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Mobilität war schon immer wichtig und ihre Bedeutung ist im Laufe der Jahre gewachsen. Bei Apple war man sich dessen sehr wohl bewusst und versuchte, dem Bedürfnis nach Mobilität gerecht zu werden, noch bevor das PowerBook oder MacBook der Welt vorgestellt wurde. Der Macintosh Portable, Apples erster tragbarer Computer, wurde Ende der 1980er Jahre eingeführt.

„Nennen wir ihn BookMac“

Das Jahr 1989. In der damaligen Tschechoslowakei steht ein Putsch bevor, der Mörder Ted Bundy wird in den USA zum Tode auf dem elektrischen Stuhl verurteilt, Steffi Graf und Boris Becker gewinnen den Wimbledon-Titel und Apple bringt einen tragbaren Computer auf den Markt durch einen leistungsstarken Akku.

Die Entwicklung des tragbaren Mac ist eine relativ alte Angelegenheit – die ersten Arbeiten begannen bereits vor der Veröffentlichung des ersten Macintosh, und Jef Raskin von Apple hatte ziemlich klare Vorstellungen über den tragbaren Macintosh. Die Pläne für die Veröffentlichung gerieten jedoch in den Hintergrund, als Steve Jobs das Macintosh-Projekt übernahm. Der einzige Schritt in Richtung Mobilität war der Macintosh von 1984 mit einem Griff für einfacheren Transport.

Im April 1985 kam Steve Jobs mit dem Vorschlag zum Apple-Vorstand, einen tragbaren Computer namens „BookMac“ zu entwickeln. Aufgrund des Ausscheidens von Jobs aus dem Unternehmen wurde das Projekt jedoch nicht umgesetzt. Nach und nach wurde Jobs‘ Idee in ein Projekt namens Macintosh Portable umgewandelt.

Theoretisch ein tragbarer Mac

Im Vergleich zu den heutigen Apple-Laptops – insbesondere dem ultraleichten und ultradünnen MacBook Air – war der Macintosh Portable seiner Zeit groß und schwer. Sein Gewicht betrug unglaubliche sieben Kilogramm, seine Dicke betrug zehn Zentimeter und es nahm ziemlich viel Platz ein.

Neben der Mobilität konnte der erste tragbare Mac auch mit deutlich fortschrittlicheren Technologien aufwarten, was verständlicherweise mit dem „Premium“-Preis zusammenhängt. Der Macintosh Portable war damals für 6500 US-Dollar erhältlich, das Hinzufügen einer Festplatte und eines Benutzermodems kostete zusätzlich 448 US-Dollar. Kurz gesagt, es war in jeder Hinsicht ein höchst überlegener Computer.

Im Mac

Mit einer 16-MHz-68000-CPU war der Macintosh Portable deutlich schneller als der Mac SE oder Macintosh II, die Computer, die zu dieser Zeit die Desktop-Reihe von Apple dominierten. Es enthielt ein Aktivmatrix-Display mit einer Diagonale von 9,8 Zoll mit Schwarz-Weiß-Grafik und einer Auflösung von 640 x 400 Pixeln. Im Rahmen eines späteren Computer-Updates wurde das Display um eine Hintergrundbeleuchtung erweitert, was sich erheblich auf die Akkulaufzeit auswirkte.

Dank der Erweiterungssteckplätze war die Aufrüstung des Macintosh Portable relativ einfach. Der Rechner wurde durch Drücken zweier Knöpfe auf der Rückseite geöffnet – ganz ohne Schraubenzieher.

Verständlicherweise gab es auch am Macintosh Portable einige Kritikpunkte – es ging vor allem um die Unmöglichkeit, ausschließlich bei Anschluss an ein Stromnetz zu funktionieren. Der riesige Akku ermöglichte eine Betriebsdauer von zehn Stunden mit einer einzigen Ladung.

Zu früh für einen Laptop?

Tatsächlich unterschied sich der Macintosh Portable in seinen Eigenschaften nicht von anderen Apple-Produkten – er war innovativ, etwas unvollkommen, aber von einer bestimmten Benutzergruppe bedingungslos geliebt. Leider war es jedoch noch zu früh, um ein eindeutiger und weit verbreiteter Hit zu werden.

Die aktuellen Einnahmen von Apple aus dem Verkauf tragbarer Elektronik – darunter Laptops und Tablets – deuten jedoch darauf hin, dass man in Cupertino bereits im letzten Jahrhundert genau wusste, was der Verbrauchermarkt in Zukunft verlangen würde, und sich auf den richtigen Weg begab.

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