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Ein sehr interessantes Interview erschien auf der amerikanischen Website Billboard. An der Veranstaltung nahm Jimmy Iovine teil und es ging vor allem um den Musik-Streaming-Markt. Darin wiederholte Iovine mehrmals, dass es keine sehr gute Idee sei, sein Geschäft ausschließlich auf dem Streaming von Musikinhalten aufzubauen, im Gegenteil, dass diese Unternehmen dazu bestimmt seien, nach und nach zu verschwinden, da dies eine nicht nachhaltige Art der Geschäftsabwicklung sei. Im Interview verwies Iovine mehrfach auf den Konkurrenzdienst Spotify, der derzeit etwa doppelt so viele zahlende Abonnenten hat wie Apple Music.

Streaming-Dienste befinden sich in einer eher wenig beneidenswerten Situation, da es in dieser Branche kaum Margen gibt und das Gesamtgeschäft langsam aber sicher rückläufig ist. Damit verdienen diese Dienste grundsätzlich kein Geld. Amazon bietet seinen Prime-Dienst an, Apple verkauft iPhones, iPads und vieles mehr, aber Spotify bietet nur Musik-Streaming an und sie haben relativ wenig Zeit, eine andere Möglichkeit zu finden, ihren Dienst zu monetarisieren, sonst endet es. 

Wenn Jeff Bezos morgen früh beschließt, für seinen Abonnementdienst 7,99 US-Dollar zu verlangen, wird Amazon nicht darauf verzichten. Genauso wenig wie Apple oder Google, weil sie noch über andere Einnahmequellen verfügen. Allerdings hat Spotify nichts anderes, und angesichts ihrer ohnehin schon lächerlichen Margen würde ein solcher Sprung sie zerstören. Sie müssen also einen neuen Weg finden, mehr Geld zu verdienen, damit sie überleben können. 

Laut Iovino ist Spotify ein nicht nachhaltiger Dienst, einfach weil er nichts Besonderes bietet. Die Musikbibliotheken sind über mehrere Dienste hinweg nahezu identisch und der potenzielle Kunde hat keine konkrete Motivation, primär Spotify zu nutzen. Beispielsweise findet Netflix immer seine Kunden, insbesondere aufgrund seiner beliebten Originalserien und -filme. Auf Spotify findet man jedoch im Wesentlichen die gleichen Dinge, die auch die Konkurrenz anbietet. Das Unternehmen muss sich also etwas einfallen lassen, das Kunden dazu zwingt, ihre Plattform zu abonnieren. Andernfalls haben sie keine Chance, langfristig erfolgreich zu sein.

Source: 9to5mac

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