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Kürzlich kam das iPhone 5c auf den Markt, das im Vergleich zum iPhone 5s und all seinen Vorgängern vor Farben nur so strotzt. In den Diskussionen bin ich auf Meinungen gestoßen, dass dies nicht mehr Apple sei. Nokia wiederum prahlte in sozialen Netzwerken damit, dass Apple sich von den Farben seines Lumias inspirieren ließ. Andere verwiesen auf die Verwendung von Kunststoff, den Apple jedoch niemals verwenden würde. Das iPhone 5s ist auch in einer Goldvariante erhältlich, was für manche schick ist. Das sind alles nur kurzsichtige Schreie von Leuten, die Apple seit zwei oder drei Jahren glücklich folgen. Apple bestimmt seit dreißig Jahren die Farben der gesamten IT-Branche.

Von Beige bis Platin

Apple hatte einst keinen Stil, wie alle Computerfirmen. Damals waren Computer seltsame Geräte, die nicht einmal schön sein sollten. Wir befinden uns jetzt in den 70er und 80er Jahren des letzten Jahrhunderts. Damals hatte Apple noch ein farbiges Logo, und das war so ziemlich das einzige Bunte, was man auf seinen Produkten sehen konnte. In dieser Zeit hergestellte Apple-Computer wurden in drei Farben angeboten – Beige, Nebel und Platin.

Die meisten frühen Computer wurden in schlichten und schlichten beigefarbenen Gehäusen verkauft. Hierzu zählen beispielsweise der Apple IIe oder der erste Macintosh.

Allerdings gab es damals bereits Prototypen mit farbigem Fahrgestell. Der Apple IIe wurde in den Varianten Rot, Blau und Schwarz hergestellt, diese Prototypen kamen jedoch nie in den Verkauf. Für diejenigen, die vom goldenen iPhone 5s schockiert sind: Auch das millionste produzierte Apple IIe war Gold.

In den 80er Jahren begann Apple, sich von der Standardfarbe Beige zu entfernen. Damals experimentierte das Unternehmen aus Cupertino mit einer weißen Farbe namens Nebel, was dem damals Neuen entsprach Schneewittchen-Designphilosophie. Der Apple-IIc-Computer war die erste Maschine, die mit der Nebelfarbe überzogen war, sie wurde jedoch nur für kurze Zeit verwendet.

Dann kam die drittgenannte Farbe – Platin. In den späten 80er Jahren wurden dort alle Apple-Computer hergestellt. Das Platin-Chassis sah im Vergleich zu den beigefarbenen Konkurrenzmodellen modern und frisch aus. Das letzte Modell in dieser Farbe war der PowerMac G3.

Dunkelgrau

In den 90er Jahren geht die Ära der Platinfarben langsam aber sicher zu Ende, als Apple 1991 PowerBooks einführte, bei denen die Farbe dominierte grau – vom PowerBook 100 bis zum Titanium PowerBook aus dem Jahr 2001. Damit gelang Apple eine klare Abgrenzung zu Platin-Desktops. Darüber hinaus verwendete jeder Computerhersteller damals auch Dunkelgrau für seine Laptops. Stellen Sie sich nun ein Paralleluniversum vor, in dem Apple auch für PowerBooks Platin behalten hat.

Es kommen Farben

Nach der Rückkehr von Steve Jobs im Jahr 1997 begann ein neuer Abschnitt in der Unternehmensgeschichte, die bunte Phase. Vorstellung des iMac Bondi Blau revolutionierte die Computerindustrie. Keiner der Hersteller bot seine Computer in anderen Farben als Beige, Weiß, Grau oder Schwarz an. Der iMac führte auch dazu, dass transparente farbige Kunststoffe fast überall verwendet wurden, auch Wecker nebo Elektrogrill. Der iMac wurde in insgesamt dreizehn Farbvarianten produziert. In einen ähnlichen Geist gingen auch die neuen iBooks, die es in den Farben Blau, Grün und Orange zu kaufen gab.

Die Farben verschwinden

Die Farbphase dauerte jedoch nicht lange, es begann die Zeit der Aluminium-, Weiß- und Schwarzfarben, die bis heute andauert. Das iBook 2001 und der iMac 2002 wurden von allen leuchtenden Farben befreit und in reinem Weiß auf den Markt gebracht. Später kam Aluminium hinzu, das derzeit alle Apple-Computer dominiert. Die einzige Ausnahme ist der neue schwarze zylindrische Mac Pro. Monochromatischer Minimalismus – so könnte man die aktuellen Macs beschreiben.

iPod

Während Macs mit der Zeit ihre Farben verloren haben, ist die Situation beim iPod genau umgekehrt. Den ersten iPod gab es nur in Weiß, doch schon bald wurde der iPod mini vorgestellt, der in einer ganzen Reihe von Farben erhältlich war. Diese waren eher hell und pastellfarben als kräftig und satt wie der iPod nano. Von der Einführung farbiger Lumias sind wir noch weit entfernt, von Kopieren kann also noch nicht einmal die Rede sein. Es sei denn, Apple kopiert sich selbst. Mehr Farben bekam der iPod touch erst letztes Jahr in der 5. Generation.

iPhone und iPad

Diese beiden Geräte scheinen völlig unabhängig von iPods zu existieren. Ihre Farben beschränkten sich ausschließlich auf Grautöne. Das iPhone gab es 2007 ausschließlich in Schwarz mit Aluminiumrückseite. Das iPhone 3G hatte eine weiße Kunststoffrückseite und setzte die Schwarz-Weiß-Kombination für mehrere weitere Iterationen fort. Auch das iPad erlebte eine ähnliche Geschichte. Die Goldvariante des iPhone 5s und die Farbpalette des iPhone 5c scheinen eine deutliche Änderung im Vergleich zu den Vorgängermodellen zu sein. Es ist gut möglich, dass das iPad des nächsten Jahres, insbesondere das iPad mini, das gleiche Schicksal erleiden wird.

Es ist schwer zu sagen, ob die neuen Farb-iPhones mit dem farbenfroheren iOS 7 den Übergang zu einer Farbphase wie der Einführung des ersten iMac markieren werden. Es ist seltsam, wie es Apple in einem Moment gelungen ist, die Farbvarianten seiner Produkte komplett zu ändern und die gesamte IT-Branche mitzunehmen. Nun sieht es jedoch so aus, als würden monochrome Aluminiumprodukte und bunte Kunststoffe nebeneinander stehen. Und dann verzichten sie zum Beispiel wieder auf Farben, weil sie stark der Mode unterliegen. Genau wie Kleidung, die mit der Zeit verblasst, können auch farbenfrohe iPhones sehr schnell alt werden. Im Gegensatz dazu unterliegt ein weißes oder schwarzes iPhone der Zeit nicht so stark.

Oder vielleicht dachte Apple, dass eine Welle kommen würde, wenn Farben wieder in Mode seien. Dies betrifft vor allem die jüngere Generation, die sich nicht gerne langweilt. Allerdings kann sich die einfarbige Optik von Aluminium im Laufe der Jahrzehnte auch abnutzen. Nichts hält ewig. Jony Ive und sein Designteam müssen die Situation hier einschätzen, wie sie dem Erscheinungsbild von Apple-Produkten eine Richtung geben werden.

Source: VintageZen.com
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