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Wenn Sie sich für die Ereignisse rund um das Apple-Unternehmen interessieren, dann sind Ihnen in den letzten Jahren allerlei Anspielungen auf die Bedingungen des App Stores und Co. sicher nicht entgangen. Der Cupertino-Riese steht in der Kritik, weil er Entwicklern nicht erlaubt, ihre eigenen Zahlungsmethoden zu verwenden. Kurzum: Sie müssen sich mit der Bezahlung über den App Store begnügen, von dem Apple ebenfalls fast ein Drittel des Anteils als Gebühr einnimmt. Dieser Fall nahm im Streit mit Epic Games gigantische Ausmaße an.

Epic Games, das Unternehmen hinter dem legendären Spiel Fortnite, hat diesem Titel eine eigene Zahlungsmethode für den Kauf von In-Game-Währung hinzugefügt und damit die traditionellen Verfahren und Bedingungen des App Stores umgangen. In einem solchen Fall hatten einzelne Spieler zwei Möglichkeiten: Entweder sie würden die Währung auf herkömmliche Weise kaufen oder sie würden den Kauf direkt über Epic Games zu einem geringeren Betrag tätigen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Apple das Spiel aus dem Store nahm, woraufhin ein langer Gerichtsstreit begann. Dieses Thema haben wir hier bereits behandelt. Es stellt sich vielmehr die Frage, ob eine solche Kritik überhaupt angebracht ist. Tatsächlich verfolgen andere App Stores einen sehr ähnlichen Ansatz.

Microsoft hat eine „Lösung“

Gleichzeitig hat sich nun auch Microsoft Gehör verschafft, das durch die Übernahme von Activision Blizzard für eine Rekordsumme mittlerweile große Aufmerksamkeit erregt. Während die Regierungen nach und nach versuchen, App-Stores zu regulieren, sagt Microsoft, dass bereits vor einer Regulierung bereits große Veränderungen für den gesamten Markt mit sich bringen werden. Konkret gibt es 11 Versprechen, die sich in 4 Kategorien einteilen lassen:

  • Qualität, Sicherheit und Datenschutz
  • Verantwortung
  • Fairness und Transparenz
  • Wahl des Entwicklers

Obwohl dieser Schritt auf den ersten Blick die Antwort zu sein scheint und Microsoft eindeutig eine gewisse Anerkennung verdient hätte, gilt hier das berühmte Sprichwort: „Es ist nicht alles Gold, was glänzt.“ Aber bevor wir dazu kommen, sagen wir uns das sehr Grundlage, die Microsoft präsentiert. Ihm zufolge möchte er Entwicklern und Spielern einen sicheren Zugang zum Store und all seinen Vorteilen ermöglichen und gleichzeitig hohe Standards einhalten. Dadurch konnte er der Kritik von Apple entgehen. Dies liegt daran, dass der offizielle Microsoft Store weiter geöffnet wird und dadurch auch alternative Zahlungsmethoden akzeptiert. Dies ist daher ein diametral anderer Ansatz als der, den der Cupertino-Riese mit seinem App Store verfolgt. Aber es hat einen großen Haken. Von den insgesamt 11 Versprechen wendet der Riese nur 7 auf seinen eigenen Xbox Store an. Darüber hinaus werden vier Versprechen, alle aus der Kategorie „Developer Choice“, die in direktem Zusammenhang mit der Lösung von Problemen mit Zahlungsmethoden stehen, bewusst weggelassen. Das trifft Apple am häufigsten im Zusammenhang mit dem 30-Prozent-Anteil.

Xbox-Controller + Hand

Das Ganze erscheint äußerst seltsam. Glücklicherweise hat Microsoft eine Erklärung für diese Situation, aber es bleibt die Frage, ob sie die Spieler selbst zufriedenstellen wird. Berichten zufolge verkauft das Unternehmen seine Konsolen mit Verlust, um ein großes Gamer-Ökosystem aufzubauen und Möglichkeiten für Entwickler und andere zu schaffen. Denn eine Anpassung der Bezahlsysteme im Xbox Store ist aus diesem Grund derzeit nicht geplant, bzw. bis alles durch die entsprechende Gesetzgebung geklärt ist. Jeder muss sich darüber im Klaren sein, dass dieser Schritt ziemlich heuchlerisch ist, wenn Microsoft anderen Bedingungen diktieren will, ohne diese zu respektieren. Vor allem, wenn man bedenkt, dass es sich hierbei um ein recht sensibles Thema handelt.

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