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Ich erinnere mich, dass in den Anfängen des App Store viele Leute nach einem universellen Player verlangten, damit Benutzer nicht alle ihre Videos in ein unterstütztes Format und eine unterstützte Auflösung konvertieren mussten. Glücklicherweise hat die Entwicklung in dieser Zeit erhebliche Fortschritte gemacht und wir können heute auf mehrere solcher universellen Videoplayer stoßen. Deshalb haben wir diesen Test für Sie zusammengestellt, um den König dieser Kategorie zu krönen.

Das Testgerät war in diesem Fall das leistungsstärkste mobile Apple-Gerät, also das iPhone 4 mit ausreichend schnellem Prozessor und viel RAM. Die Zusammensetzung der Videodateien war wie folgt:

  1. MOV 1280×720, 8626 kbps – Wahrscheinlich das anspruchsvollste Video des gesamten Tests in 720p-Auflösung. Übrigens ein wunderbares Beispiel für HD-Grafik kombiniert mit angenehmer Musik von Saiteninstrumenten
  2. MP4 H.264 1280×720, 4015 kbps – Konvertiertes Video, identisch mit dem HD-Video, das mit dem iPhone 4 aufgenommen wurde. Wenn Sie zumindest ein bisschen gerne tanzen, wird Ihnen diese Demo auf jeden Fall gefallen.
  3. MKV 720×458, 1570 kbps – Definitiv das problematischste Video des Tests. Obwohl zwei der Spieler damit zurechtkamen und es relativ flüssig spielten, kam keiner vom Trio mit dem Sechskanalton zurecht, sodass nur die Umgebungsgeräusche zu hören waren, nicht das gesprochene Wort. Der gespielte Film ist eine ausgezeichnete Komödie Bruce Allmächtig mit Jim Carey.
  4. AVI XVId, 720×304,1794 kbps – Video in einem beliebten Format, aber in einer höheren Auflösung mit einer höheren Bitrate. Es enthält unter anderem auch eine sechskanalige Audiospur. Für den Test wurde die Verfilmung des berühmten Spiels herangezogen Prince of Persia.
  5. AVI XVId 624×352, 1042 kbps – Wahrscheinlich der gebräuchlichste Codec und die gebräuchlichste Auflösung, die Sie im Internet finden können. Wenn Sie Serien aus dem Internet herunterladen, haben Sie diese wahrscheinlich in dieser Auflösung. Als Kostprobe diente uns eine Folge einer beliebten Serie Urknalltheorie.

Buzz-Player

Obwohl das Programm von der grafischen Oberfläche aus wie ein sehr hässliches Entlein aussieht, ist es ein sehr leistungsstarkes Programm, das problemlos Videos in höherer Auflösung abspielt und außerdem mit umfangreichen Untertiteleinstellungen aufwarten kann.

Neben über iTunes gespeicherten Dateien können auch Videos aus dem Internet oder dem Netzwerk abgespielt werden. Ich denke, der einzige Nachteil liegt wirklich nur in der nicht sehr gelungenen Benutzerumgebung und dem Fehlen von HD-Grafik (Retina). Allerdings werden die abgespielten Videos in der nativen Auflösung des iPhone 4 angezeigt.

  1. Buzz Player kam mit dieser anspruchsvollen Datei mehr als passabel zurecht, Ton und Bild waren wunderbar flüssig, obwohl ich vermute, dass die Anwendung für dieses Format native Codecs verwendet, die im Gegensatz zu anderen Hardwarebeschleunigung nutzen können. Das Ergebnis ist jedenfalls großartig.
  2. Auch hier kommt meiner Meinung nach der native Codec zum Einsatz, schließlich kommt auch die vorinstallierte iPod-Anwendung mit solchen Dateien zurecht. Bild und Ton waren jedenfalls wieder schön flüssig.
  3. Das Bild war zwar relativ flüssig, allerdings mit einem geringeren Framesprung, allerdings hatte die Anwendung ein Problem mit Mehrkanalton und aus den Lautsprechern kamen nur Musik und Geräusche.
  4. Buzz Player war der einzige, der neben flüssigem Video auch den Ton korrekt wiedergeben konnte, also in Stereo und nicht nur einen der Titel, wo nur Musik mit Rauschen aufgenommen wird
  5. Buzz Player spielte das Video ohne das geringste Problem ab, einschließlich der Untertitel.

Untertitel – Die Anwendung kann mit gängigen Untertitelformaten wie SRT oder SUB arbeiten. Darüber hinaus können auch solche aus dem MKV-Container angezeigt werden, was eine Seltenheit ist. Das einzige Problem, das auftreten kann, ist eine fehlerhafte Formatierung der tschechischen Zeichen, die durch eine Änderung der Untertitelkodierung gelöst werden kann Windows Latein 2. Wie bei einem einzelnen Programm können Sie auch hier Schriftart, Größe und Farbe des Textes einstellen.


iTunes-Link – 1,59 €

OPlayer

Von allen drei Anwendungen ist Oplayer am längsten im App Store und hat somit die längste Entwicklung hinter sich. Es schafft eine so interessante Kluft zwischen Buzz Player und VLC und liegt irgendwo in der Mitte zwischen Aussehen und Funktionalität. Als einziges aller drei Programme ist OPlayer ins Tschechische und Slowakische lokalisiert (die Lokalisierung wurde unter anderem von den Herausgebern von Jablíčkář vermittelt).

