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Bei der Einführung des Betriebssystems iOS 14 zeigte uns Apple eine neue Funktion namens App Tracking Transparency. Konkret bedeutet dies, dass Apps jeden Benutzer fragen müssen, ob er ihn über andere Apps und Websites hinweg verfolgen kann. Hierzu wird das sogenannte verwendet IDFA oder Kennung für Werbetreibende. Die neue Funktion steht buchstäblich vor der Tür und wird zusammen mit iOS 14.5 auf Apple-Telefonen und -Tablets verfügbar sein.

Mark Zuckerberg

Zunächst beschwerte sich Facebook

Natürlich sind Unternehmen, für die die Erhebung personenbezogener Daten die Haupteinnahmequelle darstellt, über diese Nachricht nicht sehr erfreut. Natürlich sprechen wir in diesem Zusammenhang beispielsweise von Facebook und anderen Werbeagenturen, für die die Auslieferung sogenannter personalisierter Werbung im Mittelpunkt steht. Es ist Facebook, das sich mehr als einmal vehement gegen diese Funktion ausgesprochen hat. So ließ er beispielsweise sogar eine Anzeige direkt in der Zeitung abdrucken und kritisierte Apple für diesen Schritt weg von kleinen Unternehmen, die auf personalisierte Werbung setzen. Es bleibt jedenfalls die Frage, wie wichtig solche Werbung für kleine Unternehmen ist.

Eine unerwartete 180°-Wendung

Nach dem bisherigen Vorgehen von Facebook ist klar, dass sie mit diesen Änderungen definitiv nicht einverstanden sind und alles tun werden, um dies möglicherweise zu verhindern. Zumindest sah es bisher so aus. Auch CEO Mark Zuckerberg äußerte sich gestern Nachmittag bei einem Treffen im sozialen Netzwerk Clubhouse zur gesamten Situation. Er behauptet nun, dass Facebook von den genannten Nachrichten sogar profitieren und so noch höhere Gewinne erzielen könnte. Er fügte hinzu, dass die Änderung das soziale Netzwerk in eine deutlich stärkere Position bringen könnte, da Unternehmen für mehr Werbung bezahlen müssten, weil sie sich nicht mehr darauf verlassen könnten, die richtigen Interessenten anzusprechen.

So hat Apple auf der CES 2019 in Las Vegas den iPhone-Datenschutz beworben:

Gleichzeitig ist es aber auch möglich, dass ein solcher Meinungswandel einfach unvermeidlich war. Apple hat nicht vor, die Einführung dieser neuen Funktion zu verzögern, und Facebook hat für sein Vorgehen in den letzten Monaten eine Lawine der Kritik erhalten, die Zuckerberg nun wahrscheinlich zu stoppen versucht. Der blaue Riese wird nun viele äußerst wertvolle Daten verlieren, da die Apple-Nutzer selbst – oder zumindest die große Mehrheit – der Ankunft von iOS 14.5 äußerst entgegenfiebern. Bisher wissen Werbefirmen, darunter auch Facebook, beispielsweise, dass Sie eine Anzeige gesehen haben, auf die Sie nicht sofort geklickt haben, sondern dass Sie das Produkt erst später gekauft haben. Wie sehen Sie die Gesamtsituation?

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