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Nein, Apple TV ist alles andere als ein neues Produkt. Tatsächlich wurde es am selben Tag wie das erste iPhone vorgestellt, also bereits im Jahr 2007. Doch in den letzten 14 Jahren hat diese Apple-Smartbox große Veränderungen erfahren, ist aber nie zu einem so großen Hit geworden wie das iPad bzw sogar die Apple Watch. Vielleicht ist es an der Zeit, dass sich Apple TV radikal ändert. 

Apple wusste nie genau, was es vom Apple TV wollte. Zunächst handelte es sich im Wesentlichen um ein externes Laufwerk mit iTunes, das an den Fernseher angeschlossen werden konnte. Doch da Streaming-Plattformen wie Netflix weltweit populär wurden, musste Apple sein Produkt in der zweiten Generation komplett überdenken.

Der App Store war ein Meilenstein 

Das wohl größte Update war das, das Apple TV in den App Store brachte. Es handelte sich um die 4. Generation des Geräts. Es schien ein Neuanfang und eine echte Erweiterung des bis heute ungenutzten Potenzials zu sein. Seitdem hat sich auch nach der Einführung der aktuellen 6. Generation nicht viel geändert. Klar, ein schnellerer Prozessor und nochmals veränderte Steuerung und ein paar Extra-Features sind zwar schön, überzeugen aber nicht zum Kauf.

Gleichzeitig hat sich im letzten Jahrzehnt viel auf dem Fernsehmarkt verändert. Die Strategie von Apple für seine Smartbox bleibt jedoch weitgehend ungewiss. Falls es überhaupt eines gibt. Mark Gurman vom Unternehmen Bloomberg wies kürzlich darauf hin dass das Apple TV angesichts seiner Konkurrenz „nutzlos geworden“ sei und dass sogar Apple-Ingenieure ihm gesagt hätten, dass sie hinsichtlich der Zukunft des Produkts nicht allzu optimistisch seien.

Vier große Vorteile 

Aber an Apple TV ist absolut nichts auszusetzen. Es ist ein schlankes Gerät mit leistungsstarker Hardware und nützlicher Software. Für die meisten potenziellen Benutzer macht es jedoch keinen Sinn und sie sollten nicht überrascht sein. Früher war Apple TV für alle geeignet, die keinen Smart-TV hatten – doch davon gibt es immer weniger. Mittlerweile bietet jeder Smart TV viele smarte Funktionen, einige bieten sogar die direkte Integration von Apple TV+, Apple Music und AirPlay. Warum also 5 CZK für das kleine Extra ausgeben, das diese Hardware bietet? Praktisch geht es dabei um vier Dinge: 

  • Apps und Spiele aus dem App Store 
  • Home Center 
  • Das Apple-Ökosystem 
  • Kann an einen Projektor angeschlossen werden 

Auf Apple TV zugeschnittene Apps und Spiele mögen zwar jemandem gefallen, im ersten Fall sind sie aber auch auf iOS und iPadOS verfügbar, wo viele Nutzer sie schneller und komfortabler nutzen werden, da Apple TV an viele unnötige Einschränkungen gebunden ist. Im zweiten Fall handelt es sich nur um einfache Spiele. Wenn Sie ein echter Gamer sein möchten, greifen Sie zu einer vollwertigen Konsole. Die Möglichkeit der Anbindung an den Monitor wird dann nur noch von einer Handvoll konkreter Nutzer genutzt, die über dieses Gerät ihre Arbeit präsentieren, sich schulen oder unterrichten lassen können. Die Heimzentrale von HomeKit kann dann nicht nur der HomePod, sondern auch das iPad sein, wobei das Apple TV in dieser Hinsicht am sinnvollsten ist, da man es nicht einfach aus dem Haus mitnehmen kann.

Konkurrenz und eine mögliche Neuheitsvariante 

Die Verbindung mit einem HDMI-Kabel und einem anderen Controller, egal wie gut, ist einfach eine Belastung. Gleichzeitig ist die Konkurrenz nicht gering, denn es gibt Roku, Google Chromecast oder Amazon Fire TV. Klar gibt es einige Einschränkungen (App Store, Homekit, Ökosystem), aber Streaming-Dienste greift man damit genauso elegant und vor allem günstiger zu. Mir ist klar, dass Apple nicht auf mich hören wird, aber warum nicht Apple TV von bestimmten Funktionen (App Store und vor allem Spiele) streichen und ein Gerät machen, das man über USB anschließt und das einem trotzdem das Wesentliche bietet – das Ökosystem des Unternehmens, der Mittelpunkt des Zuhauses und der Plattformen Apple TV+ und Apple Music? Ich würde es machen, wie wäre es mit dir?

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