Anzeige schließen

Apple wehrt sich mit allen Mitteln gegen eine neue Gesetzgebung in Kalifornien, die es Nutzern ermöglichen würde, ihre Geräte zu reparieren. Obwohl auf den ersten Blick alles logisch erscheint, weist Cupertinos Argumentation einige Mängel auf.

In den vergangenen Wochen haben sich ein Apple-Vertreter und ein Lobbyist des Verbandes der größten Technologiekonzerne, ComTIA, zusammengetan, um gegen das neue Gesetz in Kalifornien zu kämpfen. Die neue Gesetzgebung würde das Recht zur Reparatur eigener Geräte gesetzlich festschreiben. Mit anderen Worten: Jeder Benutzer könnte das gekaufte Gerät reparieren.

Beide Akteure trafen sich mit der Kommission für Privatsphäre und Bürgerrechte. Apple argumentierte gegenüber dem Gesetzgeber, dass sich Benutzer beim Versuch, das Gerät zu reparieren, leicht verletzen könnten.

Der Lobbyist brachte das iPhone mit und zeigte das Innere des Geräts, sodass die einzelnen Komponenten zu sehen waren. Anschließend teilte er mit, dass sich Benutzer bei unvorsichtiger Demontage leicht verletzen könnten, indem sie den Lithium-Ionen-Akku beschädigen.

Apple kämpft aktiv gegen das Gesetz, das Reparaturen in den gesamten Vereinigten Staaten erlaubt. Im Falle einer Verabschiedung des Gesetzes müssten Unternehmen eine Liste der Werkzeuge bereitstellen sowie einzelne für Reparaturen erforderliche Komponenten öffentlich zur Verfügung stellen.

Allerdings sind Produkte aus Cupertino dafür bekannt, dass sie oft nahezu nicht repariert werden können. Der bekannte Server iFixit veröffentlicht regelmäßig Handbücher und Anleitungen für einzelne Reparaturen auf seinem Server. Leider versucht Apple oft, alles zu verkomplizieren, indem es zu viele Kleberschichten oder spezielle Schrauben verwendet.

ifixit-2018-mbp
Eine Reparatur des Geräts durch den Nutzer wird voraussichtlich nicht möglich sein und die Demontage bleibt somit die Domäne spezialisierter Server wie iFixit

Apple setzt auf Ökologie, erlaubt aber keine Reparatur von Geräten

Cupertino nimmt somit eine Doppelposition ein. Einerseits versucht man, so weit wie möglich auf grüne Energie zu setzen und alle seine Filialen und Rechenzentren mit erneuerbaren Ressourcen zu versorgen, andererseits scheitert man völlig, wenn es um die Lebensdauer der direkt genutzten Produkte geht von den Reparaturen betroffen.

Beispielsweise ist bei den MacBooks der letzten Generation grundsätzlich alles auf dem Motherboard verlötet. Bei Ausfall einer Komponente, zum Beispiel WLAN oder RAM, muss die gesamte Platine durch eine neue ersetzt werden. Ein erschreckendes Beispiel ist auch der Austausch der Tastatur, wenn häufig das gesamte Obergestell gewechselt wird.

Apple kämpft jedoch nicht nur gegen Benutzerkorrekturen, sondern auch gegen alle nicht autorisierten Dienste. Sie sind in der Lage, häufig kleinere Reparaturen durchzuführen, ohne dass ein Eingriff in ein autorisiertes Zentrum erforderlich ist, und Apple verliert dadurch nicht nur Geld, sondern die gesamte Kontrolle über den Lebenszyklus des Geräts. Und das gilt bereits für uns in der Tschechischen Republik.

Wir werden sehen, wie sich die Situation weiter entwickelt.

Source: MacRumors

.