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Es kommt nicht oft vor, dass ein hochrangiger Apple-Manager öffentlich mit den Medien spricht. CEO Tim Cook hat es nun jedoch für angebracht gehalten, die Position seines Unternehmens zu einem Thema darzulegen, das er für sehr wichtig hält: die Rechte von Minderheiten am Arbeitsplatz.

Dieses Thema ist aktueller denn je, denn amerikanische Politiker stehen vor der Möglichkeit, ein Gesetz durchzusetzen, das Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung oder des Geschlechts verbietet. Es heißt „Employment Non-Discrimination Act“ und Tim Cook hält es für so wichtig, dass er darüber für die Meinungsseite der Zeitung geschrieben hat Wall Street Journal.

„Bei Apple setzen wir uns dafür ein, ein sicheres und einladendes Arbeitsumfeld für alle Mitarbeiter zu schaffen, unabhängig von ihrer Rasse, ihrem Geschlecht, ihrer nationalen Herkunft oder sexuellen Orientierung.“ Cook beschreibt die Position seines Unternehmens. Ihm zufolge geht Apple derzeit weiter als gesetzlich vorgeschrieben: „Unsere Antidiskriminierungspolitik geht über den gesetzlichen Schutz hinaus, den amerikanische Arbeitnehmer nach Bundesgesetz genießen, da wir die Diskriminierung schwuler, bisexueller und transgender Arbeitnehmer verbieten.“

Das Beschäftigungs-Antidiskriminierungsgesetz wurde dem Gesetzgeber mehrfach vorgeschlagen. Seit 1994 hat sich mit einer Ausnahme jeder Kongress damit befasst, und der ideologische Vorläufer dieser Gesetzgebung liegt seit 1974 auf dem Tisch der amerikanischen Gesetzgebung. Bisher war ENDA nie erfolgreich, aber heute könnte sich die Situation ändern.

Die Öffentlichkeit ist zunehmend geneigt, insbesondere die Rechte sexueller Minderheiten zu schützen. Barack Obama ist der erste US-Präsident, der sich offen für die Homo-Ehe einsetzt, und vierzehn US-Bundesstaaten haben sie bereits gesetzlich verankert. Sie genießen auch die Unterstützung der Öffentlichkeit, neuere Umfragen bestätigen weitgehend die Zustimmung von mehr als 50 % der amerikanischen Bürger.

Auch die Position von Tim Cook selbst ist nicht zu vernachlässigen – obwohl er selbst nie über seine Sexualität gesprochen hat, spekulieren Medien und Öffentlichkeit vielfach über eine homosexuelle Orientierung. Wenn das stimmt, ist der CEO von Apple offenbar der mächtigste schwule Mann der Welt. Und er kann für jeden ein Beispiel für einen Menschen sein, der es geschafft hat, sich in schwierigen Zeiten und trotz einer schwierigen Lebenssituation ganz nach oben zu arbeiten. Und nun fühlt er sich selbst verpflichtet, sich an gesellschaftlich wichtigen Diskussionen zu beteiligen. Wie er selbst in seinem Brief sagt: „Die Akzeptanz der menschlichen Individualität ist eine Frage der grundlegenden Würde und Menschenrechte.“

Source: Wall Street Journal
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