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Als begeisterte Apple-Fans im vergangenen Herbst ihre neu gekauften iPhones und iPads im Handel auspackten, fanden sie statt Google Maps eine neue App direkt von Apple. Aber was sie möglicherweise nicht gefunden hatten, war der Weg nach Hause. Die Qualität der Karten war damals keineswegs schwindelerregend und es schien, als würde Google immer noch die Oberhand behalten. Ein Jahr später ist jedoch alles anders und 85 % der Nutzer in den USA bevorzugen Apple Maps.

Das allererste iPhone nutzte die Kartenanwendung mit Google-Daten. Als er es auf der WWDC 2007 vorstellte, prahlte sogar Steve Jobs selbst damit (danach fand er den nächstgelegenen Starbucks auf der Karte und sozusagen). gefeuert). Mit der Ankunft von iOS 6 mussten die alten Karten jedoch kompromisslos weichen. Laut Apple lag dies daran, dass Google die Nutzung der Sprachnavigation, die damals bei Android ein recht verbreitetes Feature war, nicht zulassen wollte. Zudem spekulierten die Medien, dass Apple für die Nutzung der Kartendaten zahlen müsste.

Der Kooperationsvertrag zwischen den beiden Unternehmen neigte sich dem Ende zu und der Herbst 2012 war der perfekte Zeitpunkt, sich an den Tisch zu setzen und die eigene Lösung vorzustellen. Obwohl dies unter der Leitung des Leiters der iOS-Abteilung, Scott Forstall, gelang, war es – insbesondere aus PR-Sicht – völlig desaströs.

Die gravierendsten Probleme waren eine Reihe von Fehlern in den Dokumenten, fehlende Points of Interest oder mangelhafte Recherchen. Der Rufschaden von Apple war so groß, dass sich CEO Tim Cook selbst für die neuen Karten entschuldigen musste. Scott Forstall weigerte sich, die Mitverantwortung für die Situation zu übernehmen, und so musste sich der „kleine Steve Jobs“ mit seiner geliebten Firma auseinandersetzen Auf wiedersehen sagen. Mittlerweile griffen etliche Kunden zu einer neuen Kartenversion von Google, die der Werberiese in aller Eile entwickelte und veröffentlichte, dieses Mal regelmäßig im App Store.

Vielleicht hat deshalb damals niemand damit gerechnet, dass Apple-Karten ein Jahr nach diesem Debakel so beliebt sein würden. Eine Umfrage des amerikanischen Analyseunternehmens comScore zeigt heute jedoch genau das Gegenteil. In den USA wird sie von fast sechsmal so vielen Menschen genutzt wie die Konkurrenz-App von Google.

Im September dieses Jahres nutzten insgesamt 35 Millionen Nutzer die integrierten Karten auf ihrem iPhone und gleichzeitig die Alternative von Google Berechnung The Guardian nur 6,3 Millionen. Ein ganzes Drittel davon sind Nutzer einer alten iOS-Version (weil sie ihr Gerät nicht aktualisieren können oder wollen).

Betrachtet man den Vergleich zum Vorjahr, verliert Google bei Maps satte 23 Millionen Nutzer. Mit anderen Worten bedeutet dies, dass Apple es geschafft hat, den sechsmonatigen kometenhaften Kundenanstieg, den sein Konkurrent im vergangenen Jahr erlebte, zunichtezumachen. Vom ursprünglichen Höchststand von 80 Millionen Nutzern von Google Maps auf iOS und Android waren nach einem Jahr noch 58,7 Millionen Menschen übrig.

Solch ein enormer Rückgang wird sich sicherlich auf das Geschäft des Werbeunternehmens auswirken. Wie Analyst Ben Wood von der Londoner Niederlassung von CCS Insight sagt: „Google hat den Zugang zu einem sehr, sehr wichtigen Datenkanal in Nordamerika verloren, und zwar mit einem großen Teil der Kunden auf der iOS-Plattform.“ zielgerichtete Werbung über ihren Standort auf sie auszurichten und diese Informationen an Dritte weiterzuverkaufen. Gleichzeitig machen Werbeaktivitäten 96 % des Umsatzes von Google aus.

Der comScore-Bericht berücksichtigt nur den US-Markt, daher ist nicht klar, wie die Situation in Europa aussieht. Dort sind die Karten von Apple von geringerer Qualität als in Übersee, was vor allem an der geringeren Verbreitung von Diensten wie z.B. liegt Yelp!, die Apple als Ressource zur Bestimmung von Points of Interest nutzt. In der Tschechischen Republik ist es praktisch unmöglich, in den Standardkarten etwas anderes als grundlegende geografische Informationen zu finden, sodass die lokalen Statistiken sicherlich von den amerikanischen abweichen würden.

Dennoch können wir nicht sagen, dass Karten für Apple nicht wichtig sind. Obwohl sie kleinere europäische Märkte möglicherweise vernachlässigen, versuchen sie dennoch, ihre Anwendung schrittweise zu verbessern. Dies bestätigen sie unter anderem Erwerb verschiedene Unternehmen, die sich mit Kartenmaterial befassen oder vielleicht Verkehrsdaten verarbeiten.

Durch die Beendigung der Nutzung von Google Maps ist der iPhone-Hersteller nicht mehr von der Konkurrenz abhängig (wie im Fall der Hardware-Komponenten von Samsung), konnte sein Wachstum bremsen und zudem die Zahlung hoher Gebühren vermeiden. Die Entscheidung, eine eigene Kartenlösung zu entwickeln, war für Apple letztendlich eine glückliche Entscheidung, auch wenn es uns hier in Mitteleuropa vielleicht nicht so vorkommt.

Source: comScoreThe Guardian
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