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Mitte August besuchte ich nach einer Weile den iTunes Store. Ich habe einige neue Titel herausgefischt, einige weniger, und meiner Sammlung wurden drei Filme hinzugefügt, die ich unbedingt teilen möchte. Jeder von ihnen hat seine Wurzeln in einem anderen Genre, jeder ist ein herausragender Filmemacher und nicht zuletzt hat jeder von ihnen eine nicht ganz traditionelle Erzählweise und einen Rhythmus. Stellen wir uns ein Drittel davon vor: Wenn der Mond aufgeht.

Niedliche Schrulligkeit

Es gibt kaum einen zeitgenössischen Regisseur, für den ich so viel Sympathie hege, weil er mir garantiert immer einen süß-bissigen Humor verleiht und darüber hinaus auch visuell originell ist. Wes Anderson verdient die Leinwand, gerade wegen seiner beeindruckenden Inszenierung.

Alles, was sich vor der Kamera abspielt, hat eine sorgfältig durchdachte Choreografie und künstlerische Form. Das Verhalten der Schauspieler richtet sich nach dem Raum, der gleichzeitig weitgehend die Stimmung der Szene bzw. den Charakter der Helden widerspiegelt (anpasst). Die Farben spiegeln nicht unbedingt die Realität wider, im Gegenteil – Andersons Regiestil ähnelt eher einem Animationsfilm, daher ist es nicht wirklich verwunderlich, dass er einen geschaffen hat (Fantastischer Mr. Fox).

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Auch die Stilisierung blieb seiner Komödie nicht verborgen Wenn der Mond aufgeht, hier auch unter dem Originalnamen bekannt Moonrise Kingdom. Neben dem oben genannten Stil zeichnet sich dieser etwa drei Jahre alte Film auch durch eine Konstellation bekannter Gesichter aus, die auch vor Neben- und sogar Episodenrollen nicht zurückschrecken. (Sie werden Edward Norton hier auf jeden Fall lieben, aber auch Bruce Willis oder – bewiesen durch Anderson – Bill Murray.)

Wenn der Mond aufgeht Er erzählt in erster Linie von Kindheit, Liebe und Freundschaft, seine thematischen Motive lassen sich auf andere Beziehungsformen/-ebenen erweitern: Elternschaft, Ehe... Das Magischste an Andersons Filmen, insbesondere diesem, ist die Sensibilität, mit der der Regisseur porträtiert die Charaktere und ihre Emotionen. Er verzichtet auf pompöse Gesten, was freilich oft eigentümliche, an das Groteske grenzende Handlungen des Genres nicht ausschließt. Die allgegenwärtige Absurdität in Wes Andersons magischer Performance steht nicht im Widerspruch zu Ausflügen in völlig reale Beziehungen. Wer also auf der Suche nach etwas Originellem, Witzigem und zugleich mehr als Einfühlsamem ist, kommt nicht ins Kino Wenn der Mond aufgeht vermissen.

Sie können den Film ansehen in iTunes kaufen (7,99 € in HD oder 3,99 € in SD-Qualität) oder leihen (4,99 € in HD oder 2,99 € in SD-Qualität).

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