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Apple hat bereits vor Jahren angekündigt, die Unterstützung für 32-Bit-Anwendungen innerhalb von macOS bald einzustellen. Daher gab der Cupertino-Riese bereits 2018 bekannt, dass die Version von macOS Mojave die letzte Version des Apple-Betriebssystems sein wird, die noch mit 32-Bit-Anwendungen umgehen kann. Und genau das ist passiert. Das nächste macOS Catalina wird sie nicht mehr ausführen können. In diesem Fall wird dem Benutzer eine Meldung angezeigt, dass die Anwendung nicht kompatibel ist und der Entwickler sie aktualisieren muss.

Dieser Schritt hat viele Benutzer nicht gerade angenehm berührt. Das ist nicht wirklich überraschend, da es eine Reihe von Komplikationen mit sich brachte. Einige Apple-Benutzer haben ihre Software und Spielebibliothek verloren. Die Konvertierung einer App/eines Spiels von 32-Bit auf 64-Bit lohnt sich für Entwickler möglicherweise finanziell nicht, weshalb wir eine Reihe toller Tools und Spieletitel komplett verloren haben. Darunter stechen beispielsweise legendäre Spiele von Valve wie Team Fortress 2, Portal 2, Left 4 Dead 2 und andere hervor. Warum hat sich Apple entschieden, komplett auf 32-Bit-Anwendungen zu verzichten, wenn dies seinen Nutzern auf den ersten Blick doch einige Probleme bereitete?

Wir gehen voran und bereiten uns auf eine größere Veränderung vor

Apple selbst argumentiert mit den relativ klaren Vorteilen von 64-Bit-Anwendungen. Da sie auf mehr Speicher zugreifen können, mehr Systemleistung nutzen und die neueste Technologie verwenden, sind sie natürlich etwas effizienter und besser für Macs selbst. Darüber hinaus nutzen sie seit mehreren Jahren 64-Bit-Prozessoren, so dass es logisch ist, dass darauf entsprechend vorbereitete Anwendungen laufen. Wir können darin schon jetzt eine Parallele erkennen. Auf Macs mit Apple Silicon können Programme entweder nativ oder über die Rosetta 2-Schicht ausgeführt werden. Wenn wir nur das Beste wollen, ist es natürlich angebracht, vollständig optimierte Software zu verwenden, die direkt für die jeweilige Plattform erstellt wurde. Obwohl es nicht ein und dasselbe ist, können wir hier eine gewisse Ähnlichkeit erkennen.

Gleichzeitig tauchten schon vor Jahren interessante Meinungen auf, die diesen Schritt rechtfertigten. Schon damals gab es Spekulationen darüber, ob Apple sich auf die Einführung eigener Prozessoren und damit auf eine Abkehr von Intel vorbereitete, wenn es für den Riesen sinnvoll wäre, alle seine Plattformen mehr oder weniger zu vereinheitlichen. Dies wurde indirekt auch mit der Ankunft von Apple Silicon bestätigt. Da beide Chipserien (Apple Silicon und A-Serie) die gleiche Architektur verwenden, ist es möglich, einige iOS-Anwendungen auf Macs auszuführen, die immer 64-Bit sind (seit iOS 11 ab 2017). Auch die frühe Einführung von Apples eigenen Chips könnte bei dieser Veränderung eine Rolle spielen.

Apfelsilikon

Aber die kürzeste Antwort ist eindeutig. Apple hat sich von 32-Bit-Apps (sowohl in iOS als auch in macOS) abgewendet, und zwar aus dem einfachen Grund, eine bessere Leistung auf beiden Plattformen und eine längere Akkulaufzeit zu bieten.

Windows unterstützt weiterhin 32-Bit-Anwendungen

Am Ende gibt es natürlich noch eine Frage. Wenn 32-Bit-Anwendungen laut Apple so problematisch sind, warum unterstützt dann der Konkurrent Windows, das mit Abstand am weitesten verbreitete Desktop-Betriebssystem der Welt, sie immer noch? Die Erklärung ist ganz einfach. Da Windows so weit verbreitet ist und viele Unternehmen aus der Wirtschaft darauf setzen, liegt es nicht in der Macht von Microsoft, derart starke Veränderungen zu erzwingen. Auf der anderen Seite haben wir hier Apple. Andererseits verfügt er sowohl über Software als auch über Hardware, wodurch er seine eigenen Regeln festlegen kann, ohne auf fast jeden Rücksicht nehmen zu müssen.

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