Anzeige schließen

Unaufmerksame und unvorsichtige iOS-Benutzer sind mit zusätzlichen Gefahren konfrontiert. Nur eine Woche nach der Entdeckung WireLurker-Malware Das Sicherheitsunternehmen FireEye hat bekannt gegeben, dass es eine weitere Sicherheitslücke in iPhones und iPads entdeckt hat, die mit einer Technik namens „Masque Attack“ angegriffen werden kann. Es kann bestehende Anwendungen emulieren oder durch gefälschte Drittanbieteranwendungen ersetzen und anschließend Benutzerdaten abrufen.

Wer Anwendungen ausschließlich über den App Store auf iOS-Geräte herunterlädt, muss sich vor der Masque-Attacke nicht fürchten, denn die neue Schadsoftware funktioniert so, dass der Nutzer eine Anwendung außerhalb des offiziellen Software-Stores herunterlädt, an die eine betrügerische E-Mail bzw Nachricht (z. B. mit einem Download-Link für eine neue Version des beliebten Spiels Flappy Bird, siehe Video unten).

Sobald der Benutzer auf den betrügerischen Link klickt, wird er zu einer Webseite weitergeleitet, auf der er aufgefordert wird, eine App herunterzuladen, die wie Flappy Bird aussieht, in Wirklichkeit aber eine gefälschte Version von Gmail ist, die die ursprüngliche App, die rechtmäßig aus dem App Store heruntergeladen wurde, neu installiert. Die Anwendung verhält sich weiterhin auf die gleiche Weise, sie lädt lediglich einen Trojaner in sich hoch, der alle persönlichen Daten von ihr erhält. Der Angriff betrifft möglicherweise nicht nur Gmail, sondern beispielsweise auch Banking-Anwendungen. Darüber hinaus kann diese Schadsoftware auch auf die ursprünglichen lokalen Daten möglicherweise bereits gelöschter Anwendungen zugreifen und beispielsweise zumindest gespeicherte Anmeldedaten abrufen.

[youtube id=“76ogdpbBlsU“ width=“620″ height=“360″]

Gefälschte Versionen können die Original-App ersetzen, da sie dieselbe eindeutige Identifikationsnummer haben, die Apple Apps vergibt, und es für Benutzer sehr schwierig ist, sie voneinander zu unterscheiden. Die versteckte Fake-Version zeichnet dann E-Mail-Nachrichten, SMS, Telefonanrufe und andere Daten auf, denn iOS greift nicht gegen Anwendungen mit identischen Identifikationsdaten ein.

Masque Attack kann Standard-iOS-Apps wie Safari oder Mail nicht ersetzen, kann aber problemlos die meisten aus dem App Store heruntergeladenen Apps angreifen und stellt möglicherweise eine größere Bedrohung dar als WireLurker, die letzte Woche entdeckt wurde. Apple reagierte schnell auf WireLurker und blockierte Unternehmenszertifikate, über die Anwendungen installiert wurden. Masque Attack nutzt jedoch eindeutige Identifikationsnummern, um bestehende Anwendungen zu infiltrieren.

Das Sicherheitsunternehmen FireEye hat herausgefunden, dass der Masque Attack auf iOS 7.1.1, 7.1.2, 8.0, 8.1 und 8.1.1 Beta funktioniert, und Apple soll das Problem Ende Juli dieses Jahres gemeldet haben. Allerdings können sich die Nutzer selbst vor der potenziellen Gefahr ganz einfach schützen – installieren Sie einfach keine Anwendungen außerhalb des App Stores und öffnen Sie keine verdächtigen Links in E-Mails und SMS. Apple hat sich bisher nicht zu der Sicherheitslücke geäußert.

Source: Kult von Mac, MacRumors
.