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Im April nahm Apple an einer Gerichtsverhandlung zu seinen App-Store-Richtlinien und seiner angeblichen Monopolstellung innerhalb der iOS-Plattform teil. Vertreter von Spotify, Match (der Muttergesellschaft von Tinder) und Tile erhoben Einspruch gegen seine wettbewerbswidrigen Maßnahmen. Apples Compliance-Direktor Kyle Andeer antwortete in einem formellen Brief direkt auf die Beschwerden der Unternehmen. 

Apfelmusik spotify

Er bezeichnete die Vorwürfe selbst als „mehr auf geschäftliche Streitigkeiten mit Apple ausgerichtet als auf Bedenken hinsichtlich der Konkurrenz mit dem App Store“. Da die potenzielle Regulierung des App Store und seiner In-App-Käufe für Titel von Drittanbietern immer mehr Aufmerksamkeit erregt, prahlt Apple weiterhin damit, dass der App Store allein in den USA 2,1 Millionen Arbeitsplätze unterstützt und 138 Milliarden US-Dollar zur US-Wirtschaft beiträgt. Er fügt außerdem hinzu, dass der App Store Entwicklern eine globale Plattform bietet, um Kunden zu erreichen, und es ihnen ermöglicht, über seine API von Apples Innovationen zu profitieren.

Endlose Diskussionen über Provisionen 

In seiner Aussage zielte Spotify auf die von Apple geforderte Kürzung der Provision von 30 % ab. Gemäß den App-Store-Regeln ist der Dienst derzeit verpflichtet, Einnahmen von allen Abonnements abzuziehen, die innerhalb seiner iOS-App abgeschlossen wurden und über das Mikrotransaktionssystem abgeschlossen wurden. Die Apple-Provisionen betragen 30 % für das erste Jahr und 15 % für alle weiteren Jahre, in denen jeder Benutzer abonniert bleibt. Aus diesem Grund hat Spotify bereits 2018 die Nutzung seiner In-App-Käufe eingestellt (ähnlich wie Netflix).

Spotify argumentiert, dass Apple seiner Konkurrenz alternative digitale Zahlungssysteme zur Verfügung stellen sollte, sodass Angebot und Nachfrage die richtige Gebühr bestimmen können. In seinem Schreiben gibt Apple jedoch an, dass die App Store-Provision der von anderen Marktkräften festgelegten Provision entspricht. Diese Behauptung basiert auf einem Vergleich der Gebühren anderer digitaler Stores, die es bereits vor dem 2008 eingeführten App Store gab. Apple verteidigt sich auch damit, dass es die Provision von 30 % nie erhöht, sondern stattdessen gesenkt habe. Er wirft Spotify sogar vor, dass Spotify darauf nicht reagiert und das Abonnement für seine Nutzer nicht reduziert habe, als er die Reduzierung der Provision auf 15 % im zweiten Jahr des Abonnements zugelassen habe.

Nur für digitale Inhalte 

Eine weitere Beschwerde von Spotify war, dass Apple nur für digitale Güter eine Provision erhebt, nicht für physische. Er behauptete, Apple habe sich damit auf Unternehmen konzentriert, die mit eigenen Serviceangeboten mit ihm konkurrieren. Apple widerlegt dies mit der Aussage, dass digitale und physische Apps schon seit den Anfängen des App Store existierten und Apple Dienste wie Apple Music oder Apple TV+ erst viele Jahre später auf den Markt brachte.

Er fügt hinzu, dass die Unterscheidung zwischen physischem und digitalem Verkauf analog zu anderen App-Stores sei und hier Sinn mache (z. B. Lebensmittel, Getränke, Kleidung, aber auch Möbel oder Tickets). Apples Behauptung, es versuche eher, seinen Apple-Music-Dienst als die Provision zu bekämpfen, wird auch durch die Tatsache belegt, dass die meisten Spotify-Abonnenten die Zahlung außerhalb der Spotify-iOS-App getätigt haben. Es heißt, dass nur ein Prozent aller Abonnements des Dienstes darin getätigt wurden. 

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