unabhängig vom iPhone regulieren. In einem geschäftigen Restaurant kann er beispielsweise die Empfindlichkeit des dem Raum zugewandten Geräts reduzieren und sich nur auf das Gespräch konzentrieren, an dem er teilnehmen möchte.

Da der Nucleus 7 in Verbindung mit dem iPhone es Benutzern mit Hörverlust ermöglicht, ihre Klangumgebung weitaus besser zu steuern, als es gesunden Menschen möglich ist, zeigen Apple und Cochlear tatsächlich einige der ersten Beispiele für die in Zukunft mögliche Cyborgisierung gesunder Menschen aber wollen, dass sich die Fähigkeiten ihres Körpers verbessern.

Source: Kabelgebunden
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