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Ein Grund, warum das neue MacBook, das im April auf den Markt kommt, so dünn ist, verbirgt sich im Core-M-Prozessor. Dabei handelt es sich um einen Prozessor, der letztes Jahr von Intel auf den Markt gebracht wurde und die Aufgabe hat, die dünnsten Laptops und Tablets anzutreiben. Das alles bringt natürlich eine Reihe von Vor- und Nachteilen mit sich. Deshalb wird das neue MacBook nicht jedermanns Sache sein.

MacBook wurde Anfang März vorgestellt Der Verkauf hat noch nicht begonnen, aber wir kennen bereits alle möglichen Konfigurationen. Intel bietet seinen Core-M-Chip in Geschwindigkeiten von 800 MHz bis 1,2 GHz an, alle Dual-Core mit 4 MB Cache und alle mit integrierter HD Graphics 5300, ebenfalls von Intel.

Apple hat sich entschieden, beim neuen MacBook die beiden schnellsten Optionen zu verbauen, nämlich 1,1 und 1,2 GHz, wobei der Nutzer beim Kauf eine um ein Zehntel höhere Taktrate wählen kann.

Im MacBook Air bietet Apple aktuell einen 1,6GHz Dual-Core Intel Core i5 als schwächsten Prozessor an, im MacBook Pro mit Retina Display den gleichen Prozessor mit einer Taktung von 2,7GHz. Dies dient nur zum Vergleich, welche Leistungsunterschiede können wir innerhalb des gesamten Notebook-Portfolios von Apple erwarten, obwohl wir die Benchmarks des 12-Zoll-MacBook noch nicht kennen.

Fast mobile Mainboard-Größe

Allerdings ist ein goldenes, spacegraues oder silbernes MacBook nicht in erster Linie für hohe Leistung gedacht. Seine Vorteile sind minimale Abmessungen, geringes Gewicht und die damit verbundene maximale bequeme Tragbarkeit. Einen wesentlichen Beitrag dazu leistet der deutlich kleinere Intel Core M. Das gesamte Motherboard im MacBook ähnelt damit eher dem des iPhone, im Vergleich zum MacBook Air ist es etwa ein Drittel so groß.

Den Apple-Ingenieuren ist es gelungen, das MacBook deutlich dünner und leichter zu machen, da der Core-M-Prozessor weniger leistungsstark ist, sich weniger erwärmt und somit komplett ohne Lüfter auskommt. Vorausgesetzt, dass die Maschine über gut gestaltete Belüftungswege verfügt.

Schließlich hat der Core M einen Vorteil beim Stromverbrauch. Herkömmliche Prozessoren verbrauchten bisher weit über 10 W, der Core M benötigt nur 4,5 W, was vor allem darauf zurückzuführen ist, dass es sich um den ersten Prozessor handelt, der mit 14-nm-Technologie hergestellt wurde. Obwohl es weniger anspruchsvoll im Energieverbrauch ist und praktisch der gesamte Innenraum des MacBook mit Batterien gefüllt ist, hält es nicht so lange durch wie das 13-Zoll MacBook Air.

Apples schwächster Laptop

Wenn wir über die Nachteile des Intel-Core-M-Chips sprechen wollen, müssen wir ganz klar bei der Leistung ansetzen. Selbst wenn Sie sich für die teuerste Variante mit einem 1,3-GHz-Prozessor entscheiden, wird die Leistung des MacBook nicht annähernd an die des schwächsten 11-Zoll MacBook Air heranreichen.

Im Turbo-Boost-Modus verspricht Intel für den Core M eine Frequenzsteigerung von bis zu 2,4/2,6 GHz, gegen Air reicht es aber immer noch nicht. Los geht es mit Turbo Boost bei 2,7 GHz. Darüber hinaus erhalten Sie Intel HD Graphics 6000 in allen MacBook Airs und HD Graphics 5300 in MacBooks.

Auf die tatsächliche Leistung müssen wir noch warten, wenn nach dem Verkaufsstart die ersten Benchmarks erscheinen, aber zumindest auf dem Papier wird das neue MacBook das deutlich schwächste aller Apple-Laptops sein.

Zum Vergleich können wir im Moment zumindest das Yoga 3 Pro von Lenovo heranziehen. Es verfügt über den gleichen 1,1-GHz-Intel-Core-M-Chip wie das MacBook und lag laut Geekbench-Tests sowohl im Single-Core-Bereich (Wertung 2453 vs. 2565) als auch im Multi-Core-Bereich (4267 vs . 5042) Tests.

Netzhaut als Taschenlampenfresser

Wie oben bereits erwähnt, führt der deutliche Leistungs- und Verbrauchsrückgang leider nicht zu einer nennenswerten Verlängerung der Akkulaufzeit. Das MacBook sollte mit dem 11-Zoll MacBook Air mithalten können, verliert aber gegenüber der größeren Variante ein paar Stunden. Wie bei der Leistung werden wir sehen, welche Ergebnisse in der Praxis erzielt werden.

Verantwortlich für die schwächere Akkulaufzeit dürfte das Retina-Display sein, das beim MacBook eine Auflösung von 2304 × 1140 hat und es sich um ein IPS-Panel mit LED-Hintergrundbeleuchtung handelt. Das bereits erwähnte Yoga 3 Pro-Notebook zeigte, dass Intel Core M Probleme mit der Handhabung eines derart hochauflösenden Displays haben kann. Andererseits setzt Lenovo auf eine noch höhere Auflösung (3200 × 1800), sodass Apple beim MacBook keine derartigen Probleme haben dürfte.

Alles führt also dazu, dass Apple sich mit dem MacBook definitiv nicht an Grafiker oder begeisterte Gamer wendet, für die (nicht nur) das dünnste Apple-Notebook eindeutig nicht ausreichen wird. Die Zielgruppe dürften vor allem relativ anspruchslose Nutzer sein, die jedoch nicht davor zurückschrecken, ihr Gerät hinter sich zu lassen mindestens 40 Kronen.

Source: apple Insider
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