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Ein Unternehmen wie Apple hat verständlicherweise viele Fans, die sich für noch unveröffentlichte Produkte interessieren und vorab möglichst viele Informationen darüber haben möchten. Aus diesem Grund kommt es in der Apple-Community häufig zu verschiedenen Informationslecks, dank derer wir die Möglichkeit haben, beispielsweise Renderings erwarteter Geräte einzusehen oder darüber beispielsweise die erwarteten technischen Spezifikationen zu erfahren. Aber Apple gefällt das verständlicherweise nicht. Aus diesem Grund versuchen sie sich mit einer Reihe von Maßnahmen zu schützen, deren Ziel es ist, zu verhindern, dass die Mitarbeiter selbst vertrauliche Informationen preisgeben.

Einer der beliebtesten Leaker, LecksAppleProSie hat jetzt ein recht interessantes Foto gepostet. Auf diesem sehen wir eine „spezielle“ Kamera, die von einigen Apple-Mitarbeitern in bestimmten Fällen verwendet werden muss. Auf den ersten Blick ist klar, dass diese Maßnahme einem einzigen Zweck dient: der Verhinderung der Weitergabe von Informationen von Mitarbeitern, die mit Verschlusssachen (z. B. in Form von Prototypen) arbeiten. Aber Apples Rhetorik ist völlig anders und wahrscheinlich würde keiner von uns auf die Idee kommen, welche Begründung das Apple-Unternehmen vorbringt. Ihr zufolge werden die Kameras zur Bekämpfung von Belästigungen am Arbeitsplatz eingesetzt.

Die Kamera, die Apple verwendet, um Informationslecks zu verhindern
Die Kamera, die Apple verwendet, um Informationslecks zu verhindern

Das Seltsamste ist jedoch, dass Mitarbeiter die Kamera nur dann aufsetzen müssen, wenn sie Bereiche mit geheimem Material betreten. Denn genau in diesen Räumen wird die Kamera automatisch aktiviert. Sobald er anschließend geht, wird die Kamera abgenommen, ausgeschaltet und in speziell dafür vorgesehene Räume zurückgebracht. In der Praxis ist das natürlich eine recht interessante Lösung. Wenn ein Mitarbeiter tatsächlich zum Prototypen käme und sofort ein Foto davon machte, wurde alles aktenkundig gemacht. Aber das ist ein ziemlich dummer Ansatz. Deshalb machen Mitarbeiter, die mit Leakern arbeiten, lieber ein paar unauffällige Bilder, die auf Video nicht so leicht zu erkennen sind – und selbst wenn, dann kann man sich sozusagen gegen die Risiken absichern.

Rendern vs. Schnappschuss

Aber wenn die Mitarbeiter sowieso Fotos von den Geräte-Prototypen machen, warum verbreiten sich solche Fotos dann nicht unter Apple-Fans und müssen uns stattdessen mit Renderings begnügen? Die Erklärung ist ganz einfach. Dabei handelt es sich genau um die oben genannte Versicherungspolice. Wie oben erwähnt, versuchen diese Leute, mehrere (nicht so gute) Bilder zu erstellen, was dazu führen kann, dass sie sich etwas seltsam bewegen. Anschließend wäre es für Apple äußerst einfach herauszufinden, um welchen Prototyp es sich konkret handelt, wer Zugriff darauf hat und anhand der Aufzeichnungen genau herauszufinden, welcher Mitarbeiter sich in den vorgegebenen Winkeln bewegt hat. Durch das Teilen direkter Fotos würden sie sich somit ein One-Way-Ticket von Apple verdienen.

Das Konzept eines flexiblen iPhone
Rendering eines flexiblen iPhone

Aus diesem Grund breiten sich sogenannte Render immer weiter aus. Anhand der verfügbaren Bilder sind die Leaker in der Lage (in Zusammenarbeit mit Grafikdesignern), präzise Darstellungen zu erstellen, die nicht mehr so ​​leicht angreifbar sind und so für Sicherheit für praktisch alle Beteiligten sorgen.

Wo ist die Privatsphäre geblieben?

Am Ende stellt sich jedoch noch eine Frage. Wo ist in einem solchen Fall die Privatsphäre geblieben, wenn Apple tatsächlich jeden Schritt der betreffenden Mitarbeiter überwacht? Es ist Apple, der die Rolle des Retters der Privatsphäre seiner Nutzer übernimmt und diese Vorteile im Vergleich zur Konkurrenz oft hervorhebt. Aber wenn wir uns die Einstellung gegenüber den Mitarbeitern selbst ansehen, die sich an den neuen Produkten beteiligen, ist das Ganze eher seltsam. Andererseits ist es aus Sicht des Unternehmens selbst auch keine völlig günstige Situation. Erfolg besteht darin, möglichst viele Informationen geheim zu halten, was leider nicht immer so gut gelingt.

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