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Im November 2007 wurde der Film Purple Flowers als erster Spielfilm exklusiv auf der iTunes-Plattform veröffentlicht. Purple Flowers, eine romantische Komödie unter der Regie von Edward Burns, mit Selma Blair, Debra Messing und Patrick Wilson. Angesichts des begrenzten Angebots von Mainstream-Hollywood-Akteuren setzen Filmemacher ihre Hoffnungen auf den iTunes-Vertrieb als alternative Möglichkeit, ihren Film dem Publikum zugänglich zu machen. Wie hat es funktioniert (fehlgeschlagen)?

Purple Flowers wurde im April 2007 beim Tribeca Film Festival uraufgeführt und erhielt überwältigend positive Kritiken. Allerdings erhielten die Produzenten nur wenige anständige Angebote für den Vertrieb des 4-Millionen-Dollar-Films. Infolgedessen begann Regisseur Burns sich Sorgen darüber zu machen, ob die Macher die Vermarktung ihres Films finanziell ausreichend finanzieren könnten, um ihn bei potenziellen Zuschauern ausreichend bekannt zu machen.

Daher beschlossen die Produzenten, den traditionellen Kinostart zu umgehen und den Film auf der Apple-iTunes-Plattform verfügbar zu machen. Purple Flowers war damit der erste Spielfilm, der exklusiv auf iTunes kommerziell debütierte. Der Meilenstein kommt zwei Jahre, nachdem der iTunes Store damit begonnen hat, herunterladbare Videoinhalte anzubieten, und ein Jahr, nachdem Disney als erstes Studio seine Filme auf der virtuellen iTunes-Plattform zum Download angeboten hat.

Die Premiere des Films auf iTunes war noch eine riskante und relativ unerforschte Angelegenheit, doch gleichzeitig begannen viele Filmstudios nach und nach, diese Möglichkeit auszuloten. Einen Monat vor dem Debüt von Purple Flowers veröffentlichte Fox Searchlight einen dreizehnminütigen Kurzfilm als Teil der Werbung für Wes Andersons damals kommenden Spielfilm The Darjeeling Limited. Der erwähnte Kurzfilm wurde rund 400 Mal heruntergeladen.

„Wir sind noch ganz am Anfang des Filmgeschäfts“, sagte Apples Vizepräsident für iTunes, Eddy Cue, damals gegenüber der New York Times. „Natürlich sind wir an allen Hollywood-Filmen interessiert, aber wir freuen uns auch über die Möglichkeit, ein großartiges Vertriebsinstrument für die Kleinen zu sein“, fügte er hinzu. Damals verkaufte iTunes mehr als 4 Millionen herunterladbare Filme, darunter auch Kurzfilme. Gleichzeitig lag die Zahl der zum Verkauf stehenden Titel bei rund tausend.

Die violetten Blüten sind heute fast in Vergessenheit geraten. Eines lässt sich ihnen aber definitiv nicht absprechen: Ihre Macher waren in gewisser Weise ihrer Zeit voraus, als sie beschlossen, den Film exklusiv auf iTunes zu vertreiben.

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