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„Es ist schwer zu sagen, ob das Gebäude oder der Dreckberg schöner ist“, sagt ein lächelnder Tim Cook, der in der Mitte steht des Campus 2 im Bau.

Der gesamte Erdaushub soll später für die Pflanzung von siebentausend Bäumen rund um die neue Apple-Zentrale genutzt werden. Der Bau wurde 2009 von Steve Jobs in Auftrag gegeben und sein Erscheinungsbild wurde vom Architekten Norman Foster entworfen. Das Gebäude soll noch in diesem Jahr fertiggestellt werden und das neue Zuhause von dreizehntausend Apple-Mitarbeitern werden.

Als Jobs Foster seine Vision in Telefonanrufen beschrieb, erinnerte er sich daran, wie er in den Zitrushainen von North Carolina aufwuchs und später durch die Hallen der Stanford University spazierte. Bei der Gestaltung des Gebäudes hätte Foster auch das von Jobs entworfene Hauptgebäude von Pixar berücksichtigen sollen, damit dessen Raum eine lebendige Zusammenarbeit fördert.

So hat Campus 2 die Form eines Ringraums, bei dessen Durchlauf sich viele Mitarbeiter verschiedener Bereiche zufällig treffen können. „Die Glasscheiben sind so lang und transparent, dass man nicht einmal das Gefühl hat, als gäbe es eine Wand zwischen einem und der umgebenden Landschaft.“ sagt er Foster im gemeinsamen Interview mit Apple-Chef Tim Cook und Chefdesigner Jony Ive für ein Modemagazin Vogue.

Der Chefarchitekt des neuen Campus vergleicht das Gebäude mit Apple-Produkten, die einerseits eine klare Funktion haben, gleichzeitig aber abstrakt für sich existieren. In diesem Zusammenhang vergleicht Tim Cook Apple mit Mode. „Design ist für uns von entscheidender Bedeutung, genau wie in der Mode“, sagt er.

Auch Jony Ive, Apples Chefdesigner und wohl die Person, die in den letzten zwanzig Jahren den größten Einfluss auf die Produkte hatte, sieht die enge Verbindung zwischen der von Apple präsentierten Technologiewelt und der Mode. Er weist darauf hin, wie nah die Apple Watch an seinem Handgelenk und die Clarks-Schuhe an seinen Füßen sind. „Technologie beginnt endlich, etwas zu ermöglichen, was seit seiner Gründung der Traum dieses Unternehmens war – Technologie persönlich zu machen. So persönlich, dass Sie es selbst tragen können.“

Die offensichtlichste Ähnlichkeit zwischen Apple-Produkten und Modeaccessoires ist natürlich die Watch. Aus diesem Grund hat Apple zum ersten Mal in seiner Geschichte eine Kooperation mit einem Modeatelier geschlossen. Sein Ergebnis ist Apple Watch Hermès-Kollektion, das das Metall und Glas des Uhrengehäuses mit handgefertigten Lederarmbändern kombiniert. Laut Ive ist die Apple Watch Hermès „das Ergebnis der Entscheidung, gemeinsam etwas zwischen zwei Unternehmen zu schaffen, die sich in Charakter und Philosophie ähneln.“

Am Ende des Artikels Vogue Ives interessantes Konzept der Beziehung zwischen technologischem Fortschritt und Ästhetik wird zitiert: „Sowohl Hand als auch Maschine können Dinge mit großer Sorgfalt und ohne sie erschaffen.“ Es ist jedoch wichtig, sich daran zu erinnern, dass das, was einst als die fortschrittlichste Technologie galt, irgendwann zur Tradition wird. Es gab eine Zeit, in der selbst eine Metallnadel etwas Schockierendes und grundlegend Neues zu sein schien.

Dieser Ansatz ist mit der Manus x Machina-Show verbunden, die im Mai dieses Jahres vom Costume Institute des Metropolitan Museum of Art in New York organisiert wird. Apple ist einer der Sponsoren der Show und Jony Ive wird einer der Hauptredner bei der Eröffnungszeremonie sein.

Source: Vogue
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