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Als biometrischen Authentifizierungsmechanismus setzen immer mehr Smartphone-Hersteller auf die Gesichtserkennung. Im Ausland werden Zahlungen in Geschäften, Ticketkäufe in öffentlichen Verkehrsmitteln sogar mit dem Gesicht genehmigt oder Passagiere selbst checken an Flughäfen nach dem Scannen des Gesichts ein. Doch wie Untersuchungen des auf künstliche Intelligenz spezialisierten Unternehmens Kneron zeigen, sind Gesichtserkennungsmethoden anfällig und relativ leicht zu umgehen. Eine der wenigen Ausnahmen ist Apples Face ID.

Um das Sicherheitsniveau verfügbarer Gesichtserkennungsmechanismen zu analysieren, haben Forscher des amerikanischen Unternehmens Kneron eine hochwertige 3D-Gesichtsmaske entwickelt. Damit gelang es ihnen, die Zahlungssysteme Alipay und WeChat auszutricksen, sodass sie den Kauf bezahlen konnten, obwohl es sich bei dem angehängten Gesicht nicht um eine echte Person handelte. In Asien ist die Gesichtserkennungstechnologie bereits weit verbreitet und wird häufig zur Genehmigung von Transaktionen verwendet (ähnlich beispielsweise unserer PIN). Theoretisch wäre es möglich, eine Gesichtsmaske für jede beliebige Person – beispielsweise eine berühmte Person – zu erstellen und Einkäufe von deren Bankkonto zu bezahlen.

3D-Face-ID-Maske

Doch die Ergebnisse der Tests an Massentransportsystemen waren alarmierend. Am Hauptflughafen in Amsterdam gelang es Kneron, das Self-Check-in-Terminal mit nur einem Foto auf dem Telefonbildschirm auszutricksen. In China konnte das Team auf die gleiche Weise ein Zugticket bezahlen. Wenn sich also jemand während der Reise als jemand anderes ausgeben oder ein Ticket über das Konto einer anderen Person bezahlen möchte, muss er lediglich ein öffentlich zugängliches Foto aus sozialen Netzwerken herunterladen.

Die Forschung von Kneron hat jedoch auch positive Ergebnisse, insbesondere für Apple-Nutzer. Selbst eine relativ glaubwürdige 3D-Maske, deren Erstellung teuer und zeitaufwändig war, konnte Face ID im iPhone und iPad nicht austricksen. Auch der Gesichtserkennungsmechanismus in den Flaggschiff-Handys von Huawei leistete Widerstand. Beide Systeme verlassen sich nicht nur auf die Kamera, sondern erfassen das Gesicht auf raffiniertere Weise mithilfe von Infrarotlicht.

Source: Frotune

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