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In der Welt der Mobiltelefone und Computer braut sich eine vielleicht etwas überraschende Allianz zusammen. Als Samsung letzte Woche seine neuen Galaxy-Note-Flaggschiffe vorstellte, erschien Microsoft-Chef Satya Nadella während der Präsentation auf der Bühne, um über Pläne zur Verknüpfung der Windows- und Android-Plattformen zu sprechen. Ziel ist es, den Nutzern eine bessere Verbindung zwischen den beiden Ökosystemen zu bieten, was zu einer einfacheren Nutzung und Zusammenarbeit beider Gerätetypen führen soll. Kurz gesagt, Samsung und Microsoft wollen ihren Nutzern das bieten, was bei Apple seit Jahren funktioniert – ein richtiges Ökosystem.

Wenn wir Smartphones auf der Apple-Plattform, also iOS, mit denen auf der Android-Plattform vergleichen, haben beide Möglichkeiten ihre Vor- und Nachteile. Bei Android geht es um die Wahl des Nutzers, denn am Ende kann sich jeder das Smartphone aussuchen, das er kaufen möchte. Es gibt eine riesige Auswahl an verschiedenen Modellen, die sich sowohl in der Ausstattung als auch im Preis unterscheiden. Android bietet diesbezüglich weitaus mehr Auswahl als Apple. Was Apple hingegen bietet, ist das oft genannte „Ökosystem“. Samsung und Microsoft wollen sich um den Aufbau kümmern.

Den Leuten bei Samsung und Microsoft ist klar, dass es heutzutage nicht mehr ausreicht, ein perfekt funktionierendes Smartphone oder einen Computer zu haben. Den Nutzern müssen funktionale und effektive Mittel geboten werden, mit denen sie beides möglichst reibungslos nutzen können. In dieser Hinsicht hat Apple aufgrund der funktionalen Verbindung von iOS (und jetzt iPadOS) mit macOS die Oberhand.

Im Rahmen der neuen Initiative wird sich Microsoft auf eine perfektere Umsetzung seiner Systemprogramme wie der Anwendung Your Phone, Outlook, One Drive und anderer konzentrieren. Diese sollen nach und nach eine deutlich umfassendere Integration mit Smartphones von Samsung bieten, was zu einer tieferen Verbindung zwischen den beiden Geräten und logischerweise zu einer einfacheren Arbeit mit Daten führen soll. Konkret geht es vor allem um die Synchronisation, sowohl Multimedia als auch Daten im Allgemeinen.

Die Form der Zusammenarbeit zwischen den beiden Unternehmen muss jedoch nicht nur bei einer besseren Möglichkeit zur Datensynchronisierung enden. Angesichts der Weiterentwicklung von Smartphones ist es nur eine Frage der Zeit, bis endlich jemand ein funktionierendes Modell einer Art „tragbarem“ vollwertigen Betriebssystem in einem Telefon erstellt. Samsung hat so etwas mit seinem DeX versucht, aber das ist eher eine Demonstration dessen, was in der Realität möglich wäre. Die Idee eines High-End-Smartphones, das neben dem eigenen Betriebssystem beispielsweise auch eine Lite-Version des Windows-Betriebssystems enthält, die bei Anschluss an Computerperipheriegeräte ausgeführt werden kann, kann weitaus verlockender sein.

Heutige Smartphones verfügen bereits über die Leistung, mit der dies möglich sein sollte (erinnern wir uns an solche 10 Jahre alten Netbooks, die ebenfalls „brauchbar“ waren und im Vergleich zu heutigen Flaggschiff-Smartphones ein Minimum an Leistung hatten). Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis irgendein Hersteller dieses ganze Konzept in die Tat umsetzt. Man möchte sagen, dass Apple aufgrund seines geschlossenen Ökosystems und der zunehmenden Vernetzung der Betriebssysteme dem am nächsten kommt. Es ist jedoch nicht davon auszugehen, dass Apple so etwas in naher Zukunft tun wird, da Apple die Grenzen zwischen seinen Produktlinien nicht gerne verwischt. Und ein iPhone mit installiertem macOS würde genau das tun.

Auf der Android/Windows-Plattform ist dies ein deutlich logischerer Schritt, schon allein deshalb, weil es sich um zwei dominierende Plattformen handelt. Weltweit dominieren Android-Smartphones und praktisch jeder Computernutzer kennt heutzutage die Windows-Plattform. Anstatt also einige benutzerdefinierte Versionen von tragbaren Computer-Betriebssystemen (DeX) zu erfinden, warum nicht eine implementieren, mit der die meisten Menschen vertraut sind?

Samsung Windows Phone

Source: Phonearena

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