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Nur zweieinhalb Jahre nach dem Kauf von Motorola beschloss Google, dieses Geschäft einem anderen Eigentümer zu überlassen. Das chinesische Unternehmen Lenovo kauft die Smartphone-Sparte von Google für 2,91 Milliarden US-Dollar.

Im Jahr 2012 schien Google vollständig in das Feld der Smartphone-Hersteller einzusteigen. Für die damals astronomische Summe von 12,5 Milliarden Dollar übernahm ein bedeutender Teil von Motorola. Zwei Jahre und zwei Mobiltelefone später gibt Google diesen Hersteller auf. Obwohl sowohl die Smartphones Moto

Auch endlose Überarbeitung ist offenbar einer der möglichen Gründe für den Verkauf. Seine Ankündigung erfolgte nur einen Tag vor einem regelmäßigen Treffen mit Investoren, die Motorola seit langem skeptisch gegenüberstehen. Finanziellen Indikatoren zufolge scheint ihr Verkauf nun auf positive Resonanz gestoßen zu sein. Google-Aktien stiegen über Nacht um zwei Prozent.

Ein weiterer Grund für den Verkauf könnte auch darin liegen, dass Google keinen Sinn darin sieht, die Mobility-Sparte weiterzuführen. Seit 2012 gibt es öffentliche Spekulationen darüber, dass der Kauf von Motorola andere Gründe als das wachsende Interesse an Hardware hatte. Dieses Unternehmen besaß 17 Technologiepatente, hauptsächlich im Bereich der Mobilfunkstandards.

Aufgrund der wachsenden Spannungen zwischen verschiedenen Herstellern und Plattformen hat Google beschlossen, sein rechtliches Arsenal zu erweitern. Larry Page selbst bestätigte es: „Mit diesem Schritt wollten wir ein stärkeres Patentportfolio für Google und großartige Telefone für Kunden schaffen.“ schreibt Unternehmensleiter auf dem Unternehmensblog. Die Übernahme von Motorola erfolgte nur wenige Monate nach Apple und Microsoft sie haben investiert Milliarden an Nortel-Patenten.

Laut der Vereinbarung zwischen Google und Lenovo behält das amerikanische Unternehmen zweitausend der wichtigsten Patente. Schutz vor Klagen ist für den chinesischen Hersteller nicht wichtig. Stattdessen muss das Unternehmen seine Position sowohl auf den asiatischen als auch auf den westlichen Märkten stärken.

Während Lenovo in unserem Markt keine etablierte Marke für Mobiltelefone ist, zählt es zu den größten Herstellern von Android-Smartphones weltweit. Dieser Erfolg ist vor allem auf starke Umsätze in Asien zurückzuführen; in Europa oder Amerika ist diese Marke heute nicht sehr attraktiv.

Erst die Übernahme von Motorola könnte Lenovo dabei helfen, sich endlich in wichtigen westlichen Märkten zu etablieren. Auch in Asien wird es besser mit dem dominanten Samsung konkurrieren können. Für diese Option zahlt das Unternehmen 660 Millionen US-Dollar in bar, 750 Millionen US-Dollar in Aktien und 1,5 Milliarden US-Dollar in Form einer mittelfristigen Anleihe.

Source: Google Blog, Financial Times
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