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Anfang der Woche präsentierte uns Apple das erwartete Betriebssystem macOS 13 Ventura, das mit der tollen Möglichkeit ausgestattet ist, das iPhone als Webcam zu nutzen. Das neue System bringt eine Reihe interessanter Neuerungen mit sich und legt insgesamt den Schwerpunkt auf Kontinuität, was auch mit der genannten Funktion zusammenhängt. Lange Zeit musste Apple wegen der Qualität der FaceTime-HD-Kameras heftige Kritik einstecken. Und das völlig zu Recht. Beispielsweise setzt ein MacBook Pro 13″ mit M2-Chip, also ein Laptop aus dem Jahr 2022, immer noch auf eine 720p-Kamera, was heutzutage schlichtweg äußerst unzureichend ist. Umgekehrt verfügen iPhones über eine solide Kameraausstattung und filmen problemlos in 4K-Auflösung mit 60 Bildern pro Sekunde. Warum also diese Optionen nicht auf Apple-Computern nutzen?

Apple nennt die neue Funktion Continuity Camera. Mit seiner Hilfe lässt sich die Kamera vom iPhone anstelle der Webcam am Mac nutzen, ohne komplizierte Einstellungen oder unnötige Kabel. Kurz gesagt: Alles funktioniert sofort und kabellos. Schließlich sehen die meisten Apfelbauern darin den größten Vorteil. Ähnliche Möglichkeiten werden uns natürlich schon seit langem von Drittanwendungen angeboten, aber durch die Einbindung dieser Möglichkeit in Apple-Betriebssysteme wird der gesamte Vorgang deutlich angenehmer und die resultierende Qualität auf ein völlig neues Niveau gehoben. Lassen Sie uns also gemeinsam die Funktion beleuchten.

So funktioniert die Continuity-Kamera

Wie bereits erwähnt, ist die Bedienung der Continuity Camera-Funktion im Prinzip recht einfach. In diesem Fall kann Ihr Mac das iPhone als Webcam nutzen. Sie benötigen lediglich einen Telefonhalter, damit Sie es auf die richtige Höhe bringen und direkt auf Sie richten können. Apple wird für diese Zwecke irgendwann einen speziellen MagSafe-Halter von Belkin verkaufen, allerdings ist derzeit nicht klar, wie viel Zubehör es tatsächlich kosten wird. Aber kehren wir zu den Möglichkeiten der Funktion selbst zurück. Es funktioniert äußerst einfach und bietet Ihnen das iPhone automatisch als Webcam an, wenn Sie das Telefon nah genug an Ihren Computer bringen.

Aber damit ist es noch nicht getan. Apple nutzt weiterhin die Fähigkeiten der Kameraausrüstung des iPhones und bringt die Funktion um einige Schritte voran, mit denen die meisten Apple-Nutzer nicht einmal gerechnet haben. Dank des Vorhandenseins eines Ultraweitwinkelobjektivs wird die beliebte Center Stage-Funktion nicht fehlen, die den Benutzer auch bei Bewegungen von links nach rechts oder umgekehrt im Bild hält. Dies kann besonders bei Präsentationen nützlich sein. Das Vorhandensein des Porträtmodus ist ebenfalls eine tolle Neuigkeit. Im Handumdrehen können Sie Ihren Hintergrund verwischen und nur Sie im Fokus lassen. Eine weitere Option ist die Studiolichtfunktion. Wie der Name schon sagt, spielt dieses Gadget gekonnt mit dem Licht und sorgt dafür, dass das Gesicht aufgehellt bleibt, während der Hintergrund leicht dunkler wird. Den ersten Tests zufolge funktioniert die Funktion wirklich gut und langsam sieht es so aus, als würde man das Ringlicht nutzen.

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Durchgangskamera: Schreibtischansicht in der Praxis

Letztendlich rühmte sich Apple mit einem weiteren interessanten Feature – der Desk View-Funktion, also einer Ansicht des Tisches. Diese Möglichkeit überrascht am meisten, denn wiederum mit dem Ultraweitwinkelobjektiv können zwei Aufnahmen – das Gesicht des Anrufers und sein Desktop – ohne komplizierte Anpassung des iPhone-Winkels angezeigt werden. Die Funktion kann ganz normal genutzt werden. Die Kameraausstattung der Apple-Telefone hat sich in den letzten Jahren um mehrere Stufen verbessert, sodass das Telefon problemlos beide Szenen gleichzeitig aufnehmen kann. Wie es in der Praxis aussieht, können Sie auf dem oben angehängten Bild sehen.

Wird es überhaupt funktionieren?

Natürlich gibt es auch eine eher grundsätzliche Frage. Obwohl die sogenannte Funktion auf dem Papier großartig aussieht, fragen sich viele Apple-Nutzer, ob so etwas überhaupt zuverlässig funktioniert. Wenn wir alle genannten Möglichkeiten berücksichtigen und die Tatsache, dass alles drahtlos geschieht, können wir gewisse Zweifel haben. Sie müssen sich jedoch überhaupt keine Sorgen machen. Da die ersten Entwickler-Betaversionen der neuen Betriebssysteme bereits verfügbar sind, konnten viele Entwickler alle neuen Funktionen ausgiebig testen. Und wie sich in diesem Fall herausstellte, funktioniert die Continuity Camera genau so, wie Apple sie vorgestellt hat. Dennoch müssen wir auf ein kleines Manko hinweisen. Da alles drahtlos abläuft und das Bild vom iPhone praktisch auf den Mac gestreamt wird, ist mit einer geringen Reaktion zu rechnen. Was jedoch noch nicht getestet wurde, ist die Desk View-Funktion. Es ist noch nicht in macOS verfügbar.

Die gute Nachricht ist, dass sich das angeschlossene iPhone im Continuity Camera-Modus wie eine externe Webcam verhält, was einen großen Vorteil mit sich bringt. Dadurch ist es praktisch überall möglich, diese Funktion zu nutzen, da Sie nicht auf beispielsweise native Anwendungen beschränkt sind. Konkret können Sie es nicht nur in FaceTime oder Photo Booth nutzen, sondern beispielsweise auch in Microsoft Teams, Skype, Discord, Google Meet, Zoom und anderen Software. Das neue macOS 13 Ventura sieht einfach großartig aus. Wir müssen jedoch auf die offizielle Veröffentlichung am Freitag warten, da Apple plant, es erst im Herbst dieses Jahres herauszubringen.

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