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Wenn Sie das Geschehen in der Apple-Welt zumindest ein wenig verfolgen, wissen Sie sicherlich sehr gut, dass Apple iOS 14, iPadOS 14, watchOS 7 und tvOS 14 der Öffentlichkeit vorgestellt hat. Wir haben in diesem Bereich erfreuliche Veränderungen erlebt Design, das Hinzufügen von Widgets oder die Möglichkeit, eingehende Anrufe in einem Banner anzuzeigen. Auch für sehbehinderte Nutzer wurden einige Änderungen vorgenommen – das sind aber keine revolutionären Änderungen und ich persönlich bin eher enttäuscht als begeistert darüber. Im heutigen Artikel zeigen wir, wie das neue iOS und iPadOS aus der Sicht eines Blinden aussieht.

Intelligentes VoiceOver

Eine der sehr interessanten neuen Funktionen, die Sie in iOS 14 finden, ist das intelligente VoiceOver. Diese Einstellung ist versteckt in Einstellungen -> Barrierefreiheit -> VoiceOver -> Smart VoiceOver, Leider ist es jedoch nur auf dem iPhone X und neueren Versionen und einigen neuen iPads zu finden. In dieser Einstellung gibt es drei Hauptelemente: Bildunterschriften, Erkennung von Bildschirminhalten a Texterkennung. Bildbeschreibungen funktionieren nur auf Englisch, dagegen recht zuverlässig. Natürlich können einige Erkennungsprogramme von Drittanbietern eine detailliertere Beschriftung erstellen, allerdings muss man ziemlich lange warten, bis die Software diese auswertet. Bei einer nativen Funktion reicht ein Bild geh rüber, und wenn Sie möchten, dass die Beschreibung wiederholt wird, Tippen Sie mit drei Fingern. Bezüglich der Erkennung des Bildschirminhalts sollte das Auslesen unzugänglicher Elemente in einzelnen Anwendungen funktionieren. Leider stürzt VoiceOver nach der Aktivierung dieser Funktion ab, sowohl in nativen Apps als auch in Apps von Drittanbietern – sodass ich statt der Barrierefreiheit nur eine deutliche Verlangsamung feststellen konnte. Leider funktionieren auch Textbeschreibungen in Bildern nicht sehr zuverlässig.

Noch bessere Anpassbarkeit

VoiceOver war schon immer ein zuverlässiger Leser, der sich jedoch nicht gut angepasst hat. Glücklicherweise gibt es in iOS und iPadOS 13 die Möglichkeit, Gesten zu bearbeiten, die Stimme des Lesers in bestimmten Anwendungen automatisch zu ändern oder Töne ein- und auszuschalten. Im neuen System ist zwar nicht viel hinzugekommen, aber immerhin gibt es einige neue Funktionen. Zum Beispiel in den VoiceOver-Einstellungen im Abschnitt Detail Sie finden Optionen zum Lesen oder Nichtlesen einiger Daten, z. B. Tabellenüberschriften, Löschen einzelner Zeichen und andere.

Nicht behobene Fehler

Zusätzlich zu den Funktionen gibt es jedoch in beiden Systemen eine ganze Reihe von Fehlern. Am größten dürften wohl die schlecht funktionierenden Widgets sein, deren Funktionalität seit der ersten Beta-Version etwas weiterentwickelt wurde, es aber beispielsweise ein Problem gibt, sie zwischen Anwendungen auf den Desktop zu verschieben. Andere Fehler gehören nicht mehr zu den großen Fehlern, am schmerzhaftesten ist wohl die verschlechterte Reaktion in einigen Teilen des Systems, meist handelt es sich jedoch um ein isoliertes Problem, das zudem nur vorübergehend ist.

iOS 14:

Záver

Persönlich denke ich, dass es bei VoiceOver nette Änderungen gegeben hat, aber keine wesentlichen. Ich hätte wahrscheinlich nichts dagegen, wenn Apple seit der ersten Beta-Version mehr an der Barrierefreiheit gearbeitet hätte. Leider ist dies nicht geschehen und für sehbehinderte Betatester war die Arbeit mit dem System zeitweise im wahrsten Sinne des Wortes eine Qual. Bei iPadOS beispielsweise gab es nur ein schwer bedienbares Seitenpanel, in dem eine Navigation mit einem Screenreader praktisch unmöglich war. Mittlerweile ist die Barrierefreiheit etwas besser und ich würde ein Update empfehlen, bin aber dennoch der Meinung, dass Apple schon in den ersten Beta-Versionen zumindest etwas besser daran hätte arbeiten können.

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