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Schon vor dem Einzug von 5G in iPhones wurde oft spekuliert, dass Apple mit dem Gedanken spiele, eigene Modems zu entwickeln. Es gibt nichts, worüber man sich wundern könnte. Der Cupertino-Riese sah sich in diesem Bereich mit erheblichen Problemen konfrontiert, da er einerseits auf Lösungen von Intel zurückgreifen musste, das im Bereich der Mobilmodems spürbar im Rückstand war, und andererseits Rechtsstreitigkeiten mit Qualcomm schlichten musste. Qualcomm ist in diesem Bereich führend, weshalb Apple aktuelle 5G-Modems von dort kauft.

Obwohl Apple 2019 ein sogenanntes Friedensabkommen mit Qualcomm geschlossen hat, dank dem es deren Modems kaufen konnte, ist dies immer noch keine ideale Option. Damit hat sich der Riese auch dazu verpflichtet, bis 2025 Chips abzunehmen. Daraus folgt eindeutig, dass uns diese Modems noch einige Zeit begleiten werden. Andererseits gibt es noch eine andere Möglichkeit. Wenn es Apple gelingt, ein konkurrenzfähiges Stück zu entwickeln, ist es gut möglich, dass beide Varianten nebeneinander funktionieren – während das eine iPhone ein Modem des einen Herstellers versteckt, das andere das andere.

Apple hat es geschafft

Wie bereits erwähnt, gab es in der Vergangenheit mehrere Spekulationen über die Entwicklung des 5G-Modems von Apple. Selbst Ming-Chi Kuo, der als einer der genauesten Apple-Analysten gilt, bestätigte die Entwicklung. Ende 2019 war jedoch allen klar: Apple treibt die Entwicklung einer eigenen Lösung mit Hochdruck voran. Da wurde klar, dass der Cupertino-Riese die Modem-Sparte von Intel aufkaufte und sich damit mehr als 17 Patente für drahtlose Technologien, rund 2200 Mitarbeiter und gleichzeitig die entsprechende intellektuelle und technische Ausrüstung erwarb. Der Ausverkauf überraschte zunächst viele Menschen. Tatsächlich ging es Intel gar nicht so schlecht und lieferte seine Modems schon seit Jahren an iPhones, sodass Apple seine Lieferkette erweitern und sich nicht nur auf Qualcomm verlassen konnte.

Aber jetzt verfügt Apple über alle notwendigen Ressourcen und es bleibt nur noch, die Operation abzuschließen. Es besteht daher kein Zweifel daran, dass wir eines Tages tatsächlich ein Apple 5G-Modem sehen werden. Für den Riesen wird dies ein ziemlich grundlegender Schritt sein, durch den er weitere Unabhängigkeit erlangen wird, so wie es beispielsweise bei den Hauptchips (A-Serie oder Apple Silicon für Macs) der Fall ist. Darüber hinaus sind diese Modems ganz wichtige Komponenten, die ein Telefon praktisch zu einem Telefon machen. Andererseits ist ihre Entwicklung nicht so einfach und erfordert wahrscheinlich enorme Investitionen. Derzeit können nur die Hersteller Samsung und Huawei diese Chips herstellen, was viel über die Gesamtsituation aussagt.

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Vorteile eines eigenen 5G-Modems

Das Ende der erwähnten Unabhängigkeit würde jedoch nicht mehr weit entfernt sein. Apple könnte von seiner eigenen Lösung stark profitieren und sein iPhone insgesamt verbessern. Am häufigsten wird gesagt, dass das Apple 5G-Modem eine längere Akkulaufzeit, eine zuverlässigere 5G-Verbindung und eine schnellere Datenübertragung bringt. Gleichzeitig ist es möglich, dass es dem Unternehmen gelingt, den Chip noch kleiner zu machen, wodurch auch Platz im Telefon gespart wird. Letztendlich würde Apple dann seine eigene, relativ wesentliche Technologie behalten, die es möglicherweise sogar zu einem geringeren Preis in andere Geräte implementieren könnte. Theoretisch ist beispielsweise auch ein MacBook mit 5G-Konnektivität im Spiel, detaillierte Informationen hierzu gibt es jedoch nicht.

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