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Auf seinen älteren Rechnern bot Apple ein Tool namens Bootcamp an, mit dessen Hilfe es möglich war, das Windows-Betriebssystem nativ auszuführen. Es war eine Möglichkeit, die jeder für selbstverständlich hielt, obwohl die meisten Apfelbauern sie ignorierten. Nicht jeder muss auf beiden Plattformen arbeiten, daher ist klar, dass etwas Ähnliches einfach nicht jedermanns Sache ist. Doch als Apple im Juni 2020 anlässlich der Entwicklerkonferenz WWDC20 den Übergang zu Apple Silicon vorstellte, gelang es ihm sofort, enorme Aufmerksamkeit zu erregen.

Apple Silicon ist eine Familie von Apple-Chips, die nach und nach Prozessoren von Intel in den Macs selbst ersetzen werden. Da sie auf einer anderen Architektur, nämlich ARM, basieren, können sie eine deutlich höhere Leistung, niedrigere Temperaturen und eine bessere Wirtschaftlichkeit bieten. Aber es hat auch einen Haken. Gerade aufgrund der anderen Architektur ist Bootcamp komplett verschwunden und es gibt keine Möglichkeit zum nativen Windows-Start. Es kann nur durch die entsprechende Software virtualisiert werden. Das Interessante ist jedoch, dass Microsoft sein Windows-Betriebssystem auch für ARM-Chips verfügbar hat. Warum haben wir diese Option also vorerst nicht für Apple-Computer mit Apple Silicon?

Qualcomm ist daran beteiligt. Noch…

Vor kurzem tauchten bei Apple-Nutzern Informationen über eine Exklusivvereinbarung zwischen Microsoft und Qualcomm auf. Ihrer Meinung nach dürfte Qualcomm der einzige Hersteller von ARM-Chips sein, der stolz auf die native Windows-Unterstützung sein dürfte. Es ist nichts Seltsames an der Tatsache, dass Qualcomm offenbar eine Art Exklusivität vereinbart hat, aber am Ende. Der Grund, warum Microsoft selbst für Apple-Rechner noch nicht die passende Version des beliebtesten Betriebssystems herausgebracht hat, wird schon länger diskutiert – und jetzt haben wir endlich einen relativ nachvollziehbaren Grund.

Wenn es die betreffende Vereinbarung tatsächlich gibt, ist daran praktisch nichts auszusetzen. So funktioniert es einfach. Aber was noch interessanter ist, ist seine Dauer. Obwohl niemand genau weiß, wann das Abkommen offiziell endet, dürfte es nach aktuellen Informationen relativ bald geschehen. Dadurch entfällt auch die gegebene Exklusivität von Qualcomm und Microsoft hat freie Hand, Lizenzen an jemand anderen oder an mehrere Unternehmen zu vergeben.

MacBook Pro mit Windows 11
Windows 11 auf dem MacBook Pro

Werden wir endlich Windows auf Apple Silicon sehen?

Natürlich stellt sich nun die Frage, ob die Kündigung der oben genannten Vereinbarung den nativen Betrieb des Betriebssystems Windows 11 auch auf Apple-Computern mit Apple Silicon ermöglichen wird. Die Antwort auf diese Frage ist derzeit leider unklar, da es mehrere Möglichkeiten gibt. Theoretisch kann sich Qualcomm mit Microsoft auf eine völlig neue Vereinbarung einigen. Auf jeden Fall wäre es interessanter, wenn Microsoft mit allen Playern auf dem Markt einverstanden wäre, oder nicht nur mit Qualcomm, sondern auch mit Apple und MediaTek. Es ist dieses Unternehmen, das Ambitionen hat, ARM-Chips für Windows zu entwickeln.

Die Einführung von Windows und Macs mit Apple Silicon würde zweifellos viele Apfelliebhaber erfreuen. Eine tolle Möglichkeit, es zu nutzen, könnte zum Beispiel das Spielen sein. Es sind Computer mit eigenen Apple-Chips, die selbst zum Spielen von Videospielen genügend Leistung bieten, mit denen sie aber nicht zurechtkommen, weil sie nicht für das macOS-System vorbereitet sind, oder sie laufen auf Rosetta 2, was natürlich die Leistung mindert.

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