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Es war 1999 und es war eine der wichtigsten Keynotes für Apple. Steve Jobs ist erst kürzlich zurückgekehrt, um das langsam scheiternde Unternehmen zu retten, das er und Steve Wozniak einst in seiner Garage gegründet hatten. An diesem Abend sollte Steve vier Hauptprodukte vorstellen.

Das Computerquartett war Teil einer neuen Strategie, die das Portfolio in vier Hauptprodukte vereinfachte, um die Zukunft des Apple-Unternehmens zu bestimmen. 2×2 quadratische Matrix, Benutzer × Profi, Desktop × tragbar. Der größte Anziehungspunkt der gesamten Präsentation war der iMac, der für mehrere Jahre zum Symbol der Macintosh-Computer wurde. Ein farbenfrohes, verspieltes und frisches Design, ein tolles Innenleben, ein CD-ROM-Laufwerk, das das veraltete Diskettenlaufwerk ersetzte – das alles waren die Anziehungspunkte, um das Unternehmen wieder ins Spiel zu bringen.

An diesem Abend hatte Steve jedoch noch ein weiteres Produkt im Ärmel, einen Laptop für normale Benutzer – das iBook. Dieser Vorgänger des MacBooks wurde vor allem im Design weitgehend vom iMac inspiriert. Nicht umsonst nannte Steve ihn den iMac für unterwegs. Halbtransparenter farbiger Kunststoff mit farbigem Gummi überzogen, das war damals etwas völlig Neues, das es in herkömmlichen Notizbüchern nicht gab. Seine Form brachte dem iBook den Spitznamen „Clamshell“ ein.

Das iBook zeichnete sich nicht nur durch sein Design mit integriertem Tragegurt aus, sondern auch durch seine technischen Daten, zu denen ein 300-MHz-PowerPC-Prozessor, eine leistungsstarke ATI-Grafik, eine 3-GB-Festplatte und 256 MB Arbeitsspeicher gehörten. Apple bot diesen Computer für 1 US-Dollar an, was damals ein sehr günstiger Preis war. Das würde für ein erfolgreiches Produkt ausreichen, aber es wäre nicht Steve Jobs, wenn er nicht etwas Besonderes, sein Berühmtes, versteckt hätte Eine weitere Sache ...

Im Jahr 1999 war Wi-Fi eine junge Technologie, und für den Durchschnittsnutzer war es etwas, worüber er bestenfalls in Technikzeitschriften lesen konnte. Damals nutzten die meisten Menschen die Verbindung zum Internet über ein Ethernet-Kabel. Obwohl die Anfänge der Technologie selbst bis ins Jahr 1985 zurückreichen, wurde die Wi-Fi Alliance, die maßgeblich zur Förderung dieser Technologie und zur Sicherung der notwendigen Patente beitrug, erst 14 Jahre später gegründet. Der IEEE 802.11-Standard, auch bekannt als Wireless Fidelity, tauchte etwa 1999 in einigen Geräten auf, aber keines davon war für die breite Masse gedacht.

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Gegen Ende der Keynote demonstrierte Jobs einige Dinge, die mit dem neuen Laptop möglich sind. Um die Qualität der Anzeige zu demonstrieren, öffnete er einen Webbrowser und ging zur Apple-Website. Scherzhaft erwähnte er den laufenden Webcast (Live-Übertragung), den die Anwesenden anschauen können. Plötzlich schnappte er sich das iBook und trug es in die Mitte der Bühne, während er noch auf der CNN-Seite stöberte. Bewunderung breitete sich bei den Anwesenden aus, gefolgt von großem Applaus und lautem Jubel. Unterdessen setzte Steve Jobs seine Präsentation fort, als wäre nichts passiert, und fuhr fort, Seiten zu laden, die weit außerhalb der Reichweite eines Ethernet-Kabels waren.

Um den Zauber der drahtlosen Konnektivität noch zu verstärken, nahm er einen vorbereiteten Rahmen in die andere Hand und zog das iBook durch, um der letzten Person im Publikum klar zu machen, dass es nirgendwo Kabel gab und dass das, was sie sahen, der Anfang war eine weitere kleine Revolution, eine Revolution in der drahtlosen Netzwerkverbindung. „Keine Kabel. Was ist hier los?“ Steve stellte eine rhetorische Frage. Anschließend gab er bekannt, dass das iBook auch über AirPort, ein drahtloses Netzwerk, verfügt. Damit war das iBook der erste für den Verbrauchermarkt konzipierte Computer mit dieser jungen Technologie.

Gleichzeitig wurde der erste Router mit WLAN-Hotsport – die AirPort Base Station – vorgestellt, der den Einsatz drahtloser Technologie in Privathaushalten und Unternehmen ermöglichte. Die erste Version erreichte 11 Mbit/s. Apple war somit dafür verantwortlich, eine für viele Menschen noch unbekannte Technologie auf eine Weise populär zu machen, wie es nur Steve Jobs konnte. Heute ist Wi-Fi für uns ein absoluter Standard, 1999 war es ein technologischer Trend, der Benutzer von der Notwendigkeit befreite, sich über ein Kabel mit dem Internet zu verbinden. Dies war die MacWorld 1999, eine der wichtigsten Keynotes für Apple in der Unternehmensgeschichte.

[do action="tip"/] MacWorld 1999 hatte noch einige andere interessante Momente. Beispielsweise wurde die gesamte Präsentation nicht von Steve Jobs gehalten, sondern vom Schauspieler Noah Wyle, der betrat die Bühne in Jobs‘ charakteristischem schwarzen Rollkragenpullover und blauen Jeans. Noah Wyle verkörperte Steve Jobs im Film Pirates of Silicon Valley, der im selben Jahr in die Kinos kam.

Source: Wikipedia
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