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Das bekannte Unternehmen Western Digital hat sich den wenigen Herstellern angeschlossen, die externe Laufwerke mit Thunderbolt-Unterstützung anbieten. Der neue VelociRaptor Duo nutzt die schnellsten Scheiben der Welt und gleichzeitig den schnellsten Anschluss. Wie sieht eine solche Verbindung in der Praxis aus?

In jüngster Zeit haben Computerhersteller, allen voran Apple, von der Verwendung klassischer Festplatten zugunsten schnellerer SSDs abgewichen. Allerdings ist die Flash-Technologie immer noch sehr teuer, weshalb die Speicherkapazität der meisten Laptops bei etwa 128-256 GB liegt, wobei die teuersten Modelle maximal 512-768 GB haben. Die meisten Fachleute, die mit großen audiovisuellen Dateien arbeiten, werden sicherlich zustimmen, dass diese Kapazitäten für ihre Arbeit bei weitem nicht ausreichen. Doch selbst viele normale Benutzer stellen möglicherweise bald fest, dass ihre Film- und Musikbibliothek nicht auf die interne Festplatte passt. Nach einer Zeit, in der die Kapazitäten von Festplatten immer weiter wuchsen, kehren wir derzeit in die Zeit zurück, in der es oft notwendig ist, die Speicherung größerer Dateien extern zu erledigen.

Für Normalsterbliche mögen günstige Festplatten, von denen es viele auf dem Markt gibt, als ordentliche externe Lösung ausreichen, anspruchsvollere Anwender und Profis werden mit dieser Lösung jedoch kaum zufrieden sein. Diese günstigeren Scheiben können oft nur eine Geschwindigkeit von 5400 Umdrehungen pro Minute entwickeln. Ein vielleicht noch größerer Nachteil ist ihr tragisch langsamer Anschluss. Der gängigste USB-2-Anschluss kann nur 60 MB pro Sekunde übertragen. Bei der wenig genutzten Alternative von Apple, FireWire 800, sind es 100 MB pro Sekunde. Selbst wenn die Hersteller schnellere Festplatten mit mindestens 7200 Umdrehungen verwenden würden, würde der Anschluss immer noch als „Flaschenhals“ erscheinen – das schwächste Glied, das das gesamte System verlangsamt.

Diese Schwäche soll durch die dritte Generation des USB-Anschlusses sowie Thunderbolt, das Ergebnis einer Kooperation zwischen Apple und Intel, behoben werden. USB 3.0 soll theoretisch 640 MB pro Sekunde übertragen können, Thunderbolt dann bis zu 2,5 GB pro Sekunde. Beide Lösungen sollten daher für heutige SSD-Laufwerke völlig ausreichen, die schnellsten liegen heute bei rund 550 MB/s. Hersteller wie LaCie, iOmega nebo Kingston, begann nach kurzer Zeit damit, externe SSD-Laufwerke anzubieten, die jedoch die gleichen Probleme mit internen SSDs teilen, die heute in zahlreichen Notebooks verbaut sind. Ohne erhebliche Investitionen oder unpraktische Verkettung ist es nicht möglich, die großen Kapazitäten zu erreichen, die beispielsweise für eine große Aperture- oder HD-Videobibliothek zur Verarbeitung in Final Cut Pro erforderlich sind.

Western Digital ging einen etwas anderen Weg. Man brauchte zwei ultraschnelle Festplatten, steckte sie in ein ordentliches schwarzes Gehäuse und platzierte zwei Thunderbolt-Anschlüsse auf der Rückseite. Das Ergebnis ist ein externer Speicher, der Kapazität, Geschwindigkeit und Erschwinglichkeit innerhalb seiner Klasse angemessen vereinen sollte – WD My Book VelociRaptor Duo.

Schauen wir uns zunächst an, wie das Laufwerk selbst aufgebaut ist. Das Äußere sieht aus wie ein klassisches externes Western Digital-Laufwerk, es handelt sich um eine schwarze Kunststoffbox, die aufgrund der Verwendung von zwei Festplatten nur geringfügig breiter ist. Auf der Vorderseite befindet sich lediglich eine kleine LED, die als Betriebs- und Aktivitätsanzeige dient. Darunter prangt stolz das glänzende WD-Logo. Auf der Rückseite finden wir den Buchsenanschluss, zwei Thunderbolt-Anschlüsse und ein Sicherheits-Kingston-Schloss. Durch die Öffnung auf der Oberseite können wir auch das Innere dieser Scheibe untersuchen.

Dahinter verbergen sich zwei Festplatten der allerhöchsten WD-Serie. Dabei handelt es sich um VelociRaptor-Laufwerke mit zwei Terabyte. Ab Werk sind sie auf das klassische Mac HFS+ formatiert, so dass ein sofortiger Einsatz möglich ist. Standardmäßig sind die Laufwerke als RAID0 eingerichtet, sind also softwaregebunden und ergeben zusammen eine Speicherkapazität von 2 TB. Über eine spezielle Anwendung (oder das integrierte Festplatten-Dienstprogramm) kann die Festplatte dann in den RAID1-Modus geschaltet werden. In diesem Fall wird die Kapazität halbiert und die zweite Festplatte dient als Backup. Dank zweier Thunderbolt-Anschlüsse ist es dann möglich, mehrere VelociRaptor-Laufwerke hintereinander anzuschließen und noch höhere RAID-Einstellungen zu nutzen. Aufgrund der Beschaffenheit von Thunderbolt können wir auf diese Weise grundsätzlich jedes Gerät anschließen, das über einen Anschluss verfügt. So ist es beispielsweise möglich, ein VelociRaptor-Laufwerk an ein MacBook Pro anzuschließen, ein anderes daran und schließlich daran ein Thunderbolt-Display.

