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Der iTunes Music Store wurde Ende April 2003 gestartet. Zunächst konnten Benutzer nur Musiktitel kaufen, doch zwei Jahre später dachten Apple-Führungskräfte, dass es sich lohnen könnte, den Verkauf von Musikvideos über die Plattform zu starten.

Die oben genannte Option wurde Benutzern mit der Einführung von iTunes 4.8 zur Verfügung gestellt und war ursprünglich ein Bonusinhalt für diejenigen, die ein ganzes Album im iTunes Music Store gekauft haben. Einige Monate später begann Apple bereits damit, seinen Kunden die Möglichkeit zu bieten, einzelne Musikvideos, aber beispielsweise auch Kurzfilme von Pixar oder ausgewählte TV-Sendungen zu kaufen. Der Preis pro Artikel betrug 1,99 $.

Im Kontext der Zeit ist die Entscheidung von Apple, mit der Verbreitung von Videoclips zu beginnen, durchaus sinnvoll. Damals steckte YouTube noch in den Kinderschuhen und die zunehmende Qualität und Leistungsfähigkeit der Internetverbindung bot den Nutzern noch mehr Möglichkeiten als in der Vergangenheit. Die Möglichkeit, Videoinhalte zu kaufen, stößt bei den Nutzern – und auch beim iTunes-Dienst selbst – auf recht positive Resonanz.

Doch der Erfolg des virtuellen Musikladens bedeutete eine gewisse Bedrohung für Unternehmen, die Medieninhalte auf klassischen Medien verbreiteten. Um mit der iTunes-ähnlichen Konkurrenz mitzuhalten, begannen einige Verlage, CDs mit Bonusmaterial in Form von Musikvideos und anderem Material zu verkaufen, das Benutzer abspielen konnten, indem sie die CD in das Laufwerk ihres Computers einlegten. Allerdings fand die verbesserte CD nie großen Anklang und konnte in dieser Hinsicht nicht mit der Bequemlichkeit, Einfachheit und Benutzerfreundlichkeit konkurrieren, die iTunes bot – das Herunterladen von Videos war so einfach wie das Herunterladen von Musik.

Die ersten Musikvideos, die iTunes anbot, waren Teil von Lieder- und Albumsammlungen mit Bonusmaterial – zum Beispiel von Feel Good Inc. von Gorillaz, Antidote von der Band Morcheeba, Warning Shots von Thievery Corporation oder auch Pink Bullets von The Shins. Die Qualität der Videos war nach heutigen Maßstäben nicht überragend – viele Videos boten eine Auflösung von 480 x 360 Pixel –, die Resonanz der Nutzer war jedoch im Allgemeinen positiv. Die Bedeutung von Videoinhalten wurde auch durch die Einführung des iPod Classic der fünften Generation mit Unterstützung für die Videowiedergabe bestätigt.

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