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Als in den vergangenen Monaten über die neue Version des Mac-Betriebssystems spekuliert wurde, gehörten zu den am meisten erwarteten Änderungen große Designänderungen. Auch auf der WWDC am Montag kamen sie richtig gut an und OS

Große Designänderungen

Auf den ersten Blick sieht OS X Yosemite ganz anders aus als frühere Versionen des Systems, einschließlich der aktuellen Mavericks. Dieser Unterschied ist vor allem auf die Tendenz zu flacheren und helleren Oberflächen an Stellen wie den oberen Auftragsleisten zurückzuführen.

Die plastischen grauen Oberflächen von OS Stattdessen bringt Yosemite eine einfache weiße Oberfläche mit, die auf teilweise Transparenz setzt. Allerdings gibt es keine Orgien im Windows-Aero-Stil, stattdessen setzen die Designer auf den bekannten Stil aus dem mobilen iOS 10.9 (und jetzt auch 7).

Bei unmarkierten Fenstern kommt Grau wieder ins Spiel, die ihre Transparenz verlieren, um ihren Rückzug hinter dem aktiven Fenster besser zum Ausdruck zu bringen. Dieses wiederum hat seinen markanten Schatten gegenüber früheren Versionen beibehalten, der auch die aktive Anwendung sehr deutlich abgrenzt. Wie man sieht, bedeutet die Entscheidung für ein flacheres Design nicht zwangsläufig eine völlige Abkehr von plastischen Anklängen.

Auch auf dem typografischen Teil des Systems ist die Handschrift von Jony Ivo – oder zumindest seinem Team – zu erkennen. Aus den verfügbaren Materialien können wir eine völlige Abkehr von der Schriftart Lucida Grande ablesen, die in früheren Versionen allgegenwärtig war. Stattdessen finden wir nun im gesamten System nur noch die Schriftart Helvetica Neue. Apple hat offensichtlich von sich selbst gelernt Chyb und nicht die extrem dünnen Helvetica-Slices verwendet, wie es iOS 7 tat.


Dock

Die oben erwähnte Transparenz „betraf“ nicht nur geöffnete Fenster, sondern auch einen weiteren wichtigen Teil des Systems – das Dock. Das flache Erscheinungsbild, bei dem die Anwendungssymbole auf einem imaginären silbernen Regal liegen, wird aufgegeben. Das Dock in Yosemite ist jetzt halbtransparent und kehrt in die Vertikale zurück. Ein herausragendes Merkmal von OS

Auch die Anwendungssymbole selbst haben ein deutliches Facelift erhalten, sie sind nun weniger plastisch und deutlich farbenfroher, wiederum nach dem Vorbild von iOS. Sie werden mit dem mobilen System neben einem ähnlichen Erscheinungsbild auch die Tatsache teilen, dass sie wahrscheinlich die umstrittenste Änderung des neuen Systems werden. Zumindest die bisherigen Kommentare zum „Zirkus“-Look lassen dies vermuten.


Kontrollen

Ein weiteres typisches Element von OS X, das Änderungen erfahren hat, ist das Kontroll-„Semaphor“ in der oberen linken Ecke jedes Fensters. Neben der obligatorischen Abflachung erfuhr das Tastentrio auch funktionale Änderungen. Während der rote Knopf weiterhin zum Schließen des Fensters und der orangefarbene Knopf zum Minimieren verwendet wird, ist der grüne Knopf zum Wechsel in den Vollbildmodus geworden.

Der letzte Teil des Ampel-Triptychons diente ursprünglich dazu, das Fenster entsprechend seinem Inhalt automatisch zu verkleinern oder zu vergrößern. In späteren Versionen des Systems funktionierte diese Funktion jedoch nicht mehr zuverlässig und wurde überflüssig. Im Gegensatz dazu musste der immer beliebter werdende Vollbildmodus über die Schaltfläche in der gegenüberliegenden rechten Ecke des Fensters aktiviert werden, was etwas verwirrend war. Aus diesem Grund hat Apple beschlossen, alle wichtigen Fenstersteuerungen an einem Ort in Yosemite zu vereinen.

Das kalifornische Unternehmen hat auch ein aktualisiertes Erscheinungsbild für alle anderen Schaltflächen vorbereitet, beispielsweise für die Schaltflächen im oberen Bereich von Finder oder Mail oder neben der Adressleiste in Safari. Die direkt im Panel eingebetteten Schaltflächen entfallen, sie sind nur noch in Nebendialogen zu finden. Stattdessen setzt Yosemite auf markante helle rechteckige Buttons mit dünnen Symbolen, wie wir sie von Safari für iOS kennen.


Grundlegende Anwendung

Die visuellen Änderungen in OS X Yosemite betreffen nicht nur die allgemeine Ebene, Apple hat seinen neuen Stil auch auf die integrierten Anwendungen übertragen. Auffällig ist vor allem die inhaltliche Betonung und die Reduzierung redundanter Elemente, die keine wichtige Funktion haben. Aus diesem Grund wird bei den meisten integrierten Anwendungen der Anwendungsname nicht oben im Fenster angezeigt. Stattdessen befinden sich die wichtigsten Steuertasten ganz oben in den Anwendungen und wir finden die Beschriftung nur dort, wo sie für die Orientierung wichtig ist – zum Beispiel beim Namen des aktuellen Standorts im Finder.

Abgesehen von diesem seltenen Fall hat Apple den Informationswert wirklich vor die Klarheit gestellt. Diese Änderung macht sich wahrscheinlich am deutlichsten im Safari-Browser bemerkbar, dessen obere Steuerelemente in einem einzigen Bedienfeld zusammengefasst wurden. Es enthält nun drei Schaltflächen zur Steuerung des Fensters, grundlegende Navigationselemente wie Navigation im Verlauf, Teilen oder Öffnen neuer Lesezeichen sowie eine Adressleiste.

Informationen wie der Seitenname oder die gesamte URL-Adresse sind nicht mehr auf den ersten Blick sichtbar und mussten dem größtmöglichen Raum für Inhalte oder vielleicht auch der visuellen Absicht des Designers Vorrang geben. Erst längere Tests werden zeigen, wie sehr diese Informationen im realen Einsatz fehlen bzw. ob eine Rückgabe möglich ist.


Dunkler Modus

Ein weiteres Feature, das den Inhalt unserer Arbeit mit dem Computer hervorhebt, ist der neu angekündigte „Dark Mode“. Diese neue Option versetzt die Hauptsystemumgebung sowie einzelne Anwendungen in einen speziellen Modus, der darauf ausgelegt ist, Benutzerunterbrechungen zu minimieren. Es ist für Zeiten gedacht, in denen Sie sich auf die Arbeit konzentrieren müssen, und hilft unter anderem durch das Abdunkeln der Bedienelemente oder das Ausschalten von Benachrichtigungen.

Apple hat diese Funktion bei der Präsentation nicht näher vorgestellt, so dass wir auf einen eigenen Test warten müssen. Es ist auch möglich, dass diese Funktion noch nicht vollständig fertiggestellt ist und bis zum Herbst-Release noch einige Änderungen und Verbesserungen erfahren wird.

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