Durch die obere Öffnung können die Scheiben ganz einfach entnommen und gewechselt werden, ohne dass ein Schraubendreher erforderlich ist. Obwohl sich der klassische SATA-Anschluss an der Unterseite der Box verbirgt, werden Sie auf keinen Fall andere Laufwerke als die vom Hersteller mitgelieferten VelociRaptors verwenden wollen. Etwas Besseres wirst du derzeit nicht finden, die Geschwindigkeit von 10 Umdrehungen pro Minute bietet wirklich nur die Top-Linie von Western Digital. Darüber hinaus verfügen die verwendeten Festplatten über einen großen Pufferspeicher von 000 MB und sind für den kontinuierlichen Einsatz ausgelegt.

Den Papierspezifikationen zufolge sieht der VelociRaptor Duo sehr vielversprechend aus, wichtiger wird jedoch die Leistung unter realer Belastung sein. Einer der wichtigsten Faktoren bei der Auswahl eines Laufwerks ist zweifellos seine Geschwindigkeit, weshalb wir es selbst ausführlich getestet haben. Mithilfe einiger spezieller Anwendungen erreichten wir beim Übertragen großer Dateien (1-16 GB) hervorragende Lese- und Schreibgeschwindigkeiten von rund 360 MB/s. Bei kleineren Dateien kann diese Geschwindigkeit sogar unter 150 MB/s sinken, was aufgrund der Beschaffenheit von Festplatten zu erwarten war. Alle Festplatten, egal wie hoch sie sind, kommen aufgrund der generell geringeren Zugriffsgeschwindigkeit mit größeren Dateien immer besser zurecht. Denn bei der Arbeit mit kleineren Dateien erzielt der VelociRaptor in etwa die gleichen Ergebnisse wie Geräte konkurrierender Marken LaCie, Versprechen nebo Elgato.

Im Vergleich zu diesen Konkurrenten schneidet es aber ansonsten sehr gut ab. Lösungen aus dem Unternehmen Elgato erreicht eine Geschwindigkeit von 260 MB/s, LaCie liegt zwischen 200 und 330 MB/s Pegasus von der Firma Versprechen dann erreicht es eine Geschwindigkeit von über 400 MB/s, allerdings zu einem deutlich höheren Preis.

Praktisch gesehen kann der VelociRaptor Duo eine 700-MB-CD in zwei Sekunden, eine Dual-Layer-DVD in 20 Sekunden und eine Single-Layer-Blu-ray in eineinhalb Minuten lesen oder beschreiben. Allerdings muss auch die Geschwindigkeit des zweiten Mediums berücksichtigt werden. Wenn wir langsame Festplatten beispielsweise in einem MacBook Pro verwenden, werden wir verständlicherweise nie die maximale VelociRaptor erreichen. Nutzen Sie daher vor dem Kauf am besten beispielsweise die frei verfügbare Anwendung BlackMagic, mit deren Hilfe wir die Geschwindigkeit der Festplatte auf unserem Computer ermitteln können. Um Ihnen eine Vorstellung zu geben: Beim MacBook Air 2011 mit schnelleren Toshiba-Laufwerken kommen wir auf 242 MB/s, das Potenzial von Thunderbolt-Laufwerken nutzen wir also nur bedingt. Dagegen erreicht die diesjährige Air-Generation bereits Geschwindigkeiten von über 360 MB/s, sodass sie mit dem VelociRaptor kein Problem haben wird.

Alles in allem ist der VelociRaptor Duo eine großartige Lösung für alle, die großen externen Speicher für die Verwendung mit den neuesten Thunderbolt-basierten Macs oder PCs suchen. Das Beste daran: Es eignet sich zum Sichern oder Speichern von Arbeitsdateien. Insbesondere Profis profitieren von einer sehr hohen Übertragungsgeschwindigkeit, von der sie bei USB 2.0 nie zu träumen gewagt hätten. Ein weiterer Pluspunkt ist die lange Lebensdauer, die SSDs nicht bieten können. Bei der Arbeit mit Grafikanwendungen werden Daten sehr oft überschrieben, was zu einer erheblichen Zerstörung von Flash-Laufwerken führt.

Für wen wäre diese Scheibe nicht geeignet? Erstens für Benutzer, die häufig mit vielen kleinen Dateien arbeiten und maximale Leistung benötigen. In diesem Fall kann keine Festplatte eine höhere Geschwindigkeit als mehrere zehn Megabyte pro Sekunde bieten, und die einzige Lösung wäre eine teure SSD. Zweitens für sehr anspruchsvolle Benutzer, die noch mehr Platz benötigen oder höhere RAID-Konfigurationen benötigen. Einige sind möglicherweise auch nicht erfreut über das Fehlen einer anderen Verbindung außer Thunderbolt. Aber allen anderen kann man WD My Book VelociRaptor Duo nur empfehlen. Trotz seines verblüffenden Namens. Sie finden es in tschechischen Geschäften zu einem Preis von rund 19 CZK.

[one_half last=“nein“]

Vorteile:

[Checkliste]

  • Übertragungsgeschwindigkeit
  • Design
  • Daisy Chaining dank zwei Thunderbolt-Ports

[/checklist][/one_half]

[one_half last=“yes“]

Nachteile:

[badlist]

  • Lärm
  • USB 3.0 fehlt
  • Preis

[/badlist][/one_half]

Wir möchten der tschechischen Vertretung von Western Digital für die Leihgabe der VelociRaptor Duo-CD danken

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