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Im vergangenen Sommer reichte Apple eine Klage gegen Corellium ein, ein Unternehmen, das Virtualisierungssoftware vertreibt. Insbesondere eines seiner Softwareprodukte, das das iOS-Betriebssystem emulierte, war ein Dorn im Auge. Die Software erfreute sich offensichtlich großer Beliebtheit, weil Entwickler dank ihr ihre Geräte keinen Neustarts oder gar Brickings unterziehen mussten und ihre Anwendungen sicher testen konnten. Beide Unternehmen warten nun auf Vermittlungsverhandlungen.

Virtualisierung ist – ganz einfach ausgedrückt – eine Softwaresimulation eines Geräts, ohne dass zusätzliche Hardware angeschafft werden muss. Es soll in erster Linie den Bedürfnissen der Forschung und Entwicklung sowie dem Testen der Funktionalität von Anwendungen dienen. In diesem Fall simulierte die Software das iPhone und das iPad, sodass Entwickler ihre Apps testen konnten, ohne ein iPhone oder iPad zu benötigen. Durch die Virtualisierung können normale Benutzer Software verwenden, die nur mit ausgewählten Betriebssystemen kompatibel ist. Programme wie 3ds Max, Microsoft Access oder viele Spiele sind nur für Windows verfügbar, nicht für Mac.

Laut Apple handelt es sich bei der Virtualisierung jedoch um eine illegale Nachbildung des iPhone. Der Streit, in dem Apple Corellium im August letzten Jahres Urheberrechtsverletzungen vorwarf, erregte die Aufmerksamkeit der Electronic Frontier Foundation (EFF) und anderer Aktivisten für digitale Rechte. Nach Ansicht dieser Organisationen handelt es sich bei diesem Fall um einen „gefährlichen Versuch, die Regeln des Digital Millennium Copyright Act (DMCA)“ zu erweitern. Kurt Opsahl von EFF verwies auf die Behauptung von Apple, dass die Tools von Corellium seine technischen Maßnahmen zur Kontrolle des Zugangs zu urheberrechtlich geschützten Produkten umgehen, und sagte, dass die Maßnahmen des Cupertino-Riesen „die Lebensfähigkeit eines wichtigen Sektors der Softwareentwicklung und der iOS-Sicherheitsforschung gefährden“.

Einige sehen in der Klage eine Abkehr von Apples friedlicher Koexistenz mit unabhängigen Entwicklern, die den iOS-Jailbreak nutzen, um neue Funktionen und Apps für Apple-Geräte zu entwickeln oder Sicherheitslücken zu finden. Wenn Apple mit seiner Klage Erfolg hat und es wirklich verdient, dass die Entwicklung ähnlicher Tools verboten wird, sind vielen Entwicklern und Sicherheitsexperten die Hände gebunden.

Corellium reagierte auf die Klage von Apple am vergangenen Freitag mit der Aussage, dass das Vorgehen des Unternehmens nicht auf der echten Überzeugung beruhte, dass Corellium tatsächlich gegen das Urheberrecht verstößt, sondern eher auf der Frustration, die aus „der Unfähigkeit, sich die Technologie von Corellium anzueignen und Sicherheitsforschung im Zusammenhang mit iOS durchzuführen“, herrührt volle Kontrolle". Die Corellio-Gründer Amanda Gorton und Chris Wade sagten letztes Jahr, dass das Unternehmen aus Cupertino in der Vergangenheit erfolglos versucht habe, Corellio sowie ihr vorheriges Startup namens Virtual zu übernehmen.

Apple hat sich hierzu (noch) nicht geäußert.

Hallo iPhone

Source: Forbes

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