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Auf der diesjährigen WWDC präsentierte Apple zahlreiche Neuigkeiten, die es für die neue Version des Mobilsystems iOS 8 vorbereitet. es blieb keine Zeit mehr und wenn überhaupt, erwähnte Craig Federighi sie nur ganz kurz. Entwickler nehmen diese Funktionen jedoch zur Kenntnis und haben diese Woche eine entdeckt. Es besteht die Möglichkeit der manuellen Kamerasteuerung.

Vom ersten bis zum allerneuesten iPhone waren Benutzer daran gewöhnt, dass in der Kamera-App alles automatisch ablief. Ja, es ist möglich, in den HDR-Modus und jetzt auch in den Panorama- oder Zeitlupenmodus zu wechseln. Allerdings waren die Möglichkeiten bei der Belichtungssteuerung vorerst sehr begrenzt – im Grunde konnten wir den Autofokus und die Belichtungsmessung nur auf einen bestimmten Punkt fixieren.

Dies wird sich jedoch mit dem nächsten mobilen System ändern. Nun, zumindest kann es mit Anwendungen von Drittanbietern geändert werden. Während sich die Funktionen der integrierten Kamera nach der aktuellen Version von iOS 8 lediglich durch die Möglichkeit der Belichtungskorrektur (+/- EV) erhöhen, wird Apple Drittanbieter-Anwendungen deutlich mehr Kontrolle ermöglichen.

Eine neue API namens AVCaptureDevice bietet Entwicklern die Möglichkeit, die folgenden Einstellungen in ihre Apps aufzunehmen: Empfindlichkeit (ISO), Belichtungszeit, Weißabgleich, Fokus und Belichtungskorrektur. Aus Designgründen lässt sich die Blende nicht verstellen, da sie – wie bei den allermeisten anderen Handys auch – beim iPhone fest vorgegeben ist.

Die Empfindlichkeit (auch ISO genannt) gibt an, wie empfindlich der Kamerasensor einfallende Lichtstrahlen erkennt. Dank eines höheren ISO können wir zwar auch bei schlechteren Lichtverhältnissen fotografieren, müssen aber andererseits mit zunehmendem Bildrauschen rechnen. Eine Alternative zu dieser Einstellung besteht darin, die Belichtungszeit zu erhöhen, wodurch mehr Licht auf den Sensor trifft. Der Nachteil dieser Einstellung besteht in der Gefahr von Unschärfen (eine höhere Zeit ist schwieriger „beizubehalten“). Der Weißabgleich gibt die Farbtemperatur an, also wie das gesamte Bild zu Blau oder Gelb und Grün oder Rot tendiert. Durch die Korrektur der Belichtung kann Ihnen das Gerät mitteilen, dass es die Helligkeit der Szene falsch einschätzt, und korrigiert dies automatisch.

In der Dokumentation der neuen API ist auch von der Möglichkeit des sogenannten Bracketings die Rede, also dem automatischen Fotografieren mehrerer Bilder auf einmal mit unterschiedlichen Belichtungseinstellungen. Dies wird bei schwierigen Lichtverhältnissen verwendet, bei denen die Wahrscheinlichkeit einer schlechten Belichtung hoch ist. Daher ist es besser, beispielsweise drei Bilder aufzunehmen und dann das beste Bild auszuwählen. Es nutzt auch die Belichtungsreihe bei der HDR-Fotografie, die iPhone-Nutzer bereits aus der integrierten Anwendung kennen.

Source: AnandTech, CNET
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