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In den letzten Jahren gab es zwischen Apfelpflückern und anderen eine ziemlich seltsame Debatte über die Farbauflösung von Nachrichten. Während iMessages blau hervorgehoben sind, sind alle anderen SMS grün. Das ist ein ziemlich einfacher Unterschied. Wenn Sie ein iPhone in die Hand nehmen, die native Nachrichten-App öffnen und versuchen, einer Person mit einem iPhone eine Nachricht zu senden, wird die Nachricht automatisch als iMessage gesendet. Gleichzeitig stehen dadurch eine Reihe nützlicher Funktionen zur Verfügung – der Apple-Nutzer erhält so eine Schreibanzeige, eine Lesebenachrichtigung, die Möglichkeit zu schnellen Reaktionen, das Versenden mit Effekten und dergleichen.

Android-Nutzer beispielsweise bleiben davon völlig außen vor. Wenn sie also über Nachrichten mit Apple-Verkäufern in Kontakt treten möchten, müssen sie auf den mittlerweile relativ veralteten SMS-Standard zurückgreifen. Unter anderem wurde es Ende 1992 erstmals eingesetzt und feiert im Dezember seinen 30. Geburtstag. Auf den ersten Blick ist es ganz einfach. Damit der Nutzer sofort erkennt, ob er eine iMessage oder eine SMS verschickt hat, sind die Nachrichten farblich gekennzeichnet. Während eine Variante blau ist, ist die andere grün. In Wirklichkeit hat Apple jedoch eine ziemlich interessante psychologische Strategie angewendet, die die Benutzer indirekt in seinem Ökosystem festhält.

Apfelbauern verurteilen „grüne Blasen“

In den letzten Jahren hat sich die bereits erwähnte interessante Debatte entfaltet. Apple-Nutzer begannen, die sogenannten „grünen Blasen“ oder grünen Nachrichten zu verurteilen, die darauf hinweisen, dass der Empfänger einfach kein iPhone besitzt. Die ganze Situation kann für einen europäischen Apfelbauern ziemlich seltsam sein. Während manche die farbliche Unterscheidung positiv wahrnehmen – das Telefon informiert so über den genutzten Dienst (iMessage x SMS) – und daraus keine grundlegende Wissenschaft machen, kann sie für manche langsam sogar entscheidend sein. Dieses Phänomen tritt vor allem im Heimatland von Apple auf, nämlich in den Vereinigten Staaten von Amerika, wo das iPhone die Nummer eins auf dem Markt ist.

Nach Angaben des Statistikportals Statista.com Apple deckte im zweiten Quartal 2022 48 % des Smartphone-Marktes ab. Bei den Jugendlichen im Alter von 18 bis 24 Jahren dominiert eindeutig das iPhone, das in diesem Fall einen Anteil von rund 74 % einnimmt. Gleichzeitig habe Apple „eine Philosophie entwickelt“, in seinem Ökosystem nur native Tools und Dienste zu verwenden. Wenn also ein junger Mensch in den USA ein Konkurrenz-Android nutzt, fühlt er sich möglicherweise ausgeschlossen, weil er keinen Zugriff auf die oben genannten iMessage-Funktionen hat und sich außerdem durch eine andere Farbe von allen anderen unterscheidet. Auf den ersten Blick ist an Grün überhaupt nichts auszusetzen. Aber der Trick liegt darin, welches grüne Apple verwendet. Es ist klar, dass sich der Cupertino-Riese bewusst für einen nicht sehr angenehmen Farbton mit schwachem Kontrast entschieden hat, der im Vergleich zum satten Blau einfach nicht so gut aussieht.

Farbpsychologie

Jede Farbe drückt eine andere Emotion aus. Dies ist eine bekannte Tatsache, die Unternehmen täglich nutzen, insbesondere im Bereich Positionierung und Werbung. Daher ist es keine Überraschung, dass Apple seine eigene Methode vernachlässigt hat. Es wird alles von Dr. erklärt. Brent Coker, Spezialist für digitales und virales Marketing, dem zufolge Blau beispielsweise mit Ruhe, Frieden, Ehrlichkeit und Kommunikation assoziiert wird. Das Wichtigste in diesem Zusammenhang ist jedoch, dass Blau keine negativen Assoziationen hervorruft. Andererseits bringt Grün nicht so viel Glück. Obwohl es oft als Symbol für Gesundheit und Wohlstand verwendet wird, dient es auch zur Darstellung von Neid oder Egoismus. Darin lässt sich bereits das erste Problem erkennen.

Der Unterschied zwischen iMessage und SMS
Der Unterschied zwischen iMessage und SMS

Grün als minderwertig

Diese ganze Situation hat einen unvorstellbaren Punkt erreicht. Das Portal „New York Post“ kam zu einer recht interessanten Erkenntnis: Für manche junge Menschen ist es unvorstellbar, in den Reihen der „grünen Blasen“ zu flirten oder einen Partner zu suchen. Aus der harmlosen Farbunterscheidung wurde am Anfang die Spaltung der Gesellschaft in Apfelpflücker und „die Anderen“. Wenn wir dazu noch den oben erwähnten schwachen Kontrast von Grün und die allgemeine Psychologie der Farben hinzufügen, könnten sich manche iPhone-Nutzer überlegen fühlen und sogar Nutzer konkurrierender Marken verachten.

Aber all das kommt Apple zugute. Der Cupertino-Riese hat damit ein weiteres Hindernis geschaffen, das die Apfelfresser auf der Plattform hält und ihnen nicht erlaubt, sie zu verlassen. Die Geschlossenheit des gesamten Apple-Ökosystems basiert mehr oder weniger darauf und betrifft hauptsächlich die Hardware. Wenn Sie beispielsweise eine Apple Watch besitzen und über den Umstieg vom iPhone auf Android nachdenken, können Sie sich sofort von der Uhr verabschieden. Dasselbe gilt auch für Apple AirPods. Die mit Android funktionieren zwar zumindest, bieten aber dennoch nicht so viel Spaß wie in Kombination mit Apple-Produkten. Dazu passen auch die iMessage-Nachrichten, bzw. deren Farbauflösung, die (hauptsächlich) bei jungen Apple-Nutzern in den USA einen recht hohen Stellenwert hat.

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