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Die Marken HP (Hewlett-Packard) und Apple wurden meist als völlig unterschiedlich und getrennt agierend wahrgenommen. Die Kombination dieser beiden berühmten Namen erfolgte jedoch beispielsweise Anfang Januar 2004, als auf der traditionellen Unterhaltungselektronikmesse CES in Las Vegas ein neues Produkt vorgestellt wurde – ein Player namens Apple iPod + HP. Was ist die Geschichte hinter diesem Modell?

Der Prototyp des Geräts, den die CEO von Hewlett-Packard, Carly Fiorina, auf der Messe vorstellte, hatte eine blaue Farbe, die charakteristisch für die Marke HP war. Als jedoch später in diesem Jahr der HP iPod auf den Markt kam, hatte das Gerät bereits den gleichen Weißton wie das normale Gerät iPod.

Aus Apples Werkstatt kam eine wirklich vielfältige Auswahl an iPods:

 

Auf den ersten Blick scheint die Zusammenarbeit zwischen Hewlett-Packard und Apple wie ein Blitz aus heiterem Himmel gekommen zu sein. Allerdings waren die Wege der beiden Unternehmen bereits vor der Gründung von Apple selbst kontinuierlich miteinander verflochten. Steve Jobs arbeitete einst im Alter von nur zwölf Jahren als Praktikant bei Hewlett-Packard. Auch HP beschäftigt Steve Wozniak während der Arbeit an den Computern Apple-1 und Apple II. Wenig später wechselten einige sehr fähige Experten von Hewlett-Packard zu Apple, und es war auch die Firma HP, von der Apple vor Jahren das Gelände auf dem Campus von Cupertino gekauft hatte. Allerdings wurde relativ schnell klar, dass die Zusammenarbeit am Player nicht die beste Zukunft hat.

Steve Jobs war nie ein großer Fan von Lizenzen und iPod + HP war das einzige Mal, dass Jobs den offiziellen iPod-Namen an ein anderes Unternehmen lizenzierte. Im Jahr 2004 gab Jobs seine radikale Ansicht auf iTunes Music Store sollte niemals auf einem anderen Computer als einem Mac verfügbar sein. Im Laufe der Zeit wurde der Dienst auf Windows-Computer ausgeweitet. Allerdings war HP der einzige Hersteller, der überhaupt eine eigene Variante des iPod auf den Markt brachte.

Im Angebot enthalten war die Vorinstallation von iTunes auf allen HP Pavilion- und Compaq Presario-Computern. Theoretisch war es ein Gewinn für beide Unternehmen. HP erlangte ein Alleinstellungsmerkmal, während Apple mit iTunes seinen Markt weiter ausbauen konnte. Dies ermöglichte es iTunes, Orte wie Walmart und RadioShack zu erreichen, wo Apple-Computer nicht verkauft wurden. Einige Experten haben jedoch darauf hingewiesen, dass dies tatsächlich ein sehr kluger Schachzug von Apple ist, um sicherzustellen, dass HP den Windows Media Store nicht auf seinem Computer installiert.

HP erwarb zwar den iPod der Marke HP, doch bald darauf aktualisierte Apple seinen eigenen iPod, wodurch die HP-Version veraltet war. Steve Jobs musste sich der Kritik stellen, weil er mit diesem Schritt das Management und die Aktionäre von HP „enttäuschte“. Am Ende war der iPod + HP kein großer Verkaufsschlager. Ende Juli 2009 kündigte HP den Vertrag mit Apple, obwohl das Unternehmen vertraglich verpflichtet war, iTunes bis Januar 2006 auf seinen Computern zu installieren. Schließlich brachte HP seinen eigenen Compaq-Audioplayer auf den Markt, der sich ebenfalls nicht durchsetzte.

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