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Auf der einen Seite haben wir Super-Performance-Chips, bei denen einzelne Hersteller darum konkurrieren, sie mit besserer Technologie zu bauen und welcher Chip bessere Benchmark-Testergebnisse liefert. Andererseits drosseln die meisten noch immer ihre Leistung, um ein unnötiges Aufheizen der Geräte zu verhindern und vor allem den Akku zu schonen. Wie schlagen sich Apple und seine Konkurrenz bei der Leistungseinschränkung? 

Historisch gesehen war Apple bis zu diesem Jahr das Unternehmen, über das am meisten über die Drosselung der Smartphone-Leistung gesprochen wurde. Schuld daran war der Zustand der Batterie. Nutzer beschwerten sich oft darüber, dass mit dem iOS-Update auch das System langsamer wurde und ihr Gerät nicht mehr mit dem umgehen konnte, was es gewohnt war. Der Hauptfehler bestand jedoch darin, dass Apple die Leistung je nach Zustand des Akkus reduzierte, um die Lebensdauer des Akkus zu verlängern.

Diese relativ gottähnliche Tatsache hatte das Problem, dass der Benutzer sie in keiner Weise beeinflussen konnte. Wenn das iPhone also feststellte, dass der Akku bereits in einem deutlich schlechteren Zustand war als nach dem Auspacken des Geräts aus der Box, begann es einfach, die Leistung zu reduzieren, um den Akku nicht derart zu beanspruchen. Apple hat dadurch viele hundert Millionen Dollar durch Klagen verloren und entwickelte später die Funktion „Battery Health“. Konkret war dies in iOS 11.3 der Fall, als die Funktion für iPhones 6 und höher verfügbar ist. 

Wenn Sie uns besuchen Einstellungen -> Akku -> Batteriezustand, können Sie hier ganz einfach herausfinden, ob Sie die dynamische Energieverwaltung bereits aktiviert haben oder nicht. Diese Funktion wird beim ersten unerwarteten Herunterfahren des iPhones aktiviert und weist auf eine verminderte Fähigkeit hin, das Gerät sofort mit maximaler Energie zu versorgen. Seitdem kann man beobachten, wie das Gerät langsamer wird, und es ist auch ein klares Signal, den Service aufzusuchen und die Batterie auszutauschen. Das ist aber in Ordnung, denn der Nutzer kann die Option ausschalten und so der Batterie unabhängig von ihrer Kapazität einen vollen Kessel geben.

Samsung und sein GOS 

Im Februar dieses Jahres präsentierte Samsung das aktuelle Flaggschiff seines Portfolios, nämlich die Galaxy-S22-Serie, und seit den Tagen von Apples Battery Condition gab es auch den größten Fall bezüglich der Drosselung der Smartphone-Leistung. Die Funktion Games Optimization Service, die Samsung in seinem Android-Aufbau einsetzt, hat die Aufgabe, die Leistung des Geräts hinsichtlich Erwärmung und Akkuverbrauch optimal auszubalancieren. Allerdings war das Problem hier ähnlich wie früher bei Apple – der Benutzer konnte nichts dagegen tun.

Samsung ging sogar so weit, in seinem GOS Apps und Spiele aufzulisten, die es drosseln muss, um gut für das Gerät zu sein. Benchmark-Anwendungen, die die Leistung des Geräts mehr als positiv bewerteten, waren in dieser Liste allerdings nicht enthalten. Als der Fall bekannt wurde, stellte sich heraus, dass Samsung die Leistung seiner Flaggschiff-Telefone der S-Serie bereits seit der Galaxy S10-Version unterbot. Z.B. Daher hat Geekbench alle „betroffenen“ Telefone aus seinen Listen entfernt. 

Also beeilte sich sogar Samsung, eine Lösung zu finden. Wenn Sie möchten, können Sie GOS also manuell ausschalten. Dadurch besteht jedoch die Gefahr, dass sich das Gerät erwärmt, der Akku schneller entladen wird und der Zustand schneller verloren geht. Wenn Sie jedoch den Spieleoptimierungsdienst deaktivieren, wird die Leistung weiterhin optimiert, jedoch mit weniger aggressiven Methoden. Man muss sich nicht der Illusion hingeben, dass Apple in dieser Hinsicht anders ist, und es verringert auf jeden Fall die Leistung unserer iPhones in gewisser Weise, unabhängig vom Batteriezustand. Aber es hat den Vorteil, dass seine Software und Hardware besser optimiert sind, sodass es nicht so drastisch sein muss.

OnePlus und Xiaomi 

Die berüchtigte Führung im Bereich der Android-Geräte in puncto Leistungsdrosselung haben OnePlus-Geräte inne, doch Xiaomi fällt als letztes auf diesen Fall herein. Konkret handelt es sich um die Modelle Xiaomi 12 Pro und Xiaomi 12X, die die Leistung dort drosseln, wo es ihnen passt, und sie anderswo frei fließen lassen. Der Unterschied beträgt hier mindestens 50 %. Xiaomi sagte, dass es in diesem Fall darauf ankomme, ob die Anwendung oder das Spiel für kurze oder lange Zeit maximale Leistung benötige. Dementsprechend entscheidet das Gerät anschließend, ob es maximale Leistung erbringt oder lieber Energie spart und die ideale Temperatur des Geräts aufrechterhält.

xiaomi mi 12x

Es ist also eine seltsame Zeit. Einerseits tragen wir Geräte mit extrem leistungsstarken Chips in der Tasche, doch meist ist das Gerät selbst damit nicht zurechtgekommen und muss daher per Software in seiner Leistung gedrosselt werden. Das größte Problem bei aktuellen Smartphones ist eindeutig der Akku, auch im Hinblick auf die Erwärmung des Geräts selbst, der praktisch nicht viel Platz für eine effektive Kühlung bietet. 

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