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Smartwatches feiern langsam ihr zweijähriges Jubiläum, wenn man die im Januar letzten Jahres vorgestellte Sony Smartwatch zum ersten Exemplar dieser Produktkategorie zählt. Seitdem gab es mehrere Versuche zu einem erfolgreichen Konsumprodukt, darunter zum Beispiel Kiesel, das bisher erfolgreichste Gerät in der Kategorie, mit über 250 Kunden. Von einem wirklichen weltweiten Erfolg sind sie jedoch weit entfernt, nicht einmal die jüngsten ein Versuch von Samsung namens Galaxy Gear oder Qualcomms kommende Uhr Klopfen stört stehende Gewässer nicht. Wir warten immer noch auf den iPod unter den Musikplayern, das iPad unter den Tablets. Ist Apple der Einzige, der wirklich ein Gerät entwickeln kann, das die Masse der Nutzer anspricht?

Wenn wir uns die Galaxy Gear ansehen, stellen wir fest, dass wir uns immer noch im Kreis bewegen. Samsung-Uhren können Benachrichtigungen, Nachrichten, E-Mails anzeigen, sogar Telefonanrufe entgegennehmen, Anwendungen von Drittanbietern unterstützen und so zusätzliche Benachrichtigungen oder Funktionen für Sportler bieten. Aber das ist nichts Neues. Das sind zum Beispiel Funktionen, die sie haben Kiesel, Ich schaue zu oder sie werden es schaffen HEISSE Uhr. Und in manchen Fällen ist ihre Umsetzung sogar noch besser.

Das Problem besteht darin, dass jedes dieser Geräte nur als erweitertes Display für das Telefon fungiert. Es spart uns ein paar Sekunden, wenn wir das Telefon aus der Tasche nehmen und empfangene Benachrichtigungen und andere Informationen vom Mobiltelefon ansehen. Für manche mag es reichen. Beim Testen des Pebble habe ich mich ziemlich an diese Art der Interaktion gewöhnt, während das Telefon in meiner Tasche steckte. Allerdings werden die genannten Funktionen nur einigen Geeks und Technikbegeisterten gefallen. Es ist nichts, was die breite Masse dazu zwingt, ihre eleganten „dummen“ Uhren in der Schublade zu lassen oder wieder etwas am Handgelenk zu tragen, wenn sie diese „Last“ mit dem Kauf ihres ersten Telefons erfolgreich losgeworden sind.

Keines der Geräte konnte bisher das Potenzial der Körperbekleidung voll ausschöpfen. Und damit meine ich nicht die Tatsache, dass die Uhr immer griffbereit ist und Informationen nur einen Blick entfernt sind. Andererseits konnten andere Produkte, die nicht den Anspruch haben, eine Smartwatch zu werden, diese Alleinstellung voll ausnutzen. Die Rede ist von Armbändern FitBit, Nike Fuelband oder Jawbone Up. Dank der Sensoren können sie biometrische Funktionen abbilden und dem Benutzer einzigartige Informationen liefern, die ihm das Telefon über eine Smartwatch nicht vermitteln kann. Aus diesem Grund waren diese Geräte erfolgreicher. Nicht nur biometrische Sensoren sind der Vorreiter des Erfolgs, aber auch das ist keiner der Smartwatches gelungen.

Fitnessarmbänder sind immer noch führend…

Ein weiteres Problem bei am Körper getragenen Geräten ist die Akkulaufzeit. Damit das Gerät möglichst komfortabel ist, sollte es möglichst klein sein, allerdings begrenzt die Größe auch die Akkukapazität. Ich habe im Laufe der Jahre kleinere Verbesserungen gesehen, aber die Batterietechnologie ist immer noch nicht sehr weit fortgeschritten und die Aussichten für die nächsten Jahre sind nicht gerade rosig. Endurance wird also durch die Optimierung des Verbrauchs gelöst, was beispielsweise Apple durch die Integration von Hardware und Software nahezu perfektioniert hat. Das neueste Galaxy Gear-Produkt, das die derzeit verfügbare Technologie nutzt, kann einen einzigen Tag halten. Pebble hingegen kann mit einer einzigen Ladung 5–7 Tage lang arbeiten, musste jedoch auf ein Farbdisplay verzichten und sich mit einem monochromen transreflektiven LCD-Display zufrieden geben.

Die kommende Uhr von Qualcomm soll rund fünf Tage durchhalten und ebenfalls ein Farbdisplay bieten, allerdings wird es ein E-Ink-ähnliches Display sein. Mit anderen Worten: Wer Ausdauer will, muss auf eine schöne, weiche Farbdarstellung verzichten. Sieger wird, wer beides mitbringt – eine tolle Leistung und ordentliche Ausdauer für mindestens fünf Tage.

Der letzte problematische Aspekt ist das Design selbst. Wenn wir uns aktuelle Smartwatches ansehen, sind sie entweder geradezu hässlich (Pebble, Sony Smartwatch) oder übertrieben (Galaxy Gear, I'm Watch). Seit Jahrzehnten sind Uhren nicht nur ein Zeitmesser, sondern ebenso wie Schmuck oder Handtaschen ein modisches Accessoire. Schließlich Rolex und ähnliche Marken sind Beispiele für sich. Warum sollten Menschen ihre Ansprüche an das Aussehen senken, nur weil eine Smartwatch mehr kann als das, was sie derzeit zur Hand haben? Wenn Hersteller nicht nur Technikfreaks, sondern auch normale Nutzer ansprechen wollen, müssen sie ihre Designanstrengungen verdoppeln.

Das ideale am Körper getragene Gerät ist eines, das Sie kaum spüren, aber immer zur Hand haben, wenn Sie es brauchen. Zum Beispiel wie eine Brille (nicht Google Glass). Heutige Brillen sind so leicht und kompakt, dass man oft gar nicht merkt, dass sie tatsächlich auf der Nase sitzen. Und Fitnessarmbänder passen teilweise zu dieser Beschreibung. Und genau das sollte eine gelungene Smartwatch sein – kompakt, leicht und mit angenehmer Optik.

Die Smartwatch-Kategorie stellt viele Herausforderungen dar, sowohl in puncto Design als auch Technologie. Bisher haben Hersteller, egal ob große oder kleine unabhängige Hersteller, diese Herausforderungen in Form eines Kompromisses gemeistert. Der Blick vieler richtet sich nun auf Apple, das die Uhr allen Anzeichen nach im Herbst oder irgendwann im nächsten Jahr vorstellen dürfte. Bis dahin werden wir die Revolution jedoch wahrscheinlich nicht an unserem Handgelenk sehen.

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