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Apple rühmt sich oft mit der allgemeinen Sicherheit seiner Produkte. Generell basiert es auf etwas geschlosseneren Betriebssystemen, was für diesen Bereich unbedingt erforderlich ist. So ist es beispielsweise möglich, nur Anwendungen auf dem iPhone zu installieren, die den Verifizierungsprozess bestanden und es in den offiziellen App Store geschafft haben, was das Risiko der Installation infizierter Software deutlich reduziert. Aber damit ist es noch nicht getan. Apple-Produkte bieten weiterhin zusätzliche Sicherheitsformen auf Hardware- und Softwareebene.

Daher ist beispielsweise eine Datenverschlüsselung selbstverständlich, die sicherstellt, dass kein Unbefugter ohne Kenntnis des Zugangscodes auf die Daten des Nutzers zugreifen kann. Doch in dieser Hinsicht gibt es bei Apple-Systemen eine Lücke in Form des Cloud-Dienstes iCloud. Wir haben dieses Thema kürzlich im unten angehängten Artikel behandelt. Das Problem besteht darin, dass das System zwar die Daten als solche verschlüsselt, alle in iCloud gespeicherten Backups jedoch nicht so erfolgreich sind. Einige Elemente wurden ohne Ende-zu-Ende-Verschlüsselung gesichert. Dies betraf zum Beispiel die Nachrichten. Bei der Bewerbung der eigenen iMessage-Lösung wirbt Apple häufig damit, dass die gesamte Kommunikation über eine sogenannte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung erfolgt. Sobald Sie Ihre Nachrichten jedoch auf diese Weise gesichert haben, haben Sie kein Glück mehr. Nachrichtensicherungen in iCloud verfügen nicht mehr über diese Sicherheit.

Erweiterter Datenschutz in iOS 16.3

Apple steht wegen dieses unvollkommenen Verschlüsselungssystems seit mehreren Jahren heftig in der Kritik. Nach langem Warten bekamen wir endlich das gewünschte Kleingeld. Mit der Einführung der neuen Betriebssysteme iOS 16.3, iPadOS 16.3, macOS 13.2 Ventura und watchOS 9.3 kam der sogenannte erweiterte Datenschutz. Es behebt direkt die oben genannten Mängel – es erweitert die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung auf alle Elemente, die über iCloud gesichert werden. Dadurch verliert Apple den Zugriff auf die Daten des Apple-Verkäufers. Im Gegenteil: Nur ein bestimmter Benutzer verfügt über die Zugangsschlüssel und kann tatsächlich mit den angegebenen Daten arbeiten.

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Obwohl wir die Einführung eines erweiterten Datenschutzes in iCloud erlebt haben und praktisch endlich die Option für vollständige Sicherheit gesicherter Daten erhalten, ist diese Option in den Systemen immer noch eher versteckt. Wenn Sie daran interessiert sind, müssen Sie es aktivieren (System-)Einstellungen > [Ihr Name] > iCloud > Erweiterter Datenschutz. Wie oben erwähnt, werden Sie durch die Aktivierung dieser Funktion zum exklusiven Benutzer mit Zugriff auf Backups und Daten. Aus diesem Grund ist es absolut wichtig, Wiederherstellungsoptionen festzulegen. Hierzu kann ein vertrauenswürdiger Kontakt oder ein Wiederherstellungsschlüssel verwendet werden. Wenn Sie beispielsweise den oben genannten Schlüssel auswählen und ihn anschließend vergessen/verlieren, haben Sie einfach kein Glück. Da die Daten verschlüsselt sind und niemand sonst Zugriff darauf hat, verlieren Sie bei Verlust des Schlüssels alles.

Warum erfolgt der erweiterte Schutz nicht automatisch?

Gleichzeitig geht es um eine ziemlich wichtige Frage. Warum ist iCloud Advanced Data Protection auf neuen Betriebssystemen nicht automatisch aktiviert? Durch die Aktivierung dieser Funktion geht die Verantwortung auf den Benutzer über und es liegt ganz bei ihm, wie er mit dieser Option umgeht. Allerdings setzt Apple neben der Sicherheit vor allem auf Einfachheit – und das geht deutlich einfacher, wenn der Riese die Möglichkeit hat, seinem Nutzer bei einer möglichen Datenwiederherstellung zu helfen. Ein normaler, technisch unerfahrener Benutzer kann dagegen Probleme verursachen.

Erweiterter Datenschutz ist daher eine rein optionale Option und es bleibt jedem Apple-Nutzer überlassen, ob er diese nutzen möchte oder nicht. Damit überträgt Apple die Verantwortung praktisch auf die Nutzer selbst. Aber in Wirklichkeit ist dies wahrscheinlich die beste Lösung. Wer nicht die volle Verantwortung übernehmen möchte oder der Meinung ist, dass er keine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung von Elementen in iCloud benötigt, kann diese wie bisher im normalen Gebrauch nutzen. Der erweiterte Schutz kann dann nur von denen genutzt werden, die wirklich daran interessiert sind.

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