Wie Buzz Player bietet er die Wiedergabe von Videos sowohl vom lokalen Speicher als auch aus dem Netzwerk oder dem Internet. Der Vorteil besteht darin, dass Sie im Internet gespeicherte Videos direkt in die Anwendung herunterladen können.

  1. Oplayer verwendet seinen eigenen Codec und wie Sie sehen, reicht allein das Rendern per Software für eine so hohe Bitrate einfach nicht aus. Obwohl die Musik in Ordnung ist, ist das Bild leider deutlich verlangsamt.
  2. Das gleiche Problem tritt bei einem Video mit derselben Auflösung, aber einem anderen Format auf. Erneut langsames Bild aufgrund fehlender Hardwarebeschleunigung (die Apple außerhalb seiner eigenen Codecs nicht zulässt).
  3. Bei der MKV-Datei kämpfte Oplayer tapfer und stellte das Bild relativ vollständig dar, obwohl es stellenweise leicht abgehackt war. Leider hatte er nicht mehr die Kraft, einen Ton von sich zu geben, daher ist das ganze Video stumm.
  4. Bei der AVI-Datei hat Oplayer einen zweiten Wind bekommen, das Video ist schön flüssig, leider war die Anwendung durch den Mehrkanalton kaputt. Wie Buzz Player mit MKV hat Oplayer das Ziel verfehlt und den falschen Kanal für Audio ausgewählt. Wir werden also Geräusche hören, aber aus den Mündern der Schauspieler wird kein einziges Wort zu hören sein.
  5. Wie erwartet hatte Oplayer mit diesem gängigen Format keine Probleme und stellte die Untertitel korrekt dar. Entschuldigung für die schlechte Tonqualität hier.

Untertitel – Im Vergleich zum Buzz Player ist das Angebot an Untertiteln sehr dürftig. Praktisch der einzige Parameter, der geändert werden kann, ist die Kodierung. Glücklicherweise sind Schriftart, -größe und -farbe recht sinnvoll gewählt, sodass Sie das Fehlen detaillierterer Einstellungen nicht wesentlich verärgern sollte. Womit OPlayer nicht umgehen kann, sind Untertitel, die in Containern wie MKV und anderen enthalten sind.

iTunes-Link – 2,39 €

VLC

Der letzte getestete Player war das bekannte VLC-Programm, das vor allem auf Desktop-Computern an Popularität gewann. Vor nicht allzu langer Zeit eroberte es auch das iPad und die iPhone-Version wurde mit großer Spannung erwartet.

Leider wurden die Erwartungen durch Enttäuschung ersetzt und VLC wurde zum klaren Kandidaten für das Sprichwort „Es ist nicht alles Gold, was glänzt.“ Betrachtet man VLC rein von der Grafikseite, gibt es nichts zu meckern. Die Anwendung ist wunderschön und bietet als einziges der drei Programme Videovorschauen, aber hier hört das Lob leider schon auf.

VLC ist bis auf die Knochen geschnitten und man findet keine einzige Einstellungsmöglichkeit. Sie können Videos nur löschen und jede Speicherung außerhalb der Anwendungssandbox ist tabu.

  1. Nach dem Versuch, die Datei abzuspielen, wurde eine Warnung angezeigt, dass das Video möglicherweise nicht richtig abgespielt werden könnte. Nachdem Sie auf „Trotzdem versuchen“ geklickt haben, spielt VLC den Ton nur auf einem schwarzen Bildschirmhintergrund ab.
  2. Die gleiche Situation trat bei MP4 auf.
  3. Die MKV-Wiedergabe verlief ohne obige Warnung, obwohl von einer korrekten Wiedergabe leider keine Rede sein kann. Das Bild ist sehr unruhig (ca. 1 Bild/s) und der Ton enthält dank Mehrkanalton wie bei anderen Playern nur Rauschen und Musik.
  4. VLC hatte bei einer größeren AVI-Datei kein Problem mehr mit der Glätte des Bildes. Das Bild war angenehm flüssig, allerdings wählte der Player ähnlich wie beim vorherigen Video den falschen Titel. Wieder nur Musik mit Geräuschen.
  5. 100%iger Erfolg stellte sich erst mit dem letzten Video ein, Bild und Ton waren flüssig. Was leider fehlte, waren Untertitel.

Untertitel – Aus für mich unverständlichen Gründen haben die Entwickler die Unterstützung für Untertitel komplett eingestellt, man findet sie aber in der iPad-Version. Wer, wie ich, auf Untertitel verzichten kann, kann dieses Manko überspringen, allerdings wird das für die Mehrheit der iPhone-Nutzer einer der Gründe sein, VLC nicht zu nutzen.

iTunes-Link – Kostenlos


Alles in allem hat unser Test einen Gewinner. Wie Sie vielleicht schon erraten haben, ist Buzz Player der aktuelle König unter den iPhone-Videoplayern, der fast alle Testvideos verarbeiten konnte. Persönlich bedauere ich die Ergebnisse von VLC, hoffe auf jeden Fall, dass die Entwickler nicht einschlafen und ihren Fehler in den nächsten Updates korrigieren. Der silberne OPlayer hat sicherlich auch einiges aufzuholen, aber auch der heutige Sieger sollte sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen und zur Abwechslung mal an der Benutzeroberfläche arbeiten.

Wir können nur hoffen, dass ähnliche Anwendungen weiter zunehmen und die aktuellen kontinuierlich verbessert werden. Wir von Jablíčkář hoffen auf jeden Fall, dass Ihnen unser Test gefallen hat und dass er Ihnen bei der Auswahl des richtigen Players für Ihre Bedürfnisse geholfen hat.

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